Taxiverbände fordern die Einbindung bestehender Taxiflotten in On-Demand-Verkehre, auch zum Arbeitsplatzerhalt.
Dieser Beitrag wurde am 26.2.22 aktualisiert (siehe unten)
Heute sprechen die Verkehrsminister der Länder mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in einer Online-Konferenz über ihre Forderung nach deutlich mehr Geld vom Bund für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Im Zuge der Forderung der Länder nach mehr Regionalisierungsmitteln des Bundes fordert der Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM) mehr Flexibilität und Effizienz bei der Einrichtung neuer Mobilitätsangebote – gerade auch für den ländlichen Raum. „Oft wäre es schlauer, vorhandene Flotten intelligent zu vernetzen, statt immer neue Autos auf die Straße zu bringen. Das Taxi steht als Partner von Bus und Bahn bereit. On-Demand-Verkehr muss mit dem Taxi nicht erst neu erfunden werden“, erklärt Geschäftsführer Michael Oppermann. Gerade bei den Stürmen der vergangenen Tage habe die Taxi-Branche ihre Leistungsfähigkeit bewiesen und beim Ersatzverkehr für ausgefallene Züge ihre Leistungen unter Beweis gestellt.
Zudem müssen sich nach Ansicht des Bundesverbandes die Verantwortlichen darüber im Klaren sein: Für die angestrebte Verkehrswende braucht es die Taxiflotte als Ersatz für das eigene Auto. „Natürlich braucht es einen besseren ÖPNV und dafür auch mehr Geld. Aber ÖPNV ist mehr als Bus und Bahn. Das Taxi ist seit langem etablierter Partner der Öffentlichen, etwa als Anrufsammeltaxi oder Taxibus. Das Taxi gehört zum ÖPNV und deshalb auch in die ÖPNV-Finanzierung. Das hilft den Unternehmen, aber es wäre oft auch die wirtschaftlichere Wahl für die öffentliche Hand. Ich hoffe, dass die Verkehrsminister dieses Potenzial erkennen und in ihre Überlegungen – etwa mit Blick auf eine Mobilitätsgarantie für die Bevölkerung – einbeziehen.“
Zuletzt waren Forderungen nach mehr Mitteln für den ÖPNV laut geworden, gleichzeitig meldete aber auch unter anderem der Bundesrechnungshof Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der Mittelverwendung an.
Auch der überregionale Taxi- und Mietwagenverband Deutschland e. V. (TMV) hält eine ÖPNV-Offensive insbesondere im ländlichen Raum für überfällig. Eine effektive Klimaschutzpolitik ohne eine wirkliche Offensive für den Nahverkehr werde nicht funktionieren. In einer Pressemitteilung heißt es: „Wenn die Verkehrsministerkonferenz heute den Weg für eine ÖPNV-Offensive 2030 geebnet hat und damit eine deutliche Erhöhung der Regionalisierungsmittel einhergeht, sind wird auf dem richtigen Weg.“ Verkehrsgerechtigkeit im ländlichen Raum werde nur mit Taxis funktionieren. Ohne Anrufsammeltaxen, Kultur- und Seniorentaxen werde dieses Ziel im ländlichen Raum nicht erreichbar sein. Der TMV wünscht sich deshalb einen runden Tisch mit Bund, Ländern, Kommunen und Verbänden, „um vom ersten Moment an gemeinsam zu agieren“.
Aktualisierung am 26.2.22: Im Anschluss an die Konferenz wurden konkrete Zahlen bekannt. Demnach fordern die Verkehrsminister, dass der Bund 750 Millionen Euro in diesem Jahr und ab 2023 zusätzlich drei Milliarden Euro für den öffentlichen Nahverkehr aufbringen soll. Der TNV begrüßt dies: „Nur mit einer massiven Erhöhung der Regionalisierungsmittel kann echte Verkehrsgerechtigkeit im ländlichen Raum und eine wirkliche Nahverkehrswende stattfinden.“ so der Bundesgeschäftsführer des Taxi- und Mietwagenverbandes Deutschland Patrick Meinhardt.
Beitragsfoto: Taxis im Linienverkehr sind für die Branche lukrativ, für die öffentliche Hand preisgünstig und für die Umwelt weniger schädlich als neue Fahrzeugflotten. Foto: Axel Rühle
Mietwagen abschaffen ! Dann haben die Taxis auch genug zu tun ! Und die nicht „konzessiomierten “ Mietwagen sind schneller zu erkennen und anzuzeigen !