Trotz eines offiziellen Verbotes seitens der mexikanischen Regierung sichern 2.500 inoffizielle Käfer Taxis in einem Stadtviertel von Mexiko City die Personenbeförderung.
Über 1,7 Millionen der klassischen Mexiko Käfer wurden während der letzten 39 Jahre für den Import und Export in Mexiko hergestellt. Bis 2003, länger als in jedem anderen Produktionsstandort, wurde der Käfer im VW Werk in Puebla gebaut und bis vor wenigen Jahren haben sie als offizielle Taxis das Straßenbild bereichert. Teilweise waren über 50.000 der luftgekühlten Krabbler in Mexiko City unterwegs.
Das hat sich seit 2012 geändert. Weil der Käfer nicht mehr dem aktuellen Sicherheitsstandard entsprach und nur zwei Türen hat, wurde er als offizielles Taxi nicht mehr zugelassen. Stattdessen hat der Nissan Tsuru den Platz im Taxigewerbe übernommen. Der Tsuru ist ein Derivat des schon damals veralteten Nissan Sentra. Ganz Mexiko müsste jetzt eigentlich Käfertaxifrei sein. Nein! In Cuautepec, einem Stadtviertel von Mexiko City, ist der ‚Vocho‘ noch allgegenwärtig.
Ein legales Taxi sucht man in Barrio, welches auch Vocholandia (Käferland) genannt wird, vergeblich. Die Fahrer offizieller Taxis meiden die Gegend. Da die Straßen des Viertels sehr steil und eng sind und eine hohe Kriminalitätsrate herrscht, wird es von den legalen Taxifahrern gemieden. Weil die Straßen auch keinen Bus zulassen, ist das Viertel komplett vom ÖPNV-Netz ausgeschlossen. Aus diesem Grund haben die Käfer die Straßen zurückerobert und sind zumindest inoffiziell wieder im Dienst. Einer offiziellen Untersuchung zufolge sollen in Cuautepec jetzt wieder 2.500 Käfer den öffentlichen Personennahverkehr ersetzen – und das für rund 300.000 Einwohner. Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, wie die Vocho-Taxis ihren Dienst verrichten, der kann sich das angehängte Video anschauen. sg
Foto: Volkswagen AG
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