Ein Bericht des MDR beschreibt die Taxiprobleme in Thüringen, spricht von einer Negativspirale und nennt einen möglichen Lösungsansatz des Taxiverbands LTV. Ein daran anschließender Leserkommentar macht dann aber deutlich, wo die Taxifahrer und -fahrerinnen selbst ansetzen können, um für eine bessere Auslastung zu sorgen.
Taxi ist wertvoll, aber nur, wenn dieser Wert auch vom Taxifahrer bzw. der Taxifahrerin vermittelt wird. Wenn nicht, entsteht daraus eine Negativspirale. Eine solche hat sehr eindringlich der Leserkommentar zu einem Bericht des MDR deutlich gemacht. Im Bericht selber wird unter Bezugnahme auf den Taxiverband darüber berichtet, dass sich die Zahl der Taxis in Thüringen halbiert habe, von 1.600 im Jahr 1992 auf mittlerweile nur mehr rund 800. Die Auswirkungen seien längere Wartezeiten, höhere Preise und massive Versorgungsprobleme. Die Politik, so weist der MDR in seinem Beitrag hin, müsse dieser Entwicklung aktiv entgegenwirken.
Die Lösung könnte die Umsetzung eines Konzepts des Thüringischen Taxi-Landesverbands LTV sein, über das der Verband schon seit Monaten die Politik und die Behörden aufklärt: „Auf dem Land sollten Taxis wenig genutzte Strecken des öffentlichen Nahverkehrs übernehmen. Sie sollten dort fahren, wo sich der Einsatz großer Busse kaum lohne. Gesteuert werden könne das Konzept digital per App. So könnten Fahrten gebündelt und unnötige Leerkilometer vermieden werden“, schreibt der MDR.
Doch wie nachhaltig sind solche Beiträge und Verbandsbemühungen, solange die Taxifahrer und Fahrerinnen auf der Straße ihren Teil einer Taxifahrt nicht zufriedenstellend erfüllen? Wie dieser Mangel an Dienstleistung bei manchen Fahrgästen ankommt, macht der Leserkommentar deutlich, den ein Taxikunde im Anschluss an die MDR-Meldung abgegeben hat: „Taxifahren ist in Thüringen regelmäßig eine Zumutung“, heißt es in dem Kommentar. Die Begründung folgt dann anschließend: „Die Preise sind unglaublich hoch (die ersten Kilometer: München: Taxikilometer 2,70, viele Städte 2,10- 2,30, Erfurt tagsüber 3,70, nachts und am WE 4,20) und der Service oft eine Zumutung (Wartezeiten, ungepflegte Fahrzeuge und ebensolche Fahrer mit mangelnder Ortskenntnis, die einem gerne noch ungefragt erklären, was sie wählen).“
Für den Fahrgast sind die aktuellen Taxiprobleme deshalb kein Wunder, für ihn ist klar: „Und schon sind wir in einer Spirale: Das Angebot ist mies. Es wird daher nur genutzt, wenn es gar nicht anders geht. Damit wird das Fahren uninteressant. Einen Vorteil hat die Sache: Eine ganz kleine Qualitätsverbesserung ist festzustellen. Das Wirtschaftsministerium sollte mal eine Bildungsreise nach Spanien und Japan organisieren, damit die Kutscher einmal sehen, wie Taxi richtig geht.“ jh
Beitragsfoto: Symbolbild, pixabay
Hinweis der Redaktion: Taxi ist wertvoll, denn Taxi ist Teil des öffentlichen Personennahverkehrs und aufgrund seiner gesetzlichen Vorgaben ein Garant für die mobile Daseinsvorsorge 24/7 an allen 365 Tagen im Jahr. Taxifahren bedeutet weit mehr als nur ein Lenkrad zu bedienen und Menschen von A nach B zu fahren. Taxifahrerinnen und Taxifahrer haben Personen allen Alters und aller Kulturen im Auto, auf die sie sich bei jeder Fahrt neu einlassen, während sie ihr Taxi in einem immer dichter werdenden Verkehr sicher zum Fahrtziel steuern.
Auch für Unternehmer bedeutet die Führung eines Taxibetriebs weit mehr als nur die Anschaffung und Betankung eines Fahrzeugs. Ausgestattet mit dem notwendigen betriebswirtschaftlichen Knowhow und offen für fundamentale antriebstechnische wie auch digitale Wandlungen lenken Taxiunternehmerinnen und Taxiunternehmer ihren Betrieb rechtssicher und gesetzeskonform.
Taxi ist wertvoll – dieses Motto steht deshalb im Fokus der Berichterstattungen des Taxi-Times-Verlags.


![„Taxifahren ist […] regelmäßig eine Zumutung“](https://taxi-times.com/wp-content/uploads/2025/07/news-1172463_12801-750x531.jpg)






Hallo liebe Redaktion,
hallo liebe Kollegen,
was mir in diesem Bericht ein wenig zu kurz kommt, aber den fundamentalen Unterschied zwischen Plattformen wie Uber und Bolt gegenüber dem Taxiausmacht, ist die Tatsache, dass der Kunde insbesondere die Jüngeren darunter es praktisch und bequem haben möchten. Also um es auf den Punkt zu bringen, Bestellungen per App und auch die Bezahlung in einer solchen, sind das Gebot der Stunde. Wenn also Taxi attraktiv sein möchte muss es sich grundlegend reformieren. Es muss möglich sein Bestellungen per App und auch Bezahlungen in eben solcher möglich zu machen – und da sind wir beim Problem, wie soll eine kleiner Taxibetrieb auf dem Land App-Bestellungen auf die Beine stellen. Und bitte kommt mir nicht mit TAXI.de, die können noch nicht einmal Steuersätze richtig zuordnen geschweige denn ein eine Hardware die alles integriert – da braucht es schon Profis. Leider sind wir dann wieder beim den allseits gehassten FREENOW. Aber warum 25 % vom Umsatz verschwenden – das muss auch anders gehen!!!
Eine schöne Woche allen
Thomas Küllmer, YOUR-TAXI Wolfhagen
Hallo Thomas, nach meiner Kenntnis nimmt Freenow von den Taxen „nur“ 13%. Die 25% war die Gebühr bei Mietwagen, die FN langfristig nicht mehr vermitteln will, was ich persönlich nicht glaube. Es wäre schön, wenn die App Taxi.eu günstig für Euch nutzbar wäre. Dann seid Ihr in einem großen Verbund drin und die App bietet alles, was man braucht.
Da schauen wir uns – egal ob Angestellte oder Unternehmer*innen – doch verwundert gegenseitig an:“Nein, bei mir und in meinem Taxi ist die Taxifahrt keine Zumutung für den Kunden! Ich bin kein schwarzes Schaf!“
Es ist doch interessant und sehr ernst zu nehmen, dass der Taxikunde eben nicht die mangelnde Bezahlung/Bestellung per App als entscheidendes Kriterium anspricht. Unbestritten: Auch das liegt natürlich häufig noch im Argen.
Er kritisiert vielmehr die Grundtugenden unseres Gewerbes als Teil einer Abwärtsspirale. Und dann nützt es nur begrenzt, wenn die weißen Schafe einen heldenhaften Kampf gegen illegale Machenschaften irgendwelcher Konkurrenten kämpfen. Das bringt nur bedingt und kurzfristig was, weil – s. Kundenmeinung – „das Angebot mies ist“. Grundsätzlich. Immer. Und zwar bezogen auf das Gesamtgewerbe – nicht auf das einzelne weiße Schaf.
Das jeweilige Gewerbe vor Ort (s. Hamburg) weiß, was zu tun wäre, um langsam aber stetig und gemeinschaftlich voran zu kommen. Gemeinschaftlich deshalb, weil wir aus Kundenperspektive eh alle in einen Topf geworfen werden. Mit diesen Aufgaben sind Bundesverbände überfordert.
Die zu bearbeitenden Probleme vor Ort sind jeweils bekannt und oft deckungsgleich.
Wer packt sie an? Wer übernimmt Verantwortung?
Ich? Ja, meine Kollegen und Kolleginnen im Betriebsrat sorgen in unseren Bereichen für Aufklärung und Information – auch für Kollegen und Kolleginnen anderer Firmen, die am Stand gerne mal nachfragen, warum ihr Chef keine Lohnfortzahlung zahlt… Auch das sind Bausteine, damit das „miese Angebot“ besser wird.
Was macht ihr? Freue mich über eine rege Diskussion.
…………….ich GLAUB schon, daß es ziemlich viele schwarze Schafe gibt, aber WISSEN tu ich eigentlich nicht viel. Ich bin aber demnächst mit Zug und Klappradl in der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz und
werd mir auch das dortige (irgendwie doch sehr teure ???) Gewerbe ein bißerl anschauen, evtl. sogar nutzen.
In einigen Kommentaren wurde die Sauberkeit der Fahrzeuge und der Fahrer angeprangert.Das ist richtig,das kann kontrolliert werden durch die Genehmigungsbehörde und bei Wiederholung wird halt die Konzession eingezogen ,