Die Berliner Taxi-„Innung“ und der „SXF Taxiverband BER“ hatten zum Protest gegen die Behördenuntätigkeit am Hauptstadtflughafen aufgerufen.
Mit der Demo am gestrigen Mittwochabend wollten die Veranstalter Druck auf diejenigen ausüben, die sie dafür verantwortlich machen, dass der Fahrgastklau durch unseriöse Fahrer im Flughafenterminal nicht unterbunden wird. Das sind neben der Flughafengesellschaft die Straßenverkehrsbehörde in Königs Wusterhausen und das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) in Berlin.
Organisator Hayrettin Şimşek, auch bekannt als „Simi“, bezeichnet die Anzahl der demonstrierenden Taxen deshalb auch als nebensächlich. Dabei waren mehr Teilnehmer gekommen als erwartet, und was ihn angesichts der häufig zu sehenden Konkurrenz freute: „Es war schön zu sehen, dass Berliner und LDS-Taxen verbündet gegen einen gemeinsamen Feind vorgehen.“
Simi berichtet, wie er als zweiter Vorsitzender der Innung des Berliner Taxigewerbes e. V. gemeinsam mit Özcan Ekinci vom SXF Taxiverband BER e. V. und der Taxi-Arbeitsgemeinschaft BER die Aktion geplant und umgesetzt hat. „Die Anmeldung der Demonstration war eine Odyssee mit vielen Regelungen, Bestimmungen und Genehmigungen. Spontane Demos sind deutlich einfacher.“ Zur Vorbereitung gehörten unter anderem rote Papierschilder, die über den Zweck des Protests informierten.
Getroffen hatten sich die Taxler um 19 Uhr am Nachrückplatz des ehemaligen Flughafens Schönefeld, dem heute geschlossenen Terminal 5 des Hauptstadtflughafens BER. Die Kollegen nutzten die zeit bis zum Beginn des Taxikorsos für Gespräche. Vor Ort waren auch etliche Berliner Gewerbevertreter, unter anderem Leszek Nadolski, Anke Niggemann, Michael Klewer, Danielo Baltrusch, Lutz Schneider und Rolf Feja von der „Innung“, TVB-Chef Boto Töpfer und Taxi-Deutschland-Chef Ahmad Vahdati (Töpfer und Klewer sind zugleich IHK-Vertreter).
Gegen 19:30 Uhr begrüßten Simi und Mustafa Yanıkoğlu die Teilnehmer per Mikrofon. Nach einer Gedenkminute für die Erdbeben-Opfer in der Türkei und Syrien baten die Redner um Geldspenden an Krisendienste. Anschließend gab Simi eine Zusammenfassung der gemeinsamen Probleme des Taxigewerbes in Berlin und dem Landkreis Dahme-Spreewald, hauptsächlich die illegal agierenden Taxi- und Mietwagenbetriebe. Danach startete der Taxikorso in Richtung des drei Kilometer entfernten Terminals 1, wobei die von der Polizei begleitete Route noch eine Runde durch das weit verzweigte neue Straßennetz am Flughafen nahm.
Da die Aktion gut organisiert worden war, standen in der Nähe des Terminals Plätze zum kostenlosen Abstellen der Taxis zur Verfügung, von denen aus die Fahrer dann zum Empfangsgebäude liefen. Vor den Türen der Ankunftsebene hielten die Demonstranten schließlich eine Kundgebung ab. Dabei kam es nach Formulierung von Simi zu „massiven Provokationen durch illegal agierende Taxifahrer (‚Klauer’), die zu Unruhe führten, aber unsere Ordner konnten schnell reagieren und Schlimmeres verhindern.“
Als Bemerkenswert bezeichnet Simi eine Beobachtung, die er im Terminal machen konnte: Da die Kundgebung sehr ruhig ablief, hatte die Polizei, die mit etlichen Kräften vor Ort war, ausgiebig Gelegenheit, die „Klauer“, die unberechtigt Fahrgäste befördern wollten, zu beobachten und zu kontrollieren. In dieser Zeit mussten die Fahrgäste sich somit tatsächlich offizielle Taxen nehmen, die sich an den Ladeleisten bereithielten – eine Situation, wie sie dauerhaft herbeigeführt werden soll. Jede erfolgreich verhinderte Klauerei wurde von uns mit Applaus honoriert. Geht doch, wenn kontrolliert wird!“
Somit habe sich auch die Wahl der späten Uhrzeit ausgezahlt, die im Vorfeld durchaus zu Diskussionen geführt hatte: Die Organisatoren wussten genau, zu welcher Tageszeit die „Klauer“ besonders aktiv sind. So konnte der direkte Beweis geführt werden, wie berechtigt die Vorwürfe des Taxigewerbes sind.
Im Zuge der Kundgebung wurden auch Flyer verteilt, mit denen die Fahrgäste in sechs Sprachen vor den „Klauern“ gewarnt und über die Vorteile von offiziellen Taxen informiert werden.
Simis Fazit des Abends fällt positiv aus: „Im Endeffekt lief die Demo gut und wir sind dem Ziel etwas näher gekommen.“ ar
Fotos: Axel Rühle
Kaum Resonanz..
Taxispeicher war so gut wie Leer, einige Ladeberechtigte Taxis haben einfach weiter gearbeitet statt mit zu demonstrieren..,
Es liegen Welten zwischen den Forderungen der Berliner Taxi’s und der dieser Ladeberechtigten Brandenburger Taxis. Die Berliner Taxlern forden ein sog. „Gemeinsames Pflichtfahrgebiet“ um unnötigen CO2 Ausstoß bzw. um Taxi-Leerfahrten hier zu verhindern. Es ist auch etwas scheinheilig hier gegen Mietwagen wie Uber & Co zu protestieren mit Uber Werbung beklebten Taxis!
ich würde es begrüßen die schwarzen Schafe der Branche, einfach aus der Funkvermittlung zu schmeißen. leute die z.b werbung für uber machen sollen bitte ihre Aufträge von uber und co. kriegen.
Es ist gut, dass die Taxifahrer sich endlich öffentlich gewehrt haben. Als Fluggast weiß man nicht, dass es sich um „falsche Taxifahrer“ handelt, die im Flughafengebäude ihre Dienste anbieten. Ich werde künftig darauf achten, in welches Auto ich einsteige.
Kollegen bin Auch gegen diese klauer aber ihr Flughafen Taxis stellt euch ja morgens auch vor den hotels und nimmt den berliner kollegen die im flughafen nicht laden durfen die Fahrgäste
weg es ist fur uns auch mit von bedeutung das wir vielleicht morgens mal einen flughafen fahrt haben…