Seit dem Facelift bei Vito und Co. im vergangenen Jahr war bei Mercedes auch das letzte als Taxi verfügbare Modell aus dem Taxiprogramm herausgefallen. Ab diesem Monat kann man den im Taxigewerbe sehr beliebten Großraum-Van wieder zu einem Taxi umrüsten lassen.
Ein werkseitiges Taxipaket wird es auch bei dem neuen Vito nicht mehr geben, von diesem Weg ist man bei Mercedes endgültig abgekommen. „Nach intensiver Prüfung und umfangreichen Marktanalysen haben wir festgestellt, dass in der Personenbeförderung Absatz und Verbauquoten für eine tragfähige Werkslösung nicht nachhaltig genug sind“, hatte ein Sprecher bereits im Sommer dieses Jahres auf Nachfrage von Taxi Times mitgeteilt.
Stattdessen ist der Mercedes Vito ab sofort in einem so genannten Zweirechnungsgeschäft wieder als Taxi umrüstbar. Der Konzern hat dafür eine definierte Abgriffsmöglichkeit des Wegstreckensignals sowie eine Beschreibung des Signalwegs zur Verfügung gestellt. „Somit sind Taxiumbauten via Aufbauherstellern (ABH) im Zweirechnungsgeschäft, unter Berücksichtigung entsprechender Aufbaurichtlinien und der zugehörigen Prozesse/ Verträglichkeitsbestätigung, möglich“, teilte Mercedes dazu mit.
Drei dieser Aufbauhersteller werden von Mercedes sogar empfohlen: Zum einen Intax in Oldenburg, die ihr Umrüst-Know-how seit Jahrzehnten unter Beweis stellen und insbesondere die Taxiumrüstung vieler Importeure im Portfolio haben. Neben dem Mercedes Sprinter, der durchgängig von Intax umgerüstet werden konnte, wird jetzt auch der Vito in der Umrüstwerkstatt anzutreffen sein.
Zum anderen die Firma Haberl aus Arnstorf in Niederbayern, die kürzlich als Exklusiv-Umrüster einer neuen chinesischen Marke auf sich aufmerksam gemacht haben und drittens der Hamburger Umrüster Reuss, der sich in der Hansestadt einen Namen gemacht hat, als er zum Start des „Projekts Zukunftstaxi“ zahlreiche VW ID.4 in Eigenregie zu eichrechtskonformen Elektro-Taxis umgebaut hat. Erst vor Kurzem haben die beiden Unternehmen in einem Vertrag ihre Kooperation fixiert.
Derzeit bemühen sich auch noch weitere Umrüstfirmen darum, in diese offizielle Herstellerliste aufgenommen zu werden. Die Firma Heedfeld in Berlin beispielsweise, das Taxi-Zentrum Brandenburg oder auch Auto Much im bayerischen Bad Tölz haben ihr Know-how bereits über Jahre hinweg bewiesen und stehen in den Startlöchern.
Bestellbar ist der Vito mit freigegebenen Wegstreckensignal seit diesem Monat und die Händler locken die (verlorene) Taxikundschaft gleich mal mit einem exklusiven Taxirabatt: „20 Prozent Nachlass gibt es auf jeden Vito mit Dieselmotor“, verkündet Hüseyin Ergün, Taxiverkäufer in der Mercedes-Niederlassung in Berlin Schönefeld. Kombiniert werden kann dieser spezielle Rabatt mit einem effektiven Jahreszins von 4,49 Prozent.
Beim Kauf eines elektrischen eVito bietet der Hersteller mit 2,99 Prozent sogar eine noch günstigere Finanzierung an, dafür gibt es dort aber nur elf Prozent Rabatt auf die Tourer-Variante. Das Angebot kommt vom Werk, gilt also für alle Mercedes-Niederlassungen.
Beitragsfoto: Mercedes-Benz
Es ist schon gespenstisch, wie auch derzeit nur noch nach Kostenoptimierungsprinzipien in den Vorständen entschieden wird.
Die sogenannte Rückkehr ins Taxigeschäft scheint mir halbherzig.
Die legendäre Fahrzeugqualität von Mercedes hat durchaus was mit dem Taxigewerbe zu tun. Nur hier wurden und werden in kürzester Zeit unfassbare Wegstrecken unter höchster Belastung an Material und Anforderungen an Fahrer und Unternehmer zurückgelegt. Das hatte sich in allen Köpfen festgesetzt!
Diesen Ruf hat sich Mercedes durch Nachlässigkeit selber verdorben.
Jetzt geht es dieser Firma wohl um Schadenbegrenzung.
Uns jahrelang mit eigenartigen Kooperationen mit internetbasierten Vermittlern eine Nase zu drehen und jetzt doch so was wie Interessse zu zeigen, lässt vermuten, dass es wieder mal ums kurzfristige Geld geht, statt um Investment in nachhaltigen individuellen öffentlichen Personenverkehr.
Bleibt zu hoffen, dass dieser einheimische Fahrzeuganbieter wieder zu alter Qualität in Produkt und Dienstleistung im Werkstattbereich und Sale findet, sonst machen Toyota und andere Dank ihrer Qualitäten sein Geschäft.
Ich sehe das genauso, erst lässt die Qualität nach, dann will man uns Taxifahrer nicht mehr, wir sind ja keine premium Kunden.
Kaum läuft das Geschäft schlecht dreht sich der Wind, leider zu spät. Andere haben auch gute Autos, fahre jetzt ein Tesla Taxi und die Mehrheit der Fahrgäste sind begeistert (ich auch), eine bessere Werbung gibt es nicht.
Bei Tesla könnte man nun mahnend den Finger heben und auf das politische Engagement des Tesla-Besitzers hinweisen…
War einst der Qualitätsunterschied spürbar, so ist die heutige Taxifahrt zur Beliebigkeit geworden und der Stern verschwunden.
Und was ist mit der Politik in China?
Dann darf man auch nichts aus China kaufen, und mittlerweile steckt in jedem Auto etwas aus China oder die Firma gehört China.
China ist ein Staat, Bei Tesla reden wir von einem einzelnen Unternehmen und dessen Chef.