An der Verkehrssicherheitskampagne „Mehr Achtung“ beteiligen sich seit heute auch rund 750 Hamburger Taxis. Auf Kopfstützen wird dafür geworben, dass durch gegenseitige Rücksichtnahme und Achtsamkeit häufige Unfallquellen vermieden werden. Im Fokus der Aktion stehen vor allen Dingen die „Dooring-Unfälle“.
Als „Dooring-Unfälle“ bezeichnen Verkehrsexperten jene Kollisionen zwischen einem Pkw und Fahrradfahrenden, die durch ein plötzliches Öffnen der Fahrzeugtür (Tür = door auf Englisch) verursacht werden, wenn genau in diesem Moment ein Fahrradfahrender am Auto vorbeifährt und dann nicht mehr ausweichen kann.
Auch im Taxi passieren solche Unfälle sehr häufig, meist verursacht von den Fahrgästen, die beim Aussteigen ohne den nötigen Schulterblick die Türe aufreißen. Um dafür zu sensibilisieren, haben die Hamburger Taxen-Union gemeinsam mit der Taxizentrale Hansafunk in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club rund 1.500 Bezüge herstellen lassen, die nun in 750 Hamburger Taxis über die Kopfstützen gezogen werden.
„Da unsere Fahrgäste meistens hinten sitzen, eignet sich das Taxi, ergänzt um die Kopfstützen mit den Hinweisen, perfekt dazu, das Thema „Dooring-Unfälle vermeiden“ in die Köpfe zu bringen“, sagt dazu Michael Oppermann vom Taxi-Bundesverband BVTM. Der Bundesverband unterstützt die #MehrAchtung-Kampagne des Bundesverkehrsministeriums bereits von Anfang an. Oppermann freut sich, dass seine Hamburger Verbandsmitglieder Hansataxi und Taxenunion nun die ersten sind, die mit ihrer Aktion mehr Achtung in den Straßenverkehr bringen. Für einen kurzen YouTube-Film zur Demonstration des Schulterblicks beim Aussteigen, hatte Oppermann selbst den Fahrgast gespielt.
Für Jan Grupe, Mit-Initiator der Aktion, war eine Teilnahme an dieser Kampagne selbstverständlich. Ihm geht es dabei nicht nur um die Umfallvermeidung, sondern generell um ein verständnisvolleres Miteinander im Straßenverkehr. „Meckern, Pöbeln, Hupen – der Umgang zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern wird immer rauer. Das wollen wir jetzt mit der Kampagne #mehrAchtung ändern. Wir wollen erreichen, dass sich Taxifahrende und Radfahrende im Straßenverkehr umsichtig und rücksichtsvoll verhalten. Das ist nicht nur gut fürs Nervenkostüm, sondern kann auch schwere Unfälle verhindern.“
Genau darum geht es auch Werner Möllmann, Vorstand von Hansa-Taxi: „Mit der Unterstützung der Aktion #mehrAchtung werden wir als Marktführer in der Metropolregion Hamburg dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden.“
Ein solches Engagement wird natürlich auch von außen honoriert. Anjes Tjarks, Hamburger Senator für Verkehr und Mobilitätswende, war zum Kampagnenstart persönlich vor Ort. Für Tjarks sind der Radverkehr und der nachhaltige Taxenverkehr zwei wichtige Säulen im urbanen Verkehrsnetz in Hamburg. „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, unseren Stadtverkehr sicherer zu gestalten, indem wir für ein stärkeres Miteinander zwischen beiden Verkehrsgruppen werben“, sagte er während des Fototermins zum Kampagnenstart.
Ebenfalls anwesend war mit Prof. Cajus Pruin der Vorstand des ADFC Hamburg. Pruin begrüßte die Aktion des Taxigewerbes, die Aufmerksamkeit auf das grundsätzliche Risiko von Dooring-Unfällen zu lenken, da es gerade hier immer wieder zu schweren Verletzungen komme.
An den Kosten für die Herstellung der 1.500 Kopfstützen-Bezüge hatte sich auch der Versicherer Signal Iduna / VDK beteiligt. Dessen Vertreter Thomas Kirchner berichtete gegenüber Taxi Times, dass es für den ältesten Taxenversicherer Deutschlands sofort klar war, dass man eine solche Aktion unterstützen wolle. Kein Wunder, denn wer Unfälle mit Fahrradfahrern vermeidet, muss auch keine Erhöhung der Versicherungsprämie befürchten. jh
Beitragsfoto. Taxi Times
Man könnte auch die STVO ändern..!
Was meinte ich damit?
Das kurzzeitige Halten von TAXIs auch auf sog. Radfahrstreifen müsste als Sonderrecht in der STVO verankert werden.
Heute müssen wir an der weißen, durchgezogenen Linie halten und unsere Fahrgädte absetzen oder aufnehmen.
Ein unnötiges Risiko für ALLE Beteiligten und wäre durch eine klitzkleine Änderung in der STVO abzuändern…
Senator Tjarks: übernehmen Sie!