Der Münchner Huss-Verlag veranstaltet seit rund zwei Wochen die „Conference Days“ mit jeweils einstündigen Webinaren, darunter auch eine Handvoll taxirelevanter Themen. So referierte beispielsweise die Taxi-Ansprechpartner der Telekom über ihre Vision eines zukunftsfähigen Taxis, die sich mit Produkten aus dem Bereich der Elektromobilität, eines im Fahrzeug verbauten WLAN-Routers sowie eines automatischen Bestellbuttons realisieren lässt.
Es mag für viele überraschend sein, dass die Telekom als klassischer Kommunikationsdienstleister beim Thema „Zukunftstaxi“ die Elektromobilität ins Spiel bringt. Hintergrund ist die Tatsache, dass man neben der Telefonie auch als Anbieter von Ladestationen sowohl im Normalladebereich (AC) als im Schnellladesegment (DC) eigene Produkte anbietet. Das machte der für das Taxigewerbe zuständige Telekom-Mitarbeiter Christian Meyer während seines heutigen Vortrags im Rahmen der Conference Days deutlich.
Meyer hob dabei das Engagement der Telekom beim Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“ hervor, bei dem die Unternehmer sowohl mit Ladesystemen (u.a. Wallboxen) für den Hausgebrauch oder für das Betriebsgelände als auch mit eigenen öffentlichen (Ultra-)Schnellladesäulen unterstützt werden. Neben den reinen Produkten zählt zum Leistungsumfang der Telekom auch die technische und finanzielle Beratung bei der Ausschöpfung der entsprechenden Förderpakete.
Nach der E-Taxi-Thematik ging Meyers Kollegin Stina Perbandt auf die weiteren Zukunftsprodukte der Telekom ein. So sei man derzeit mit zwei Taxibetrieben in der Erprobung eines Telekom-Hotspots „Suite“. Dabei kommt im Fahrzeug ein Router (Anschaffungskosten ca. 500 Euro) mit einer integrierten SIM-Card zum Einsatz. Über diesen bekommt der Fahrgast während seiner Beförderung einen spezialisierten Service angeboten, der unter anderem auch Videos und individuelle Umfragen möglich macht. Die Inhalte werden auf einem Tablett dargestellt und vom Taxiunternehmer selbst bestimmt und auch werbetechnisch vermarktet.
„Das Herzstück in dieser Funktionalität ist eine Software, die den WLAN-Verkehr entsprechend steuern kann“, berichtete Perbandt bei ihrem Vortrag. So kann der Unternehmer beispielsweise festlegen, wieviel Datenvolumen pro Tour verbraucht werden dürfen. Der Unternehmer habe zudem die Möglichkeit, seine Startseite individuell zu gestalten, die eigene Firma zu repräsentieren, Umfragen zu integrieren, Videos zu zeigen oder – zur Refinanzierung – auch lokale Werbeangebote einzubauen.
Für die schnelle Abwicklung von Kundenbestellungen verwies Perbandt auf den vor etwa zwei Jahren entwickelten Taxibutton, der auch selbst gebrandet werden kann (z.B. Taxiklingel). Er funktioniert per Plug and Play und verfügt über eine einfach zu bedienende Software zur Konfiguration über eine Website.
Der Taxibutton kann überall dort platziert werden, wo eine schnelle und unkomplizierte Taxibestellung ausgeführt wird: In Gaststätten, Kneipen, Altenheimen oder auch an der Rezeption großer Unternehmen bzw. Arztpraxen. Der per Knopfdruck ausgelöste Auftrag wird in das Vermittlungssystem des Unternehmers eingespeist und dokumentiert. jh
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