Der Name ist neu, das Modell überarbeitet. Der bisherige Peugeot „Partner“ heißt jetzt „Rifter“ und wird vom Hersteller als Familienauto gepriesen. Eine erste Testfahrt in Hellelfenbein zeigt: Dank eines stimmigenTaxipakets ist der Rifter auch bestens für die Personenbeförderung gerüstet.
Mit der neuen Generation, die nun Rifter heißt, hat Peugeot an vielen Ecken den Wagen verbessert. Sowohl beim Sitzkomfort und beim Raumgefühl als auch bei den hinteren Schiebetüren hat sich das Modell deutlich weiterentwickelt. Dabei wurde nicht nur werkseitig getüftelt, sondern auch beim Taxi-Umrüster Intax. Heraus kam ein Taxipaket inklusive Folierung in Hellelfenbein. Das erste Rifter Taxi landete dann auch schnurstraks in der Taxi Times Redaktion für ausgiebige Probefahrten – ausgestattet mit einem Hale Microtax MCT-06 Taxameter und einem Motorola Funkgerät mit abgesetztem Mikrofon und Taster (MOTOTRBO DM2600 VHF).
Neben dem Standardprogramm wie Taxialarmanlage und der Vorrüstung für das Dachzeichen sind die Sitze des Rifter gegen Aufpreis mit Kunstleder (ab 1.099 Euro), oder wie im Testwagen mit Teilleder (ab 1.299,- Euro) oder vollständig beledert (2.299,- Euro) bestellbar. Ein Ausstattungsdetail, welches man bei Peugeot vergeblich sucht, bei dem aber Intax weiterhelfen kann.
Der von uns getestete Rifter wird von einem 1,5 Liter Turbodieselmotor mit 130 PS angetrieben und gibt seine Kraft über ein angenehm schaltendes 8-Gang Getriebe an die Vorderräder ab. Der Diesel schafft die Abgasnorm Euro 6d-TEMP und muss deshalb keine Umwege wegen Umweltzonen einplanen. An der Tankstelle benötigt er jedoch ab und zu eine Ad-Blue-Füllung.
Beim Innenraum muss man die Variabilität hervorheben. So kann der Rifter mit kurzem Radstand beispielsweise mit wahlweise bis zu sieben Sitzen geordert werden. In der zweiten Sitzreihe sind Einzelsitze bestellbar, die je nach Platzbedarf umgeklappt werden können. Der Kofferraum selbst bietet in der 4,40 Meter langen L1 Version bis zur Kofferraumabdeckung 571 Liter Volumen. Die 35 Zentimeter längere L2 Version stellt sogar 750 Liter Stauraum zur Verfügung (ohne dritte Sitzreihe). Einzig das nicht serienmäßig enthaltene Gepäcknetz sollte unbedingt mitbestellt werden, denn nur dann kann der Rifter sicher zu einem echtem ‚Hochstapler‘ im Kofferraum werden.
Der gute Gesamteindruck setzt sich auch hinterm Lenkrad fort. Der Rifter fährt sich nicht wie ein Hochdachkombi mit Transporter-Genen, sondern fühlt sich beim Fahren eher wie ein SUV an, was zu einem Teil der hohen Sitzposition zugerechnet werden kann. Das zunächst ungewohnte Lenkrad, es ist oben und unten abgeflacht und verfügt über anfangs recht raue Nähte, lässt beim kurzen Rifter einen sehr komfortablen Wendekreis von 10,8 Metern zu. Ein U-Turn wird so zum Kinderspiel. Ebenso leicht ist es, den Rifter in eine enge Parklücke zu bugsieren. Die optionalen Parksensoren bzw. die Rückfahrkamera sind aber fast ein Muss. Nach vorne sind die Abmessungen kaum abzuschätzen.
Empfehlenswert ist ein optionales Ausstattungsmerkmal, auch wenn dessen Namen das zunächst nicht vermuten lässt. Das so genannte Kinderpaket (169 Euro netto) beinhaltet Sonnenrollos für die zweite Sitzreihe und einen Innenspiegel, der über dem regulären Innenspiegel montiert ist und einen Blick auf die Kinder zulässt. So beschreibt es Peugeot. Wenn man nun das Wort durch „Fahrgäste“ ersetzt, wird der Sinn auch im Taxi-Einsatz deutlich. Vor allem alkoholisierte Fahrgäste hat der erfahrene Profi-Chauffeur doch gerne im Blick.
Unser Testwagen, dessen Automatikgetriebe mit Hilfe eines Drehschalters in der Mittelkonsole bedient wird, verfügt über ein tiefes Fach, dessen Sinn nicht auf den ersten Blick klar wird. Will man aber eine große viereckige Wasserflasche eines namhaften französischen Herstellers unterbringen, dann scheint das Fach, in dessen Tiefen auch eine 12 Volt Steckdose zu finden ist, optimal zu sein. Die Flasche verschwindet und kein Fahrgast kann sie umstoßen.
Überhaupt ist die Ausstattung, sei es von den Sicherheitsfeatures her, über die Klimatisierung bis zur Multimediaanlage, inklusive Navi, mehr als komplett. Will man sich einen Rifter, der übrigens auch ein heißer Anwärter für einen Umbau als Inklusionstaxi ist, zulegen, so muss man mindestens 17.428 Euro netto anlegen. Der getestete Wagen mit „Allure“ Ausstattung und 1,5 Liter Diesel-Motorisierung mit automatischem Getriebe ist deutlich teurer. Er startet bei 24.572 Euro netto. Etwaige Nachlässe werden nicht von Peugeot gesteuert und müssen individuell mit dem Händler vereinbart werden.
Zwischenfazit: Bislang waren die Hochdachkombis aus Frankreich eher eine Randerscheinung am Taxistand. Vielleicht wird sich das ja mit dem neuen Rifter ändern. Einen ausführlichen Testbericht können Sie in einer unserer kommenden Printausgaben der Taxi Times DACH. BERLIN oder MÜNCHEN nachlesen. sg
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