Es gibt inzwischen viele Angebote, wie sich die TSE-Pflicht im deutschen Taxi- und Mietwagengewerbe realisieren lässt. Der österreichische Vermittlungsanbieter FMS stellte jetzt in seiner Roadshow in verschiedenen deutschen Städten sein TSE-Angebot vor und bietet damit für mehr oder weniger wirklich jeden eine maßgeschneiderte Lösung an.
Das bürokratische Schreckgespenst der anstehenden TSE-Pflicht beschäftigt die Taxi- und Mietwagen-Branche schon seit längerem. Entsprechend werden die seit einigen Wochen peu á peu an die Öffentlichkeit purzelnden Lösungen der verschiedenen Hard- und Softwareanbieter im Gewerbe mit großem Interesse verfolgt. Nachdem Hale als Marktführer bei den Taxameterherstellern vor einigen Wochen den Anfang gemacht und mit seiner Schnittstelle für die Softwareanbieter auch den Weg für die Vermittler freigemacht hatte, haben inzwischen fast alle Vermittler ihren Kunden ihre Lösung präsentiert (Links dazu finden Sie am Ende dieses Beitrags). Es fehlten bisher allerdings noch die ganz Großen wie FMS, Seibt & Straub oder gefos.
In einer Roadshow, die Ende Mai West nach Ost und durch die Republik tingelte (Nord + Süd folgen Ende Juni), hat FMS nun sein Angebot präsentiert und auch gleichzeitig dessen Vielfalt interessierten Taxlern im Detail nahegebracht. FMS-Geschäftsführer Robert Abel und sein Team hatten dabei alle Hände voll zu tun, denn das FMS-Angebot kann tatsächlich, ob klein oder groß, mehr oder weniger allen Taxi- und Mietwagenunternehmen sowie den Zentralen die anstehende Aufgabe abnehmen und macht die TSE-Pflicht so für fast alle handelbar und auch verständlicher.
Das Besondere ist, dass FMS mit seinem SmartHUB-X2 als Kernelement dem Nutzer fast aller Taxameter und fast aller Vermittlungslösungen als Basis zur Umsetzung der TSE-Pflicht dienen kann. Es ermöglicht auch Einsteigern in die digitale Welt, die als Einzelkämpfer oder kleine Mehrwagenunternehmen mit oder ohne Zentralenanschluss unterwegs sind, eine angepasste Lösung. Letztendlich ist mit dem System zusätzlich sowohl eine intelligente Arbeitszeiterfassung als auch eine Buchführungsschnittstelle für Rechnungen oder Löhne möglich.
Die Besonderheit dieser Lösung ist, dass die TSE-Verschlüsselung in Echtzeit in einer Cloud erfolgen kann und somit auch für die Zukunft diesbezüglich jedes Hardwareupdate unnötig macht. FMS kooperiert dabei mit dem erfahrenen Softwarehaus Fiskaly. Fiskaly hat als bisher einziger Anbieter die Freigabe des Bundesamt für Sicherheit und Information (BSI) für seine cloudbasierte TSE-Datenverschlüsselung auch für das mobile Gewerbe, denn seine Mitbewerber fokussieren sich eher auf stationäre Systeme.
FMS zeigt sich dabei offen für die Kooperation mit den weiteren Protagonisten im Gewerbeumfeld und versucht ganz bewusst, keine Abhängigkeiten oder Abschottungen zu schaffen. Wer möchte, muss nur den SmartHUB-X2 nutzen und kann seine eigenen Vermittlungs- und Archivierungssysteme weiter einsetzen oder auch beispielsweise seinem Taxameterhersteller die TSE-Signierung überlassen oder auch nur einzelne Tools des umgebenden Komplettangebots einsetzen.
Bei den Kosten versucht FMS sich ebenfalls klar und kalkulierbar aufzustellen. Das SmartHUB-X2 als notwendiges Kernelement, welches als Verbindung zwischen Smartphone (via Bluetooth) und/oder Vermittlungssystem, Taxameter (via Kabelverbindung) und ggf. zum Drucker sowie – via integrierter SIM-Card – zur Cloud oder auch zum Datenterminal im Internet dient, ist zum Preis von 449 Euro netto inkl. dem AES256 Verschlüsselungsmodul für TSE zu haben. Dazu kommen dann monatliche Kosten von 14,90 Euro für die Nutzung des Rechenzentrums zur Datenspeicherung inklusive einer zehnjährigen Archivierung, der notwendigen DSFinV-TW-Schnittsstelle zu den Finanzbehörden, der Nutzungsgebühr der Taxameterdatenschnittstelle (ca. zwei Euro je nach Taxameter-Hersteller) und des Fiskaly TSE Cloud Zertifikats inklusive TSE. Eine einmalige Aktivierungsgebühr von 49 Euro wird bei Vertragsabschluss nach dem 1.1.2025 fällig, bis Ende 2024 wird diese nicht erhoben.
Das Basispaket enthält also die TSE-Signatur und das Cloud-Zertifikat, die signierten Taxameterdaten mit dem DSFinV-TW Export. Die Datenspeicherung erfolgt im BSI/C5 zertifizierten Cloud-Rechenzentrum in Frankfurt. Auch die Datenübergabe an Abrechnungssysteme ist möglich und im Grundpreis enthalten. Zusätzlich und optional genutzt werden können signierte elektronische Schichtzettel zur Einzelaufzeichnung mit DSFinV-K Export sowie signierte Belegdaten mit DSFinV-K Export mit dem gleichen TSE-Signatur Zertifikat. Das Premiumpaket liegt ebenfalls bei 14,90 Euro netto pro Monat. Enthalten ist in diesem Angebot auch das GPS-Tracking der aktiven Fahrzeuge sowie die Auftragsaufzeichnung der letzten Tage sowie die Arbeitszeitaufzeichnung gemäß dem Vermittlungsstatus, welche nötigenfalls nachbearbeitet werden können.
Das FMS-Fiskalsystem lässt sich mit folgenden Taxametern nutzen: Hale MCT07 -06, SPT03R und MM03, Semitron Panther und Panther Spiegel sowie Digitax F1 und F2 ohne Bluetooth. Ältere Taxameter, also auch Hale SPT02 oder SPT03, oder solche von Kienzle oder Taxitronic, sind nicht kompatibel. Die Hale SEI-Box kommt im FMS-Fiskalsystem nicht zum Einsatz und ist somit verzichtbar.
Bei Nutzung der FMS-Vermittlungs-Software auf dem Smartphone lassen sich dabei neben den tarifbasierten Taxameter-Fahrpreisen auch Festpreise oder sondervereinbarungsbasierte Fahrpreise von Anfang an ordentlich in die TSE-signierte Datenaufzeichnung integrieren, ohne dass Nachbearbeitungsbedarf besteht. Werden die Fahrten als Rechnungsfahrten oder auch Teilzahlungsfahrten spezifiziert, werden diese Informationen ebenfalls entsprechend eingepflegt. Damit ist für alle Nutzer der FMS Cloud TSE unter anderem auch die Abwicklung der TABEA-Bahnfahrten digital möglich.
Bei Verwendung des bluetoothverbundenen FMS-Druckers im Fahrzeug wird in diesem Fall auch die Erstellung einer Barzahlungs-Quittung, die ja nicht fiskalgerecht wäre, verhindert. Je nach Programmierung wird für alle Fahrten der ermäßigte Steuersatz ausgewiesen, bei Kurier- oder Fernfahrten der Regelsteuersatz. Gibt es Barauslagen, beispielsweise bei Kurierfahrten oder wird Trinkgeld avisiert, lässt sich das ebenfalls ordentlich quittieren (Fahrpreis inkl. MwSt., Auslage ohne MwSt., Trinkgeld für Unternehmer inkl. MwSt., für Angestellte ohne). Ob bei einer Druckerintegration eine Belegerteilungspflicht auch ohne Kundenanforderung gilt oder ob die digitale Erstellung der Quittung ausreicht, ist nach Einschätzung von FMS im Übrigen im förderalen Entscheidungsdschungel noch unklar. Hier können nur bundeslandabhängige Feststellungsbescheide weiterhelfen.
Ziel im Aufzeichnungssystem ist, den Nachbearbeitungsbedarf so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig bietet das internetbasierte Terminal dann sowohl verschiedenste statische Auswertungen als auch Nachbearbeitungsoptionen, die dann wiederum TSE-signiert gespeichert werden. Hier sind dann auch die Daten aus dem Zwischenschichtmodus sichtbar. Für Mehrwagenunternehmer (MWU) ist bei Nutzung der FMS-Software auch im Smartphone besonders attraktiv, dass über den SmartHUB genutzte Smartphones als Hardware für die Auftragsvermittlung nicht mehr fahrzeugspezifisch programmiert sein müssen, sondern fahrzeugunabhängig bei der Verbindung erkennen, in welchem Fahrzeug sie gerade eingesetzt werden. Dies spart gerade bei größeren MWUs sehr viel Aufwand.
Für ganz Neugierige hat der FMS-Partner Fiskaly übrigens eine App zum freien Download erstellt („Fiskalcheck“), mit der sich der QR-Code auf TSE-Quittungen dechiffrieren lässt. Damit wird nun über diese App auch das letzte Geheimnis der TSE-Pflicht allgemein zugänglich. FMS lüftet mit seinem Angebot so tatsächlich konsequent den Geheimnisschleier, der das Thema der TSE-Pflicht bisher immer noch für viele Betroffene umweht. Wer also bisher noch unentschieden war, welche Lösung für ihn oder sie die Richtige sei, wird über das FMS-Angebot nun sicherlich fündig werden, egal ob es dann nur mit dem Kernelement des FMS-SmartHUB als Verbindung zwischen Vermittlungssystem, Cloud-TSE und Taxameter genutzt wird oder ob auch weitere FMS-Tools zum Einsatz kommen sollen. rw
TSE: das sind die Lösungen der anderen Anbieter:
Hinweis der Redaktion: Eine Auswahl der bei Taxi Times bisher veröffentlichten Beiträge zum Thema TSE-Pflicht finden Sie hier.
Beitragsfoto: Auf der Suche nach dem „Supermann“ unter den TSE-Lösungsanbietern; Foto: Remmer Witte
Was fehlt – die Kosten für die vermittlungssoftware und Faktura von fms. Ohne diese Ergänzung wird eine Einzelaufzeichnung aller geschäftsvorfälle im Fahrzeug schwierig.
Hallo M.R.! Die FMS Cloud TSE Lösung arbeitet natürlich voll-integriert mit FMS Vermittlungssystemen – so vorhanden – aber auch unabhängig davon als vollständige Cloud-Lösung. Als Cloud-Lösung stehen APIs zu anderen Vermittlungs- und Abrechnungssystemen zur Verfügung und werden mit verschiedenen Anbietern bereits diskutiert. Für Anwendungen ohne digitale Vermittlungssysteme stellen wir die notwendige Funktionalität im Rahmen des TSE Systems in der Cloud für den Anwender selbst bereit. Die Faktura Lösung von FMS ist dafür nicht erforderlich. Sie können uns dazu aber gerne direkt kontaktieren! Ihr FMS Team.
Was für eine billige Werbung. Muss die nicht als solche markiert werden?
Danke für den Hinweis. Wir haben über die Lösungen anderer Anbieter ebenso berichtet. Auf diese Beiträge wird am Ende des Beitrags verlinkt.
warum wird die Lösung dann als Heilsbringer für alles und jeden in dem Artikel vermarktet? Es gibt sicher Lösungen von den Taxameterherstellern die mindestens genau so gut sind
Damit haben Sie völlig recht. So wie es auch nicht nur die eine Taximarke gibt und den einen Reifenhersteller etc. Wie überall, wird auch hier der taxiunternhemer letztlich seine individuelle Entscheidung treffen. Unsere Aufgabe ist es, über Alle Möglichkeiten zu berichten.
Ich habe mir schon ein paar Lösungen angesehen und war am Donnerstag in Leipzig bei der Roadshow. Generell ist die FMS TSE Lösung ein vollständiges Produkt. Ich habe bisher keine vergleichbare Lösung gesehen. Wichtig für mich ist, dass ich keine Belege mehr am Abend nachbearbeiten muss und meine alte HALE MCT-06 noch weiter ohne teurer SEI-BOX o.ä weiter betrieben werden kann. Was mir auch gut gefallen hat war die Präsentation, wie ein Auftrag mit Festpreis ohne weiteren Eingaben am Taxameter in das MCT06 Taxameter eingespielt wurde und automatisch aktiviert wurde ..
Hallo Roland, Deinen Beitrag fand ich am Besten. Hoffentlich hast Du recht, weil genügend Durchblick.