The same procedure as last year – auch im neuen Jahr produziert Uber negative Schlagzeilen, lässt sich aber weiterhin nicht aufhalten. Die Hinweise auf Köln als nächster Vermittlungsort verdichten sich, während die Verhandlung in München um ein Verbot der App abermals verschoben wurde.
In den USA bekannte sich ein Uber-Fahrer kurz vor Prozessbeginn für schuldig, sechs Menschen umgebracht zu haben. Er hatte sie von drei verschiedenen Standorten aus erschossen. Das Makabre daran: Zwischen den Morden soll er seine Fahrten für Uber fortgesetzt haben.
Die Frage nach dem „Warum“ lässt die Angehörigen ratlos zurück. Der Täter selbst gibt der Uber-App die Schuld: Eine „teuflische Figur“ in der Uber-App habe ihn kontrolliert, zitiert das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ einen Polizeibericht. Sollte der geständige Mörder verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Unterdessen geht die Expansion des Vermittlungsriesen weiter. Noch in diesem Jahr soll das mit 67 Milliarden dotierte Unternehmen an die Börse gehen. Da ist es von großer Bedeutung, auch im 80-Millionen-Markt Deutschland an möglichst vielen Standorten präsent zu sein. Nach dem Start vor einigen Monaten in Düsseldorf und vor kurzem in Frankfurt wird wohl Köln als nächste Stadt uberisiert. Auf Facebook tauchen verstärkt Stellenanzeigen auf, in denen die SaveDriver GmbH einen Projektmanager für Köln sucht. Zu den Aufgaben zählt unter anderem der „Rollout unseres Fahrserviceangebots in Köln“.
SaveDriver zählt zur Rockvin-Gruppe, die unter anderem auch Abgeordnete des Deutschen Bundestags fährt. Während dort hochqualitative Limousinen zum Einsatz kommen, ist SafeDriver eher die Billig-Schiene mit Fahrzeugen der Mittelklasse. In allen Städten, in denen Uber bisher aktiv ist, sind die Mietwagen von SaveDriver für Uber unterwegs.
Wann es in Köln losgehen soll, steht noch nicht fest, allerdings ist zu vermuten, dass man ähnlich wie in Düsseldorf und Frankfurt zunächst einmal deutlich unter dem Fahrpreis des örtlichen Taxigewerbes agieren wird. So entsteht schnell der Eindruck, dass man die billigere Alternative sei, was sich allerdings ab dem Moment als Märchen entpuppt, wenn der Marktanteil oder die Nachfrage hoch genug sind.
Taxikollegen aus München und Düsseldorf haben in der Facebook-Gruppe „GegenUber“ Screenshots von Uber-Preisen aus der Silvesternacht veröffentlicht. Die Preise lagen teilweise über dem Dreifachen einer Taxifahrt. Silvester ist die nachfrage- und umsatzstärkste Nacht des Jahres, trotzdem kostet bei Taxis die Fahrt genauso viel wie an jedem anderem Tag, während bei Uber das so genannte Surge-Pricing zum Einsatz kommt.
Aus Sicht des Taxigewerbes ist es immer wieder sehr ärgerlich, dass die für Uber tätigen Mietwagenunternehmen die gesetzlich vorgeschriebene Rückkehrpflicht nicht einhalten und sich so einen illegalen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Taxis verschaffen. In München hat deshalb schon vor einigen Jahren eine Taxiunternehmerin gegen die App geklagt. Der Prozess dazu wird immer wieder verzögert. Heute wurde nun bekannt, dass eine für den 14. Januar anberaumte Verhandlung abermals verschoben wurde. Ein Ersatztermin wurde noch nicht festgelegt.
Und so fahren die Uber-Fahrzeuge weiterhin in München und anderen Städten, gesteuert von Fahrern, die immer wieder gegen geltende Gesetze verstoßen. Wenigstens hören diese keine Teufelsstimmen… jh
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Wenn ich keine Umsatz- und Einkommensteuer zahlen muss, fahre ich gerne mit dem Preismodell UBER. Vielleicht werden die schlauen Politiker einmal hellhörig und bieten Taxifahrern dieses Nicht-Zahl-Modell an!Da könnten wir dann locker mithalten!