Die aktuelle Printausgabe der Taxi Times München behandelt die Kommunikation des Taxigewerbes mit Behörden und Politikern, den langen Kampf des Başar Alici mit seinen Verletzungen und weitere Themen.
Nicht aus dem All, aber aus den gefühlt unendlichen Weiten des Umlandes, nämlich zum Teil aus Landkreisen, die sich bis zu 100 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt erstrecken, kommt die Invasion der Uber-Autos nach München, um dem Taxigewerbe das Geschäft wegzunehmen und rechtliche Regeln wie die Rückkehrpflicht mit Füßen zu treten. Berliner, Frankfurter und Leverkusener kennen das. In München wollte ein Unternehmer sich damit nicht abfinden, und schrieb alle Landräte und sogar den Münchner Oberbürgermeister an. Das Engagement und die höchst unterschiedlichen Antworten waren uns bei der Regionalausgabe Taxi Times München eine Titelstory wert.
Die Gewerbevertreter pflegen überwiegend konstruktive Gespräche mit den Politikern im Stadtrat, jedenfalls mit einigen Fraktionen, die die Probleme der Branche einsehen. Dabei setzen sie sich – auch beim Landtag – unter anderem für eine Wiederaufnahme der Förderung von barrierefreien Taxis ein, denn unter den derzeitigen Bedingungen sind Rollifahrten für die Unternehmen oft unwirtschaftlich. Vor allem aber Mindesttarife für Mietwagen werden von der Stadt gefordert, denn ohne sie können die Festpreise im Taxitarif den Markt nicht ins Gleichgewicht zurückbringen.
Vor drei Jahren lag der Taxifahrer Başar Alici im Koma, nachdem er in der Silvesternacht einem Verletzten helfen wollte und von einem fast 100 km/h fahrenden Polizeiwagen beinahe getötet worden war. Für den Sportler ist nicht nur Helfen, sondern auch Durchhalten selbstverständlich, und mit Unterstützung seiner Frau, seinen vier Kindern und auch des Taxigewerbes hat Alici den mehrjährigen Krankenhaus-OP-Marathon weitgehend hinter sich gebracht und sich ein großes Stück in Richtung seines normalen Lebens zurückgekämpft. Auch jetzt wird er nicht hängen gelassen.
Der Taxiverband München hat auf seiner Jahreshauptversammlung in den neuen Räumen die aggressive Lobbyarbeit durch Bolt und explodierende Versicherungsbeiträge beklagt, eine bessere Zusammenarbeit zwischen Landeshauptstadt und Behördenvertretern angemahnt und die Taxibranche zur Qualitätssteigerung ermuntert. Ebenso wie der TMV war auch die IsarFunk-Taxizentrale kürzlich in den Südwesten der Stadt umgezogen, in direkte Nachbarschaft des ADAC, mit dem IsarFunk schon länger bei der Qualitätssicherung der Taxiflotte kooperiert.
Die Geister, die ich klebte … – so lautet die Überschrift über einem wenig ruhmreichen Kapitel des Taxigewerbes. Ein Teil der Unternehmerschaft, der sich mehr durch Geldgier als durch Berufsehre auszeichnet, hat mit seiner Uber-Türreklame an den Taxis verhindert, dass die Branche sich noch glaubwürdig dagegen wehren kann, dass am Flughafen MUC alias FJS demnächst wohl auch, ähnlich wie in Berlin oder Düsseldorf, eine eigene Ladezone am Terminal für Pseudo-Taxi-Anbieter eingerichtet wird.
Braucht das Land noch eine kleine Fachkunde für Taxi- und Mietwagenfahrer? In der Whatsapp-Gruppe für Taxi-Times-Abonnenten, in der auch etliche Münchner Kollegen vertreten sind, gab es eine bemerkenswerte Debatte über das strittige Thema, bei dem sich sogar der Bundesverband BVTM und der Dachverband TMV uneins sind. Hamburg hat vorgemacht, wie man es auf Landesebene in die Hand nehmen kann – ein Vorbild auch für Bayern und die anderen Bundesländer?
Das Gewerbe trauert um IsarFunk-Gentleman Michael Sweeney und vertraut Toyota-Verkäufer Martin Döring. Diese und weitere Themen finden Sie in der Taxi Times München 1/2025, die ab heute in den Briefkästen zu finden ist. Die Ausgabe ist für alle Münchner Taxler ein Must-Have, aber auch sicher für alle anderen Interessierten lesenswert. Interessenten an dieser Ausgabe können das Exemplar kostenfrei unter abo@taxi-times.com bestellen.
Die Redaktion wünscht viel Spaß und interessante Erkenntnisse beim Lesen. ar
Bilder: Taxi Times