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Uber & Lyft: weniger als 7 Euro brutto pro Stunde

von Philipp Rohde
6. März 2018
Lesedauer ca. 2 Minuten.
2
Lyft eröffnet Büro in München

Pkg203, cc by-sa 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

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Die Laien-Taxifahrer für Uber und Lyft in den USA machen durchschnittlich zwischen 8,55 und 10 Dollar Gewinn pro Stunde und manche machen sogar Verlust. Das ist mehr, als kürzlich berichtet, aber immer noch zu wenig. Uber hatte die Studie des MIT kritisiert, die daraufhin berichtigt wurde.

Ursprünglich kam die Studie des renommierten Massachusetts Institut of Technology (MIT) zu dem Ergebnis, dass die Fahrer der Fahrtenvermittler lediglich 3,37 Dollar je Stunde Gewinn erwirtschaften. Berücksichtigt wurden dabei Durchschnittswerte für Treibstoff, Versicherung, Wartung und Reparatur des Fahrzeuges. 30 Prozent aller Fahrer machten nach dieser ersten Ausgabe der Studie sogar Verlust. Nur 26 Prozent der Fahrer hätten am Monatsende überhaupt ein Einkommen erwirtschaftet, dass oberhalb des zu besteuernden Minimaleinkommens lag.

Dara Khosrowshahi verlor daraufhin die Haltung und pöbelte, MIT stünde für „mathematisch inkompetente Theorie.“ Der Chef-Ökonom der Firma, Jonathan Hall, drückte sich etwas gepflegter aus und wies tatsächlich Fehler nach. Uber zahle den Fahrern etwa 19 bis 21 Dollar je Stunde. Der Herausgeber der Studie, Stephen Zoepf, räumte ein, das Grundlagenmaterial falsch ausgewertet zu haben, wies aber darauf hin, das Uber keine Angaben über Zahlungen an Fahrer an die Forscher weitergegeben habe. Auf Werte um 20 Dollar je Stunde kam er dennoch nicht. Zoepf bat Uber, bei der Erhebung der tatsächlichen Kosten für den Betrieb eines Fahrzeuges mitzuwirken, bekam aber keine Antwort. Die Studie hob nämlich auch heraus, dass die tatsächlichen Kosten je gefahrener Meile mit 0,20 Dollar deutlich unter der vom Finanzamt gewährten Kostenpauschale von 0,54 Dollar läge und damit ein höheres Einkommen staatlich subventioniert würde.

Die berichtigte Studie kommt zu dem Schluss, dass den Fahrern ein Einkommen von 8,55 Dollar je Stunde bleiben würde, entsprechend 6,92 Euro brutto. Nur 8 statt 30 Prozent der Fahrer machten Verlust. Nach anderen Methoden könnte man sogar auf 10 Dollar (8,10 Euro) je Stunde kommen und nur 4 Prozent Fahrer, die Verlust machen würden. Die Berichte erwähnten – landestypisch – nicht, dass davon Krankenversicherung, ein Anteil für bezahlten Urlaub oder andere Ausfälle finanziert werden müssten. Auch die notwendige Abschreibung auf den Kaufpreis ihres durch die gewerbliche Nutzung schneller verschleißenden Privatwagens wurde nicht berücksichtigt.

So bleibt das Fazit der Studie am Ende gleich: Das Geschäftsmodell ist für den Laien-Taxifahrer nicht tragfähig. So bestätigen auch sie wieder andere Berichte über enttäuschende Verdienstmöglichkeiten in der Gig-Economy und erklärt die geringe Verweildauer der Arbeiter in solchen Arbeitsverhältnissen. prh

Symbolfoto: Pkg203, cc by-sa 3.0

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Tags: LyftPrekariatUber
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Philipp Rohde

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Kommentare 2

  1. Tom says:
    8 Jahren her

    Dass die Leute das noch immer nicht kapiert haben, dass nur ÜBER und Co davon profitieren.Ich möchte eine KFZ- Kalkulation sehen, wo alle Abgaben, Steuern, Versicherungen ect. Klar unddeutlich aufgelistet ist.Nur zu behaupten, dass man um 30% billiger als Taxis sind – kann JEDER!

    Antworten
    • "Nachdenker" says:
      8 Jahren her

      Hallo Tom, meine Kalkulation kannst Du gerne einsehen!

      Zur Info: Über und Co hat letztes Jahr weltweit 4,5 Milliarden Verlust eingefahren und der Meinung von Großinvestoren erheblich an Börsenwert verloren.

      Da verhält sich der neue CEO schon genauso wie der geschasste Firmengründer und will nach außen alles „schönrechnen“, um vielleicht weitere Investoren, Partner und Kunden zu finden etc…… (evtl. auch um sein Managergehalt zu verdienen und seinen Job solang als möglich zu halten). Außerdem muss sich Uber gegen neue Mitbewerber (Lyft, Clever Shuttle…) behaupten.

      Ich als ehemaliger Uber-Partner habe ich auch nachweislich nichts verdient und kenne auch keinen „Kollegen“ der bei Uber große Erfolge erzielt…!
      Dabei bin ich selbstfahrender Unternehmer und habe keine Personalkosten, einen bezahlten Mietwagen und mache es nebenher zu meinem (anderen) Geschäft.

      Ich fahre nur mehr auf „Eigenregie“, um die Kosten für den gemachten PBef-Schein, Ortskundeprüfung, IHK-Fachkunde-Eignungsprüfung, Kfz-Konzessionierung, erhöhte Kfz- und Betriebsversicherungen, BG-Verkehr etc. hereinzubringen. Etwas möchte ich auch noch später im Ruhestand tun und mein Auto besser nutzen. Schade für Zeit und Geld, hätte die Finger davon lassen sollen, wenn ich das alles vorher gewußt hätte.

      Selbst zahlreiche Angebote von Taxiunternehmern als angestellter Fahrer habe ich abgelehnt, da ich nicht gerne zum Mindestlohn, bei dieser Verantwortung…!, arbeite. Das ist auch kein Geschäft mehr für Taxi-Unternehmer, obwohl diese noch ca. 30 % mehr an Fahrtentgelten haben….

      Generell, wer verdient in der „Personenbeförderungsbranche“ überhaupt noch gut…?
      (Die Fahrgäste lachen sich ins Fäustchen und nähren weiterhin ihren „Geiz ist geil-Trieb“.)

      Tom, ich denke wir sollten eine zukunftsträchtigere Branche wählen, wenn man an autonomes Fahren und derzeit einfach an zu viele Mitbewerber denkt…
      Generell, solange es Leute gibt, die sich für einen „Hungerlohn“ in unserer Branche hergeben wird sich nichts ändern. Stell Dir mal vor, was los ist, wenn alle Fahrer in dieser Branche streiken…!?

      Hätte zwar die Informationen und Beziehungen, um zumindest Uber europaweit zu dezimieren!!! Aber dann kommen wieder andere Ideen …. , Geld regiert die Welt und es ist mir rechtlich „zu heiß“.

      Diese Branche hat m.E. keine große Zukunft, wenn sich nicht bald was ändert. Wünsche Dir immer die richtigen Ideen, viel Glück und beruflich alles Gute!

      Antworten

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