Uber hat dem Magazin TechChrunch mitgeteilt, dass Dara Khosrowshahi der neue CEO von Uber sei. Bislang gibt es keine offiziellen Stellungnahmen. Auf den neuen Chef warten große Herausforderungen.
Weder gab Uber eine offizielle Mitteilung über die Entscheidung heraus, noch äußerte sich Khosrowshahi, wie es eigentlich zu erwarten wäre. Expedia antwortete nicht auf Presseanfragen zu diesem Thema.
Der 48-jährige Sohn iranischer Immigranten war bislang noch nicht im öffentlichen Gespräch. Der angeblich aussichtsreichste Kandidat, Jeff Immelt, hat sich erst am Samstag geäußert; er würde den Job definitiv nicht übernehmen. Der CEO von General Electric galt als Favorit der Kalanick-Fraktion bei Uber, während Kalanick-Gegner, darunter auch die Benchmark-Vertreter, Meg Whitman favorisierten. Aber auch Whitman, die u.a. Hewlett-Packard leitete, hatte sich nach längeren Verhandlungen eindeutig ablehnend geäußert. Dennoch versuchten Teile des Vorstands, sie zu einem Ja zu bewegen.
Die Suche nach einem Nachfolger für den CEO gestaltete sich äußerst schwierig: Zum einen hat Uber, wie berichtet, vielfältige Schwierigkeiten: Es gibt hunderte anhängige Gerichtsverfahren, etliche interne Führungsposten sind immer noch unbesetzt, Ubers Dienst stößt international auf rechtliche Hürden und einige Märkte wurden bereits aufgegeben, man arbeitet immer noch nicht profitabel, und nicht zuletzt ist Ubers Image im Eimer. Zum anderen ist der Vorstand tief gespalten – vor kurzem reichte der Anteilseigner Benchmark sogar Klage gegen ex-CEO Travis Kalanick ein. Diesen Konflikt wollte der Vorstand eigentlich außergerichtlich lösen, aber Benchmark blieb hart und der Vorstand war offenbar machtlos. Während eine Reihe von lancierten Meldungen und Gerüchten über den Handel mit großen Firmenanteilen die Runde machten, sank der Unternehmenswert Ubers im letzten Quartal um etwa 15 % auf ca. 60 Mrd. Dollar. Insbesondere die Unklarheit darüber, welche Rolle der Gründer und als CEO gefeuerte Kalanick in Zukunft spielen soll, schreckte mehrere Kandidaten ab.
Von dem neuen Überraschungs-CEO wird nun erwartet, dass er die Probleme löst. Dara Khosrowshahi wurde 1969 im Iran geboren und kam mit seinen Eltern und zwei Brüdern 1978 in die USA, schreibt TechCrunch. Sein Vater war von 1982 bis 1988 im Iran inhaftiert. Als Sohn von Einwanderern ist Khosrowshahi ein Kritiker Donald Trumps.
Er studierte Elektrotechnik und wurde Analyst bei einer Investmentbank, wechselte dann zum Internet- und Publikationsanbieter InterActiveCorp, der 1998 größere Anteile von Expedia erwarb. 2005 nahm Khosrowshahi die Zügel von Expedia in die Hand. Unter seiner Leitung wuchs das Unternehmen von einem Wert von 2,1 Milliarden Dollar auf 23 Milliarden.
Genau wie Uber scheiterte Expedia in China. Und sie haben beide einen gemeinsamen Feind: Google. Google benachteiligte Expedia bei seinen Such-Algorithmen, um die eigenen Dienste zu verkaufen und wurde deswegen verurteilt. Und Uber kämpft derzeit gegen Googles Tochter Waymo um die Technologie selbstfahrender Fahrzeuge. prh
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