Nicht zuletzt als Folge des in der letzten Woche veröffentlichten Quartalsberichtes 2/2019 geht der Kurs der Uber-Aktie in den Sturzflug. Das Unternehmen denkt öffentlich über Sparmaßnahmen nach und sorgt weiterhin für mehr Verkehr.
Uber Technologies operiert mittlerweile in rund 400 Städten in 60 Ländern. Weltweit hat das Unternehmen ca. 25.000 Angestellte. Dass Uber seit seinem Bestehen nicht nur Verluste macht, sondern das Geld regelrecht verbrennt, pfeifen die Spatzen schon seit geraumer Zeit von den Dächern. Das kumulierte Defizit seit der Firmengründung 2009 lag zum 31.12.2018 bei 7,9 Milliarden US-Dollar. In den ersten beiden Quartalen 2019 erhöhte sich das Defizit nochmals um mehr als 6 Milliarden US-Dollar, 5,2 Milliarden davon im zweiten Quartal 2019.
Bereits in seinem Börsenprospekt bekannte Uber, wahrscheinlich niemals profitabel zu werden, was Anfang Mai nicht eben zu einem Senkrechtstart an der Börse führte. Die aktuell bekanntgewordenen Zahlen lassen es dort umso zügiger bergab gehen: Nachdem der Ausgabewert von 45 US-Dollar schon bis auf wenige Ausnahmetage nicht gehalten werden konnte und die Aktie im Schnitt um die 41 Dollar 50 dümpelte, lag sie Donnerstag Abend bei 33,96 US-Dollar.
Kurz vor Bekanntgabe des aktuellen Quartalsberichtes wurde zudem eine Studie publik, welche Uber und Lyft selbst in Auftrag gegeben hatten und die bestätigt, was vorangegangene Studien bereits zeigten. Es wurden die Daten von Lyft und Uber aus dem September 2018 für sechs US-amerikanische Großstädte ausgewertet. Die Zahl der insgesamt in einer Stadt gefahrenen Kilometer wird durch diese beiden Unternehmungen in den Innenstädten signifikant, in den Außenbezirken leicht erhöht. Spitzenreiter ist San Francisco mit 13,4 Prozent.
Parallel wurde bekannt, dass Uber nach der Entlassung von 400 Mitarbeitern aus dem globalen Marketing-Team auch einen Einstellungsstopp für Ingenieure/technische Mitarbeiter in den USA und Kanada beschlossen hat. Die einzige konkrete Zahl an einzusparendem Geld wird in Bezug auf Firmenzuhörigkeitsjubiläen genannt, zu denen traditionell Luftballons an den entsprechenden Mitarbeiter verschenkt werden – die Streichung dieser Tradition bringt eine jährliche Einsparung von ca. 250.000 US-Dollar.
Hubert Horan, ein amerikanischer Verkehrsexperte, wurde im März von ABC gefragt: „Also, was braucht Uber, um zu beweisen, dass es ein profitables Unternehmen sein kann?“ Seine Antwort: „Große Ölvorkommen unter dem Hauptgebäude?“
Apropos Hauptgebäude: Im Wettbewerb um den Standort für ein neues Firmenzentrum Ubers genehmigte die Stadtregierung von Dallas einstimmig etwa 9,3 Millionen Dollar an wirtschaftlichen Anreizen, so eine „Steuerermäßigung von etwa 746.000 US-Dollar aus einem fünfjährigen Steuernachlass und bis zu 8,6 Millionen US-Dollar an Zuschüssen für die wirtschaftliche Entwicklung“ (Zitat NBC Universal).
Anmerkung der Redaktion: An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die einzigen Arten der gewerblichen Personenbeförderung, die kostendeckend betrieben werden, tatsächlich nur das Taxigewerbe und die Mietwagenfirmen mit höheren Preisen sind. Die Frage warum Regierungen weltweit eine Zersetzung dessen zulassen verbleibt als rhetorische Frage. Eigentlich wissen es alle. Wir halten weiter dagegen. ys
(Quellen: Business Insider, Handelsblatt, The Verge, ABC, NBC Universal).
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…was soll ich sagen ? Läuft für uns
Die Frage warum die Behörden dieses Gemetzel an dem seit 100 Jahren erfolgreich operierenden Taxigewerbe zulassen ist höchst interessant Wer hat denn den Mietwagenunternehmern die für UBER fahren die Ausnahmegenehmigung für den Wegfall des Wegstreckenzähler erteilt. Wie dick war das Kuvert?