Ein vom Landeshauptmann erlassener Preiskorridor macht es möglich: Nach Wien stellt der amerikanischen Dienstleister nun auch in der Mozartstadt sein Angebot UberX zur Verfügung.
Seit 1. Januar gilt in Österreich die GelVerkG-Novelle, ein Pendant zum deutschen PBefG. Mit ihm wurde das sogenannte Einheitsgewerbe eingeführt: Taxis und Mietwagen unterliegen den identischen Bestimmungen und müssen sich unter anderem an den von den jeweiligen Landesbehörden festgelegten Taxitarif halten. Wo das Bundesland als zuständige Behörde keine Regeln für Taxis erlassen hat, bleibt die Preisgestaltung völlig frei.
Für Uber bedeutete das, dass man aufgrund des neuen GelVerG zu Jahresbeginn den Salzburger Taxitarif anstelle des sonst bei Uber üblichen (Dumping-)Festpreises hätte anwenden müssen. Dies wollte man aber nicht und zog stattdessen den Dienst UberX zurück.
Mittlerweile hat nun aber der Salzburger Landeshauptmann eine im GelVerG neu definierte Option gezogen, wonach es den Bundesländern möglich ist, für Bestellfahrten einen Taxitarif mit einem so genannten Preisband zu erlassen. Daher gibt es seit kurzem im Bundesland Salzburg für zahlreiche Gemeinden bei Bestellfahrten einen Taxi-Mindestpreis, aber keine Obergrenze. Dieser setzt sich aus einem Mindestgrundentgelt je nach Tageszeit und einem Mindeststreckenentgelt pro Kilometer zusammen und kann je nach Region variieren.
Konkret bedeutet das: Bei bestellten Fahrten per Telefon oder App kann ein Fahrpreis frei vereinbart werden, solange er mindestens die definierte Untergrenze berücksichtigt. Diese neue Regelung hat nun auch Uber dazu bewogen, in Salzburg mit UberX wieder aktiv zu werden, obwohl das Unternehmen die Untergrenze als zu hoch angesetzt betrachtet.
„In Salzburg legt die Tarifverordnung zwar keine Unter- und Obergrenze fest wie in Wien, sondern nur eine Untergrenze. Die Pauschale hat aber einen Mindestpreis bekommen, der sehr nahe am Taxipreis liegt und je nach Fahrstrecke günstiger oder teurer als das Taxi ausfallen kann“, sagte Uber-Österreich-Chef Martin Essl gegenüber der Presseagentur APA und fügte kritisch hinzu: „Es wird sich zeigen, wie sich die hohen Untergrenzen auf das Geschäft auswirken. Ein hoher Preis lässt die Nachfrage aber oft sinken. Die Leute bleiben dann leider eher beim eigenen Auto.“ hs
Beitragsfoto: Pixabay
Uber & Co und dieses Preisband sind nur Kurz und Gewessler zu verdanken! Die haben die österreichische Taxibranche an diesen amerikanischen Konzern regelrecht „verkauft“!