Die vom Sozialverband Deutschland (SoVD) Berlin Brandenburg gemeinsam mit Taxi Times durchgeführte Umfrage zur Rollstuhlbeförderung in Taxis (Inklusionstaxis) läuft noch bis einschließlich Freitag. Anschließend werden die Gewinner ermittelt.
Welche Rahmenbedingungen benötigt ein Taxiunternehmen, um künftig so genannte Inklusionstaxis einsetzen zu können, also Taxis für alle, die mit wenigen Handgriffen auch für das Einrollen eines Menschen im Rollstuhl angepasst werden und ansonsten sieben bis acht Fahrgästen Platz bieten? Anhand solcher und einiger weiterer Fragen erstellt der SoVD aktuell eine Bedarfs – und Akzeptanzanalyse , an der sich Taxi und Mietwagenunternehmer beteiligen können. Dabei geht es nicht nur um die Meinungen derer, die bereits Rollstuhlbeförderungen durchführen, sondern auch um die Einschätzung derjenigen Taxibetriebe, die bisher noch kein Inklusionstaxi anbieten.
Wichtig ist dabei vor allem die Einschätzung der Taxiunternehmer aus dem städtischen Bereich. Sollten der Staat bzw. die Kommunen die Zusatzkosten für die Umrüstung eines Großraumtaxis finanziell unterstützen und wenn ja, in welcher Höhe? Muss der zeitliche Mehraufwand pro Beförderung durch einen gesonderten Zuschlag vergütet werden?
Hintergrund der Umfrage ist die Genfer Behindertenrechtskonvention und das darin verankerte Recht mobilitätseingeschränkter Personen auf die Teilhabe am öffentlichen Leben. Damit stehen die Kommunen in der Pflicht, entsprechende Angebote vorzuhalten. Hier kann und wird das Taxi eine wichtige Rolle einnehmen. Ziel ist es, sowohl im städtischen wie auch im ländlichen Bereich die Verfügbarkeit eines Inklusionstaxis auch für Spontan-Bestellungen zu ermöglichen.
In Berlin beispielsweise fördert die Politik dieses Ziel mit einer Million Euro jährlich, indem man die Umrüstkosten für die dortigen Taxibetriebe bezuschusst. Andere Kommunen könnten demnächst folgen, sofern von Seiten der Taxibranche ein Bedarf formuliert wird und finanzielle Rahmenbedingungen definiert werden, die für eine breite Akzeptanz unter den Taxiunternehmern und deren Fahrer sorgen.
„Deshalb ist ein breites Meinungsbild der Taxi- und Mietwagenbetriebe in Deutschland notwendig“, hofft Lutz Stephan Mannkopf vom SoVD auf eine rege Teilnahme an der Umfrage. Sein Verband hat die Berliner Inklusionstaxi-Förderung maßgeblich vorangetrieben.
Die Umfrage läuft seit Juli und wird am Freitag, 10.8.2018 beendet. Unter allen Teilnehmern werden attraktive Preise verlost, darunter eine Kühlbox und ein Rollkoffer von Volkswagen oder Rabattgutscheine im Wert von 500 bzw. 150 Euro für eine Rollstuhlumrüstung der Firmen Reha Mobil und Kadomo. jh
Hier geht’s zur Umfrage.
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