Eine Einbindung des Taxis in den Linienverkehr erspart der öffentlichen Hand Kosten und nutzt der Branche. Für die Vorteile wirbt Benjamin Schmidt unermüdlich.
Benjamin Schmidt, Dienstleister für Personenbeförderer aus Aschaffenburg, und Taxiunternehmer Dirk Holl aus Gaggenau bei Baden-Baden haben sich auf der diesjährigen IT Trans einen Stand gemietet und unter der Marke CarlE eines der ersten in Deutschland zugelassenen Taxis mit Wasserstoffantrieb ausgestellt. Damit haben sie dafür geworben, das Taxi in den öffentlichen Nahverkehr einzubinden, statt neue Flotten in Verkehr zu bringen.
Benjamin Schmidt, zugleich Geschäftsführer der Metropolis Service GmbH (und nebenbei auch Taxiunternehmer), spricht davon, „nicht müde zu werden, das Taxi als natürlichen Partner des ÖPNV zu präsentieren“. Die ausgegliederte Firma CarlE mit Sitz im House of Logistics and Mobility des Landes Hessen (ein Cluster aus Unternehmen, Startups und Universitäten in Frankfurt am Main) hat sich auf die Planung, Organisation und Durchführung von Mobilitätskonzepten für den Personennahverkehr spezialisiert. Der Schwerpunkt liegt auf der letzten Meile sowie in der Verbesserung und Integration bestehender Insellösungen, wie es auf dem Online-Portal der AG heißt. Schmidt selbst beschreibt es so: „Mit CarlE hat Metropolis ein Start Up geschaffen, das sich ausführlich mit der Modernisierung von Bedarfsverkehren beschäftigt und das Taxi- und Mietwagengewerbe unter einem Markennamen integriert und bündelt.“
Was genau haben Schmidt und Holl auf der ÖPV-Messe in Karlsruhe gezeigt? „Wir präsentieren nicht wirklich etwas Neues – außer unserer Meinung, dass eigene On-Demand-Flotten im parallelen Betrieb zu unnötiger Konkurrenz und Kosten führen. Eine intelligente Vernetzung von Shuttles und punktueller Zusteuerung von Taxen und Mietwagen senkt die Vorhaltekosten und ist eine Win-win-Situation für alle lokalen Akteure: bezahlbar, effizient und zukunftsfähig.“
Dass dieses Thema von entscheidender Wichtigkeit für die künftige Existenz des Taxigewerbes ist, zeigen On-Demand-Verkehre in vielen Städten und Regionen, wo anstelle der bestehenden und – vor allem in größeren Städten – häufig wenig ausgelasteten Taxis neue Fahrzeugflotten in Verkehr gebracht werden, was den Projekten einen modernen Anstrich verpassen soll, aus ökologischer Sicht aber dem Nachhaltigkeitsgedanken widerspricht.
IT Trans ist die internationale Fachmesse für öffentlichen Personenverkehr, die alle zwei Jahre in Karlsruhe stattfindet. Mit ihrer Präsenz auf der diesjährigen Messe machen Schmidt und Holl auch generell darauf aufmerksam, dass das Taxi per Definition ein Teil des ÖPNV ist. Im öffentlichen Bewusstsein wird es häufig als etwas völlig anders betrachtet und nahe am Mietwagen gesehen.
Für Gelegenheitsverkehr in kleinen Fahrzeugen für vier bis acht Fahrgäste gibt es je nach Angebot mehrere Begriffe, etwa AST (Anruf-Sammel-Taxi), ALT (Anruf-Linien-Taxi), GBV (Gebündelter Bedarfsverkehr), Pooling oder On-Demand-Shuttle-Service. Bekannte Beispiele neben CarlE sind CleverShuttle, Moia, Ioki, EMIL, KNUT, SWCAR, Revierflitzer, MyShuttle, Berlkönig und Berlkönig BC.
Mit ihrer Marke CarlE haben Schmidt und Holl bereits Erfolgreiche Projekte in Aschaffenburg und Rastatt umgesetzt.
Ein aktuelles Beispiel für eine Verwaltung, die die Vorteile erkannt hat, ist der Landkreis Freudenstadt, wo demnächst in den zwei großen Kreisstädten das Taxi für die letzte Meile eingesetzt wird. ar
Beitragsfoto: Dirk Holl (links) und Benjamin Schmidt mit Wasserstoff-Taxi auf der IT Trans. Foto: CarlE
Es dürfte kein Problem darstellen, das Taxi in die überall aufploppenden On-Demand & Pooling Dienste (CleverShuttle) einzubinden. Das Taxi wird wie ein dortiges Fahrzeug (mit)vermittelt, nur dass beim Kundeneinstieg das Taxameter eingeschaltet wird.
Der Kunde zahlt wie gewohnt per App beim Diensteanbieter bei dem der Taxler dann seine Fahrpreisforderung einreicht.
Neben der Tatsache, dass kein weiterer Fuhrpark erforderlich ist, wird sich bald herausstellen, dass die Umsetzung mit dem Taxi preiswerter ist !
Preiswerter und effizient sicher. Wenn die Fahrer und Zentralen es auf die Reihe kriegen, sicher ;-(
Die Zentralen sind dabei außen vor, weil die dabei teilnehmenden Fahrzeuge nicht von ihr vermittelt werden, wie auch die Abrechnung über den Diensteanbieter läuft.
Die Hauptsache das Taxi nimmt dran teil !