Vertreter beider Taxi-Bundesverbände haben sich mit Beamten des Verkehrsministeriums zusammengesetzt und sich über die Ausgestaltung der Fachkunde-Anforderungen ausgetauscht.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hatte Vertreter des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM) und des Taxi- und Mietwagenverbandes Deutschland (TMV) zu einem runden Tisch am 26. August am alten Dienstsitz in Bonn eingeladen. Thema der Sitzung war die künftige Ausgestaltung des Fachkundenachweises für Anwärter auf den Personenbeförderungsschein, der seit Anfang August für Taxi-, Mietwagen- und Bedarfsverkehrfahrer der gleiche ist.
Der TMV hatte immer wieder auf einen Austausch gedrängt und bereits Inhalte vorgeschlagen. Nachdem man kein Signal erhalten hatte, dass das BMVI die Verbände an den Tisch holen würde, hatte man den Bundes- sowie alle Landesverkehrsminister und dazu sämtliche Mitglieder des Verkehrsausschusses im Bundestag angeschrieben. Schließlich machten die Verkehrsexperten Detlef Müller (SPD) und Michael Donth (CDU) sich für einen runden Tisch stark.
Vom BVTM waren Präsident Herwig Kollar und Geschäftsführer Michael Oppermann am Besprechungstisch, vom TMV Vizepräsident Thomas Kroker und Geschäftsführer Patrick Meinhardt. Beide Seiten sprachen nach dem Treffen von einem guten, konstruktiven und vertrauensvollen Gespräch mit den Ministerialbeamten, das nach Meinhardts Ansicht auch schon ein halbes Jahr früher hätte stattfinden dürfen.
Die Verbandsvertreter skizzierten ihre Vorstellungen zu den Inhalten und den gewünschten Rahmenbedingungen des Fachkundenachweises. Sie legten ihren Wunsch nach einem bundeseinheitlichen Rahmen dar, der einen gewissen qualitativen Anspruch haben solle und deutlich über eine bloße Teilnahmebescheinigung eines Lehrgangs hinausgehen müsse. Beide Verbände sind sich einig, dass die Fachkunde durch eine Prüfung nachzuweisen sein müsse, die von einer unabhängigen Institution abzunehmen ist. Nur so könne der Nachweis unabhängig erbracht werden, ohne dass etwa Taxifunkzentralen oder gar Mietwagenvermittler mitwirken. Lediglich beim Weg zur Erlangung des nötigen Wissens will der TMV den Anwärtern explizit keine Vorschriften machen. Man müsse allen Anwärtern eine ortsnahe Prüfung ermöglichen, möglicherweise gemeinschaftlich durch örtliche Bildungsinstitutionen, Industrie- und Handelskammern usw., wie Meinhardt betonte.
Inhaltliche Kernpunkte nach Vorstellungen des BVTM sind die fünf Themen Verkehrsverhalten, besondere Regelungen für den Gelegenheitsverkehr, praxisrelevante Aspekte des Zivil- und Steuerrechts für den Fahreralltag (korrektes Ausfüllen von Quittungen usw.), Überfallsicherheit (deeskalierendes Verhalten) sowie Dienstleistung und Service, etwa tatkräftige Hilfe für gebrechliche Personen beim Ein- und Aussteigen.
Auch der TMV sieht die Verkehrssicherheit als eine der „drei Säulen“ der Fachkunde an. Hier bestehe Deckungsgleichheit mit den Vorstellungen des Ministeriums. Mehrere Punkte der BVTM-Vorschläge fasst der TMV als zweite Säule zusammen, die unter dem Oberbegriff Fahreralltag sowohl die Aspekte des Zivil- und Steuerrechts als auch Kommunikation und Deeskalation beinhaltet. Säule Nummer drei ist der Komplex Klima- und Umweltschutz / Nachhaltigkeit, der bisher im allgemeinen Bewusstsein zu kurz komme.
Oppermann sagte gegenüber Taxi Times, man strebe eine möglichst zügige Umsetzung an, um die unterschiedlichen Übergangslösungen der einzelnen Bundesländer bald durch eine bundeseinheitliche Regelung ersetzen zu können. Folglich hätten auch keine regionalen Inhalte wie eine „kleine Ortskunde“ in dem Stoff Platz, wenngleich die Kenntnis etwa von Krankenhausadressen mit Notaufnahme für alle Personenbeförderer wünschenswert sei.
Meinhardt hatte den Eindruck, man habe den Gedanken „Prüfung statt Sitzschein“ stärker beim Ministerium etablieren können. Eine Beschleunigung der bürokratischen Abläufe bis zur Verabschiedung einer einheitlichen Regelung erhofft Oppermann sich dagegen nicht. ar
Beitragsbild: Fotocollage und -montage vom Besuch der Verbandsvertreter beim BMVI-Dienstsitz Bonn (Fotos: BVTM und TMV)
Diese Prüfung brauchen wir nicht mehr. Wir brauchen gute Fahrer. Diese würden wir haben, wenn wir die schlechten Fahrer aussortieren würden. Die Prüfung verknappt künstlich den Fahrermarkt und behindert das Aussortieren. Somit können sich auch schlechte Dienstleiter und Crash-Piloten halten, indem sie leicht einen neuen Unternehmer finden. Der Verband handelt hier am Bedarf der Betriebe vorbei und indirekt den Betrieben die bürokratischen Hindernisse aufbaut.
Hier wird wieder die Knappheit an Fahrer künstlich gefördert. Jeder seriöse Unternehmer wird sein Fahrpersonal zu Qualität, durch hauseigene Schulungen, anhalten und fördern. Mit dieser Fahrerverknappung wird nur erreicht, dass die Unternehmer nach jedem Strohhalm (Fahrer) greifen um die Kutsche zu besetzen. Die Verbände beweisen wieder einmal ihre Daseinsberechtigung.
Gerade in Berlin gibt es kaum Unternehmer, die bisher ihre Fahrer in irgendeiner Form aus- oder weitergebildet haben.
Jeder Fahrer, der die neue Prüfung besteht, ist zumindest nicht der dümmste Fahrer und hat ein Grundwissen über gewerbespezifische Dinge.
Ich bin ganz froh darüber, wenn nicht jeder Dussel Taxi fährt und mit seiner Dummheit die Kundschaft vergrault.
Wir tun uns alle keinen Gefallen, wenn wir von neuen Fahrern nicht mal ein Grundwissen fordern. Danach ist der Unternehmer gefordert, der seine Angestellten weiterbildet.
Hier kann ich „Cabbi“ nur zustimmen. In München ist es genauso. Es gibt eine Handvoll Unternehmer die Ihren Auftrag auch Ernst nehmen aber der Großteil verläßt sich auf die Behörden/Zentralen. Es muß aus diesem Grund eine Prüfung abgehalten werden um die Ungeeignetsten auszusieben. Wie es dann weitergeht hat jede Zentrale selbst in der Hand. Hier kann mit Aufbaukursen (Weiterbildung) der Fahrer/die Fahrerin die Anzahl der Aufträge verbessern.
Gg. UBER & Co. massiv vorzugehen ist selbstverständlich wichtig !!! Aber haben wir leider seit 1972 nicht sowieso viel zu viele Konzessionen in München ? Sonstwo warscheinlich auch !