Auf unsere Meldung, dass Uber mit Rückzug aus der Schweiz droht, hat unsere Redaktion einen sehr kritischen Leserkommentar bekommen. Wir versuchen nachfolgend, die Meinung des Autors durch sachliche Fakten zu wiederlegen.
„Liebe Taxi-Times Redaktion“, schreibt uns ein Martin Josi, „bevor Ihr weiterhin Eure Leserschaft ,verblödet‘, einfach mal nachlesen, wie die Plattform-Ökonomie funktioniert. Bei Amazon und EBay sind die angeschlossenen Händler auch selbständig und nicht Angestellte von der Plattform.“
Ja, Herr Josi, das ist korrekt. Der Unterschied ist nur: Bei Amazon und EBay bekommt der Kunde immer mehrere Anbieter und unterschiedliche Preise angezeigt und kann sich somit sowohl den Anbieter als auch den für ihn besten Preis aussuchen. Bei Uber bekommt der Kunde nur einen Preis und ein Fahrzeug angezeigt. Dieses „Angebot“ kann der Kunde entweder annehmen oder ablehnen. Wenn er es ablehnt, ist der Kunde damit raus aus dem Bestellvorgang. Also ist der Vergleich mit Amazon und EBay schlichtweg falsch.
Weiter schreibt Herr Josi: „Zudem sind in Deutschland alle Fahrer von Uber angestellt, hier ist Fahren auf selbständiger Basis quasi nur für den Lizenzinhaber möglich.“
Herr Josi, leider stimmt auch diese Behauptung nicht, denn Uber hat keinen einzigen Fahrer in seinem Unternehmen angestellt. Uber selbst behauptet ja, nur eine Vermittlungsplattform zu sein.
Die Wahrheit ist: Diese Fahrer sind in der Tat angestellt – beim Besitzer der gültigen Mietwagenkonzession. Dieser wiederum ist verpflichtet, seinen angestellten Fahrern den gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen. Das wiederum kann wirtschaftlich nur gelingen, wenn regelmäßige Fahrten (ohne Leerzeiten) zu vernünftigen Preisen vermittelt werden. Wenn ein Mietwagenfahrer aber von Uber nur Fahrten vermittelt bekommt, die aufgrund des niedrigen Preises einen durchschnittlichen Umsatz von maximal 20 Euro brutto pro Stunde ermöglichen, und davon 25 % Provision an Uber gezahlt werden müssen, bleiben pro Stunde netto 12,60 Euro übrig. Und davon soll dann ein Fahrerlohn von 9,35 Euro (ab Januar 2020) bezahlt werden, wenn der Unternehmer gleichzeitig auch noch sämtliche Fahrzeugkosten aufkommen muss?
Weiter schreibt Herr Josi: „Habe heute wieder Taxen mit S-Klasse und Maserati gesehen, das sind die asozialen Methoden der Taxler, den armen Bürgern hohe Fahrpreise berechnen und in umweltschädliche Luxuskarossen investieren. Vermutlich rechnet sich sowas für den Taxler eh nur, wenn er jede zweite Fahrt schwarz macht.“
Herr Josi, etwa drei Prozent aller Taxis sind S-Klassen oder ähnliche Luxusfahrzeuge. Und selbst die sind an die gültigen, von den Kommunen festgelegten Taxitarife gebunden (außer bei Fernfahrten). Hohe Fahrpreise dürfen den Bürgern (in Deutschland) also nur die Mietwagen- und Chauffeurdienste berechnen. Und genau das machen die auch zu den Rush-Hour-Zeiten. Der Fachbegriff dafür ist Surge-Pricing. Steigt die Nachfrage, steigt auch der Preis, berechnet durch einen Algorithmus. Zu bestimmten Zeiten wird also ein „Normalbürger“ keine wichtige Fahrt zum Arzt machen können, weil er sich solche Fahrten dann nicht leisten kann.
Daran anschließend formuliert Herr Josi eine Frage: „Warum gestaltet die Taxi-Lobby den Wandel nicht mit (z. B. durch Einsatz für flexible Tarife) anstatt ihn mit Populismus zu blockieren? Die Taxler können doch nicht im Ernst glauben, dass der Staat ihnen neben reduzierter MwSt., festen Tarifen und z.T. beschränkter Anzahl an Lizenzen noch mehr Vorteile gg. Mietwagen gewährt. Diese Denkweise ist nur von Gier geprägt.“
Auch da müssen wir Herrn Josi ganz deutlich widersprechen: Reduzierte Mehrwertsteuer, ein kommunal festgelegter Tarif und eine beschränkte Anzahl an Taxikonzessionen sind keine Vorteile gegenüber dem Mietwagen, sondern eine wichtige Abgrenzung zum Mietwagenverkehr. Denn für diese ausschließlichen „Taxirechte“ hat der Taxiunternehmer auch eine Reihe von exklusiven Pflichten:
1. Beförderungspflicht: Der Fahrgast hat die Garantie, zu jedem Ziel (innerhalb des Zuständigkeitsbereichs des Taxis = Pflichtfahrgebiet) gefahren zu werden. Also auch dann, wenn es mal nur um die Ecke geht.
2. Betriebspflicht: Ein Taxi muss 24/7 das ganze Jahr über verfügbar sein. Warum? Damit jeder Bürger zu jeder Uhrzeit mobil ist. Das nennt sich Daseinsvorsorge.
3. Tarifpflicht: Das Taxi darf nur zum kommunal festgelegten Preis fahren. Das schließt zwar einen Marktwettbewerb aus, verhindert aber, dass zu Silvester Mondpreise verlangt werden können.
All diese Taxipflichten sind vom Gesetzgeber zum Schutz des Verbrauchers festgelegt worden und nicht, damit sich Taxiunternehmer daran gierig bereichern können.
Zum Schluss droht Herr Josi dann noch: „Die Mietwagen-Lobby wird grösser und grösser und wird ggf. doppelt so stark zurückschlagen und sich massiv für das Verbot von Taxen in Städten einsetzen, den dort solche der freie Markt herrschen, der bisher nur von den Taxlern verhindert wird.“
Dazu sparen wir uns jetzt mal einen weiteren Kommentar, denn sofern sich Herr Josi (hoffentlich!) von den bisherigen Argumenten überzeugen hat lassen, ist es müßig, auf diese Passage zu antworten.
Wir hoffen, Herr Josi ist geistig flexibel genug, um sich diesen Argumenten zu öffnen. Vielleicht hat er dann sogar die Größe, sich bei unseren Lesern dafür zu entschuldigen, dass er sie als „verblödet und asozial“ beschimpft hat.
Die Redaktion
Anmerkung: Leider ist die Wahrnehmung des Herrn Josi kein Einzelfall. Wir als Redaktion können anhand von Beiträgen dagegenhalten. Jeder Taxifahrer und Unternehmer hat über den direkten Kontakt die große Chance, mit seinem Fahrgast in den Dialog zu treten. Nutzen Sie diese Chance für die persönliche Kundenaufklärung. Das Taxigewerbe hat ganz klar die besseren Fakten und Argumente.
Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen.
Der Herr Josie ist ganz klar ein uber Unternehmer Fahrer oder Fahrgast die Kommentare zeigen nur das es bald mit diesen kriminellen Konzernen wie uber und co vorbei ist
Wir wissen es nicht, wo er herkommt, ist auch egal. Wichtig ist, dass auf die Fake-Beschuldigungen mit wahren Fakten gegengehalten wird.
Für mich hört sich das eher nach einem an, der viel Geld in Uberaktien investiert hat und jetzt sein Geld wegschwimmen sieht. Denn wo soll sonst so viel frust und unwissen herkommen.
Natürlich habe ich in Uber-Aktien investiert, Taxi-Aktien gibt es ja meiner Kenntnis nach in Deutschland nicht 😉
Zu den Vorwürfen der Redaktion: Ich habe lediglich die einseitige Berichterstattung hier auf dieser Website kritisiert, da Medien ausgewogen berichten sollten. Ich habe nicht behauptet, dass die Leser von TaxiTimes blöd sind, aber wenn Sie nur einseitige Berichte lesen, können Sie sich nicht Ihr eigenes Urteil bilden, Der Begriff „asozial“ sollte auch keine Beleidigung darstellen, sondern nur darauf hinweisen, dass es aus meiner Sicht schon das Gegenteil vom sozial ist, wenn ein Taxiunternehmer in dem hart umkämpften Markt einer Grossstadt eine Luxuskarosse einsetzt. Hier darf ja wohl noch die Vermutung Nahe liegen, dass er an anderer Stelle, z.B. beim Personal oder der Steuer „spart“.
Zu den sogen. Fakten der Redaktion:
Es gibt bereits sogen. Meta-Apps, bei der der User die Fahrpreise versch. Anbieter vergleichen und direkt buchen kann. Somit sind Uber und Free-now evtl. nicht 100% mit Amazon und E-bay vergleichbar, aber doch teilweise, da hier versch. Fahrleistungen je nach Bedarf ausgewählt werden können (z.B. Limousine, E-Auto, etc.).
Zudem ist mir natürlich bekannt, dass die Fahrer nicht bei Uber, sondern bei den angeschlossenen Mietwagenunternehmern angestellt sind, Sie sind aber im Ggs. zur Schweiz nicht überwiegend selbständig tätig.
Die Problematik der evtl. zu geringen Erlöse bei Uber ist auch bekannt, allerdings kann diese durch eine ggf. höhere Auslastung der Fahrzeuge kompensiert werden, Mittlerweile fahren viele Mietwagenunternehmer für Uber und free-now, was in der Regel eine noch höhere Auslastung bedeutet. In der Markttheorie gilt, dass Angebote, die sich wirtschaftlich nicht rechnen, von alleine vom Markt verschwinden, dazu braucht es keine Eingriffe des Staates oder einer Lobby-Gruppe.
Auch die besonderen Pflichten der Taxiunternehmen sind bekannt, allerdings führen diese auch dazu, dass man früher gerade in Städten mit begrenzten Lizenzen zu besonders nachgefragten Zeiten nur schwer ein Taxi bekommen hat. In einem freien Markt wird der Preis über Angebot und Nachfrage reguliert (mit der natürlichen Preisuntergrenze, in der Regel die Fixkosten, unter denen kein Anbieter mehr anbietet), also führt ein relativ freier Markt durch mehr Angebot zu geringeren Preisen für die Fahrgäste, auch in nachfragestarken Zeiten.
Dem kann man natürlich entgegenhalten, dass die Taxibranche sich aufgrund gesetzlicher Regelungen (z.B. der Tarifplicht) diesem neuen Wettbewerb nicht adäquat stellen kann. Dies kann aber nicht den Plattformen oder den Mietwagenunternehmen angelastet werden. Wesentlich vielversprechender wäre aus meiner Sicht, dass die Taxibranche ansatt neuen Wettbewerb zu bekämpfen, auf eine Änderung Ihrer Pflichten hinwirkt, so dass Sie an dem wachsenden Markt der Personenbeförderung auch adäquat partizipieren kann.
Bei Amazon und Ebay werden Sachen transportiert, bei Mietwagen und Taxi werden Personen transportiert und deshalb gibt es ein Personenbeförderungsgesetz. Das müsste auch Herr Josie kapieren! Oder gibt es ein Sachtransportgesetz für Amazon und Ebay !?!?!?!?
Der Staat ist in der Pflicht Sorge zu tragen wie das PBefG geregelt wird. Uber hingegen ist, wie auch in London, absolut überfordert und nicht in der Lage für eine Lizenz/Genehmigung.
Gibt’s ja net…
Blablacar z.B. ist auch eine Platform für die Personenbeförderung für längere Strecken (Stadt zu Stadt), das kaum geregelt ist und trotzdem funktioniert der Markt. Warum die Personenbeförderung innerhalb eines Ortes/Stadt stärker geregelt sein muss als für längere Strecken erschliesst sich mir auch nicht, da ja bei schnellerer und längerer Fahrt das Risiko z.B. für Schaeden am Fahrzeug und/oder unzuverlässige Fahrer viel höher ist. Deshalb ist die Personenbeförderung innnerorts aus meiner Sicht überreguliert, dies hat auch schon die Monopolkommission festgestellt. Wenn hierzulande alle Bereiche so stark reguliert wären, würde jeder Unternehmer gleich aufgeben und der Staat müsste alle Services erbringen.
Die Monopolkommission hat das im Jahr 2016 festgestellt – mit Argumenten, die inzwischen längst alle widerlegt sind. Ihre Argumentation, Herr Josi, wird mit immer weiteren Beispielen, die Sie anführen, leider kein bißchen stichhaltiger. Schade um die Zeit, die Sie damit verplempern.
Und warum führt der Staat wohl den Meistertitel/brief wieder ein! Herr Josi kümmer sie sich um ihre Sachen wovon sie Ahnung haben, schonen Sie uns mit den sinnlosen Schmarrn.
Ich denke, Ihnen ist nicht klar, dass das PBefG nicht erst einen Markt im Gelegenheitsverkehr ermöglicht hat, sondern, dass bereits vor dem PBefG ein solcher Markt bestanden hat. Wenn dieser funktioniert hätte, was genau soll dann den Gesetzgeber dazu bewegt haben, Regelungen zum Gelegenheitsverkehr im PBefG einzuführen? Die Berichte der Monopolkommission und des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesverkehrsministerium zur Liberalisierung des Taxenmarktes sind Paradebeispiele dafür, wie man Anachronismen als Zukunft verkauft.
Bei dem Begriff „ruinöser Wettbewerb“ handelt es sich nicht um ein sprachliches Bild, das der Schwarzmalerei dient, sondern um einen klar definierten Begriff aus der ökonomischen Terminologie. Die Definition von „ruinösem Wettbewerb“ lautet: Auf dem Markt werden Preise angeboten, die nicht kostendeckend sind. Uber macht seit zehn Jahren weltweit nichts anderes, als genau das. Sollen die Regelungen zum Gelegenheitsverkehr im PBefG also so angepasst werden, dass sie eines ihrer wichtigen Ziele konterkarieren? Sie können nicht so tun, als seien die Probleme, die durch Uber entstanden sind, ein historisches Novum. Der historische Gesetzgeber konnte selbstverständlich neue Technologien nicht vorhersehen. Die ökonomischen Resultate dieser Technologien, sind jedoch die selben, die den Gesetzgeber zu den Regelungen zum Gelegenheitsverkehr im PBefG bewegt haben. Dass man die Gesetze heute anpassen muss, ist offensichtlich. Was Sie jedoch machen – und Sie sind dabei in guter Gesellschaft – ist „Reform“ mit „Liberalisierung“ gleichzusetzen. Diese Gleichsetzung ist nicht mehr, als eine rein ideologische Antwort auf die Probleme. Die „Lösung“ lässt sich plakativ in etwa so zusammenfassen, dass der Uber-Preisalgorithmus endlich die unsichtbare Hand des freien Marktes verkörpert, die zum Nutzen aller durch eine Liberalisierung des Marktes zur vollen Geltung kommt. Das halte ich – überspitzt formuliert – für quasireligiös. Es ist an der Zeit Rationalität walten zu lassen und Uber nicht als disruptiv zu bezeichnen, sondern als destruktiv zu erkennen. Uber agiert auf einem regulierten Markt, als sei er liberalisiert. Dabei trifft Uber auf Mitbewerber, die durch die Regulierung bereits im Nachteil Uber gegenüber sind. Den daraus entstehenden Vorteil hat Uber in zehn Jahren dazu „genutzt“ einen zweistelligen Millardenbetrag an Verlust anzuhäufen und die Mitbewerber zusätzlich zu schwächen. Das sind die Fakten. Wie man daraus eine Begründung für eine Liberalisierung ableiten kann, ist mir schleierhaft.
UBER ist nichts anderes als MODERNE SKLAVEREI!!!!
Fakt ist Historisch gesehen das Belegen unabhängige Wissenschaftler und die es auch Bewiesen haben, dass das Gesamte AMERIKANISCHE SYSTEHM auf schamlose Ausbeutung beruhen. Weiterhin beruht BEDAUERLICHERWEISE das Amerikanische Wahlsystem auf der Sklaverei!! Die Wahlmänner die über dem Volk stehen wählen den Präsidenten dort: Nicht das Volk. Warum? Es soll vermieden werden dass damals Schwarze oder andersfarbige zum US- Präsidenten gewählt werden könnten. Woher hab ich das? Aus einer und meheren Wissenschaftlichen Dokumentationen die Wissenschaftlich fundiert + Bewiesen sind: und auch für UBER-FAKESCHREIBERLINGE nicht widerlegt werden können!!!
Laut UNIA (Gewerkschaft der Schweiz) schuldet UBER der Schweiz und dem Volk knapp 500 Millionen CHF dem Staat Schweiz und den Vorsorge- Einrichtungen. In den USA muss jeder selber für seine Pension schauen. Warum gibt es in Silikon Valley so viele HOCHQUALIUVIZIERTE Obdachlose??? USA beruht nur aus schamlose Ausbeutung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!