Die Genehmigungsbehörde in London wird verschärfte Regeln für Angebote wie Uber erlassen. Uber Chef Khosrowshahi rechtfertigt unterdessen die anhaltend hohen Verluste, kündigt „Komplettlösungen“ für Städte an und fühlt die „Kapital-Kanone“ hinter sich.
Die Genehmigungsbehörde ‚Transport for London‘ (TfL) hat eine umfassende Überholung ihrer Regeln angekündigt, um die Gesetze „an die neuen Umstände der digitalen Fahrtenvermittlungen“ anzupassen. Die anscheinend verschärften Regeln sollen Sicherheit und Komfort in Zukunft sicherstellen – Sicherheit sowohl für die Kunden wie für die Fahrer – und die Stadt verkehrlich entlasten.
Fahrdienstanbieter könnten zu einer Quote für Rollstuhl-geeignete Fahrzeuge gezwungen werden. Sie sollen außerdem durch klare Arbeitsanweisungen sicherstellen, dass Fahrer „fair behandelt“ werden und „angemessene Ruhezeiten“ bekommen. Die „Professionalisierung“ der Fahrer soll durch die Fahrdienstvermittler unterstützt werden. Mietwagen werden in Zukunft nicht mehr von der City-Maut ausgenommen sein, müssen gekennzeichnet werden und für sie gilt ein neues Versicherungsregime. In der Pressemitteilung heißt es außerdem, dass bei Vergehen und Konfliktsituationen klare Verantwortlichkeiten für die Anbieter sowie eine Unterrichtung von Behörden verpflichtend wird. Kunden sollen vor Bestätigung des Auftrages bessere Informationen über den Fahrer und Mitfahrer bekommen und eine Möglichkeit, um in Zweifel die Bestellung abbrechen zu können.
Die Regeln werden derzeit ausgearbeitet. Momentan ist Uber der Betrieb in London nur vorläufig erlaubt, nach dem die Lizenz im September nicht verlängert wurde. Da Uber gerichtlich gegen die Entscheidung der Behörde vorgeht, wurde ihnen eine Übergangsfrist gewährt. Das Gerichtsurteil könnte im April gefällt werden.
Geld-Kanone SoftBank
Der CEO des amerikanischen Laien-Taxi-Vermittlers Dara Khosrowshahi nahm derweil den Mund auf einer Konferenz in San Francisco recht voll, berichtete Bloomberg. Die hohen Verluste des durch Anteilsverkäufe finanzierten Riesen würden auch noch in der Zukunft gemacht werden.
Im letzten Jahr machte Uber 4,5 Milliarden Dollar Verlust, doppelt so viel wie 2016, bei einem Umsatz von 7,5 Milliarden und einem gesamten Volumen von 37 Milliarden Dollar an Fahrpreisen. Khosrowshahi rechtfertigte das mit weiterem Wachstum: Man könne entweder profitabel werden oder Gelegenheiten wahrnehmen. So wolle Uber seine Essensauslieferung ausbauen, den Anteil autonomer Fahrzeuge schrittweise erhöhen und auch in den Busverkehr einsteigen. Für Städte wolle Uber in der Zukunft „Komplettlösungen“ für ihre Transportprobleme anbieten.
An dem Ziel, 2019 an die Börse zu gehen, hielt er trotzdem fest. Zu der Übernahme durch SoftBank und dem Vergleich mit Waymo sagte Khosrowshahi, es sei besser, die „Kapital-Kanone“ hinter sich zu wissen als auf sich gerichtet [„Rather than having their capital cannon facing me, I’d rather have their capital cannon behind me“ (India Times)]. prh
Symbolfoto: Taxi Times
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