Mit einem rein elektrischen Carsharing im sogenannten Free-Floating-Prinzip will die Volkswagen AG auf einem 150 Quadratkilometer großen Gebiet rund um Berlin seine Fahrzeuge vermieten.
Mit WeShare meint es Volkswagen ernst. Wie von Christian Senger, Volkswagen-Markenvorstand für Digital Car & Services, heute auf der Pressekonferenz in Berlin bekannt gegeben wurde, wird VW zunächst mit 1500 E-Golf den Betrieb aufnehmen. Bereits im kommenden Jahr soll die Flotte erweitert werden. Für Berlin sind dann zusätzlich 500 VW e-up geplant, sowie auch die ersten Modelle des ID.3.
Die WeShare-Flotte soll via App über den S-Bahn-Ring hinaus anmietbar sein und in der Startphase lediglich 19 Cent pro Minute kosten. Später peilt VW einen durchschnittlichen Minutenpreis von 29 Cent an.
Zum Laden der Fahrzeuge will VW auf die öffentliche Ladeinfrastruktur und Ökostrom zurückgreifen, aber auch eigene Stationen an über 70 Filialen von Lidl und Kaufland errichten. Eine Kooperation mit der Schwarz-Gruppe wurde kürzlich diesbezüglich vereinbart. Bevor im nächsten Schritt die Kunden, ähnlich wie bei Share now, durch Anreize dafür gewonnen werden sollen, die Fahrzeuge an der nächsten Ladestation aufzuladen, wird dies zunächst von Service-Mitarbeitern übernommen.
Für 2020 ist neben der Erweiterung der Berliner Fahrzeugflotte auch noch eine Expansion, gemeinsam mit Skoda, in Prag geplant. Als zweite deutsche Stadt soll dann später der WeShare-Start in Hamburg folgen. sg
Anmerkung der Redaktion: Bitte nicht noch mehr Carsharing-Autos! Die riesige Flotte von 1.500 Fahrzeugen auf 150 Quadratkilometer zu verteilen, klingt ja eigentlich ganz überschaubar. Erfahrungsgemäß werden die Carsharing-Angebote aber eher dort genutzt, wo Parkraum sowieso schon knapp ist. 200 Autos mehr in Kreuzberg werden sicherlich für den einen oder anderen Parkfrust sorgen, der daraus entstehende Parkplatz-Suchverkehr erhöht den Stau und verschlimmert die Schadstoffwerte. Auch Privatleute, die sich ein E-Fahrzeug angeschafft haben, werden sich wohl zukünftig in Berlin bei den Ladesäulen anstellen müssen. Und überhaupt, warum das Ganze? Privatautos werden die Carsharing-Fahrzeuge sicher nicht ersetzen, vielmehr sorgen sie für einen Umstieg vom ÖPNV, dem Taxi oder dem Fahrrad auf – das Auto.
Foto: Volkswagen AG
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