Das Bezahlsystem „Pay with Charlie“ funktioniert mit QR-Codes. Der Anbieter wirbt damit, weder Internetempfang noch Terminal-Hardware zu benötigen.
Viele Unternehmer nahmen erstmals bei der Europäischen Taximesse 2022 in Essen Notiz vom System „Pay with Charlie“. Dahinter steckt die in Berlin ansässige, 2016 gegründete ZIIB Zahlungssysteme GmbH. Auf ihrer Internetseite bezeichnet die Firma das Bezahlsystem selbstbewusst als „die Zukunft des mobilen Bezahlens“.
Das Besondere an dem Bezahlsystem ist ein QR-Code, der für jedes Unternehmen individuell erstellt wird, und den man nur vom Kunden per Smartphone scannen lassen muss, damit dieser einfach und bargeldlos bezahlen kann. In einer Pressemeldung erläutert ZIIB, für viele Soloselbstständige und kleine Unternehmen sei das Bezahlen mit Kreditkarte oft keine lukrative Alternative. Der Vorteil des Systems „Pay with Cahrlie“ sei, dass kein Lesegerät und keine Registrierung notwendig sind, da „einfach mit dem Smartphone“ bezahlt werde. Das System könne zudem in acht verschiedenen Sprachen mit den Taxi-Kunden kommunizieren – „gerade im Hinblick auf Touristen ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn lange Erklärungen in einer fremden Sprache entfallen, Missverständnisse werde so vermieden.“
Ein Taxibetrieb aus Warendorf im Münsterland (Taxi Fritz) mit mehr als 60 Fahrzeugen hat das System kürzlich in einem Drittel seiner Flotte in der Praxis getestet, um einen Eindruck zu gewinnen, ob es sich auch für kleinere Unternehmen lohnt und von den Fahrgästen verstanden und angenommen wird. Laut ZIIB waren die Testergebnisse durchgehend positiv. Aufgrund der großen Zufriedenheit seiner Fahrgäste habe Taxi Fritz nach der Testphase seine gesamte Taxiflotte damit ausgestattet. „‚Pay with Charlie’ ist für uns eine kostengünstige Lösung, ohne Hardware trotzdem bargeldlos zu kassieren. Nach erfolgreicher Testphase sind wir vom System überzeugt und haben inzwischen für alle Taxen das System eingeführt. Auch die Mehrsprachigkeit ist ein wichtiges Thema bei Kunden, die aus dem Ausland kommen“, zitiert ZIIB die Taxiunternehmerin Elke Fritz.
Auch Sascha Waltemate, Geschäftsführer des Verbands des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs Nordrhein-Westfalen e. V. (VSPV) sei von den Vorteilen überzeugt: „Mit ‚Pay with Charlie’ gibt es eine originelle und praktische Zahlungsalternative, die es Taxen- und Mietwagenunternehmen ermöglicht, ihren Fahrgästen kontaktloses, bargeldloses Bezahlen anzubieten – und zwar ohne zusätzliche Hardware und auch mit der Vertragsoptionen ‚ohne monatliche Grundgebühr‘“. Gemeinsam mit dem Verband hat die ZIIB GmbH „Pay with Charlie“ an die besonderen Bedürfnisse von Taxen- und Mietwagenunternehmen angepasst – insbesondere im ländlichen Raum. Waltemate sei „der festen Überzeugung, damit eine optimale Bezahllösung für unsere Mitglieder gefunden zu haben“.
Nicole Groß, Inhaberin und Geschäftsführerin der ZIIB GmbH, sagt über ihr innovatives Zahlungssystem, mit der QR-Code-Zahlungsakzeptanz könnten Fahrgäste in Taxis einfacher und schneller bezahlen, da diese Zahlungsoption vieles erleichtere. „Die Einsatzmöglichkeiten für das Bezahlen mit QR-Code sind vielfältig und bieten Chancen für ein besseres Kundenerlebnis und eine effizientere Abwicklung von Transaktionen.“
Zusammenfassend wirbt der Anbieter mit neun Vorteilen für kleine und mittelständische Taxiunternehmen sowie Soloanbieter, die das Zahlungssystem neben der Möglichkeit einer zeitnahen Einführung biete: Es sei „kontaktloses, hygienisches Bezahlen über QR-Code mit sehr vielen gängigen Zahlarten über eine mobile Bezahl-App“ möglich. Das System sei „flexibel einsetzbar“ und erfordere weder eine Internetverbindung noch ein physisches Terminal mit teurer Hardware und monatlichen Fixkosten. Die Verfügbarkeit von acht Sprachen (deutsch, englisch, französisch, spanisch, italienisch, niederländisch, türkisch, polnisch) bedeute eine „große Internationalität“.
Zudem wird mit „Transparenz über Händler-Portal“ sowie „Transaktionsübersicht in Echtzeit“ geworben. Außerdem gebe es viele Mehrwertfunktionen wie e-Beleg, Trinkgeldfunktion, Couponing. Als „Payment-Innovation“ solle man „als erster den eigenen Kunden QR-Code-basiertes Bezahlen anbieten“.
„Pay with Charlie“ ermögliche außerdem das „Ausspielen personalisierter Angebote“ sowie die Vergabe von Boni an Stammkunden, „denn wir können auf das Kaufverhalten des Kunden zugeschnittene Coupons anbieten“, so Groß. Selbst Marketing-Kooperationen seien einfacher möglich. So können Produkte oder Dienstleistungen bestimmter Partner rabattiert angeboten werden.
Taxiverbände bestätigen seit Langem, dass zu einer guten Taxi-Dienstleistung das Angebot an Fahrgäste gehört, zwischen verschiedenen Zahlungsarten auszuwählen – wozu für viele allerdings neben immer bequemeren digitalen Zahlungsarten auch Bargeld zählt. ZIIB versteht sich als „Spezialist für das bargeldlose Bezahlen am Point of Sale (PoS) und im Online-Handel“, der „nachhaltige Vorteile und einen schnellen Zahlungsvorgang am PoS und im ECom“ schaffe und die Marktpräsenz modernisiere – obwohl es hierzu gar nicht erforderlich wäre, Barzahlung als veraltet und unhygienisch darzustellen, indem man schreibt, Deutschland hinke international hinterher, während andere Länder wie beispielsweise Skandinavien und die Niederlande fast komplett „cashless“ seien. Kunden, die auf Reisen in diesen Ländern waren, empfinden es häufig als Nachteil, vielerorts nicht mehr bar bezahlen zu können. ar
Beitragsfoto: Messestand auf der ETM 2022; Foto: Axel Rühle