Anbieter wie Uber und Lyft führen zu einem Anstieg des PKW-Verkehrs in den Städten. Was dem Fachpublikum schon länger bekannt ist, wird langsam zum öffentlichen Konsens.
Der Verkehr wird durch die Laien-Taxis immer ineffizienter und umweltschädlicher. Das sei „wachsender Konsens“, zitiert die Süddeutsche Zeitung den Ersteller einer Studie aus Boston: Uber und Lyft holen die Menschen aus den Bussen und Bahnen, vom Fahrrad und vom Fußweg und bringen sie in Autos auf die Straßen. 49 bis 61 Prozent der Uber-Nutzer haben vorher diese Verkehrsarten benutzt.
Auch etliche Studien zuvor kamen bereits auf die gleichen Ergebnisse, darüber berichtete die Taxi Times im Oktober. Unisono fanden sie heraus, dass sie zu einem erheblichen Anstieg der Verkehrs- und Umweltbelastung beitragen. Laut Werbeversprechen der milliardenschweren Fahrdienstvermittler sollen Menschen durch Uber zum Verzicht auf das eigene Auto bewegt werden, so dass dadurch die Gesamtzahl der PKW verringert würde. Der gegenteilige Effekt ist eingetreten: Das Wachstum der Nutzerzahlen der Londoner Tube oder der New Yorker Subway stagniert, Buslinien anderer Städte mussten bereits ausgedünnt werden. Sind die Leute erst einmal vom Fahrrad oder Bus in das Auto umgestiegen, bleiben sie dem Auto treu, zeigten Untersuchungen in Austin, Texas: Nach dem Rückzug der Dienste aus der Stadt kauften sich viele ehemalige Kunden ein Auto, die vorher keines hatten.
Nicht nur London und New York stöhnen seit der Ausbreitung der Laien-Taxis von Uber oder Lyft unter noch mehr PKW-Verkehr und verstopften Straßen. London plant jetzt, eine Stau-Abgabe für die Mietwagen, die im Auftrag Ubers durch die Metropole rollen, einzuführen. Für die verstopften Straßen Manhattans und Brooklyns fordern genau das auch immer mehr Menschen. Dicke Luft herrscht genauso in allen anderen Großstädten, und undisziplinierte Fahrer nehmen auf der Jagd nach Fahrgästen nicht nur viele Leerkilometer in Kauf. Gefährliche und illegale Fahrmanöver durch die Laien-Fahrer, die ihrerseits eine besondere Berechtigung zum Halten in zweiter Reihe oder zum Fahren auf Busspuren zu verspüren scheinen, erhöhen die Unfallzahlen und beschäftigen die Polizei. prh
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