Der Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM) sieht in der Partei AfD keinen Partner, mit dem man reden kann, solange sich deren führende Repräsentanten nicht von den rechtsradikalen und rassistischen Tendenzen innerhalb der AfD distanzieren. Der Verband vollzieht damit eine klare Abgrenzung zum Taxi- und Mietwagenverband TMV.
Der TMV hatte kurz vor der Bundestagswahl unter dem Hashtag „#GemeinsamMitDemTMV“ Politiker aller Parteien mit Statements zitiert, in denen diese eine Zusammenarbeit mit dem TMV kundtaten. Darunter befand sich mit Dr. Dirk Spaniel auch ein Abgeordneter der AfD, was den Geschäftsführer des BVTM, Michael Oppermann, schon damals zu einem Gegenstatement veranlasst hatte.
In einem Schreiben an seine Mitglieder bekräftigte der BVTM gestern noch einmal seine politische Haltung. Mit der Aktion des TMV entstünde der Eindruck, „dass unser Gewerbe in die Nähe von Rassismus und Rechtsradikalismus rückt“, schreibt der BVTM. „Ein solches Bild darf es nach unserer Überzeugung nicht geben. Der Bundesverband distanziert sich ausdrücklich von diesem Vorgehen.“
Das Taxi sei ein Ort der Begegnung, in dem sich Menschen aus aller Welt treffen würden, um zusammen ein Stück Weg zurückzulegen. „Wenn Fahrer und Fahrgast sich respektvoll und offen begegnen, dann macht gerade das auch einen guten Teil der „Faszination Taxi“ aus. Taxifahrer fahren keine Autos, Taxifahrer fahren Menschen“, so der BVTM.
Das Gewerbe lebe davon, dass Menschen die Welt bereisen und mobil sein wollen. Und es lebe davon, dass Menschen aus allen Teilen der Welt nach Deutschland kommen und hier die „Faszination Taxi“ zu ihrem Beruf machen. Ein großer Teil der Unternehmer und Fahrer bringe eine Migrationsgeschichte mit ins Taxi, ein großer Teil der Fahrgäste komme aus dem Ausland.
Der Bundesverband Taxi und Mietwagen verurteile deshalb jede Form von Rassismus. „Im Taxi hat Rassismus keinen Platz. Wir bekennen uns nicht nur zu einer offenen Gesellschaft, sie ist sogar unser Geschäftsmodell.“
Dieser Verantwortung müsse auch die Verbandsarbeit gerecht werden. Daher nehme man auch die gewerbepolitische Interessenvertretung gegenüber der Politik vollumfänglich wahr und führe dabei auch den Dialog mit solchen politischen Akteuren, die in der Sache abweichende oder auch diametral entgegengesetzte Positionen vertreten.
„Selbstverständlich respektiert der Bundesverband demokratische Wahlergebnisse und die Legitimation demokratisch gewählter Abgeordneter. Für den Bundesverband ist aber klar: Wir führen den Dialog nur mit solchen Akteuren, die sich klar von jeder Form von Rassismus abgrenzen und für eine offene und tolerante Gesellschaft auf der Grundlage der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung eintreten. Diese Abgrenzung durch das Führungspersonal der AfD fehlt derzeit. Unter diesen Voraussetzungen ist die AfD für den Bundesverband Taxi und Mietwagen kein Partner.“
Unterzeichnet ist das Schreiben vom Präsidium, Vorstand und der Geschäftsführung des Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM). Es wurde just an dem Tag veröffentlicht, an dem der dem gemäßigten Lager zuzuordnende Jörg Meuthen den Verzicht auf den AfD-Vorsitz verkündet hat. jh
Bravo BVTM !!!!!! Gegen AfD !!!
Aber: Taxilenkende (denn es gibt auch Taxifahrerinnen) fahren nicht nur Menschen, sondern auch Autos, seltsam, gell ??
Euer auch Radler grüßt