Davon träumt zumindest das „European Network of Law Enforcement Technology Services (ENLETS)”. Jenes europäische Netz technischer Dienste für die Strafverfolgung sieht ein großes Gefahrenpotenzial bei der Verfolgung eines Fluchtwagens. Die Polizei sei aufgrund fehlender technischer Mittel nicht in der Lage, solche Fluchtautos sicher zu stoppen.
Ein Projekt soll technische Lösungen entwickeln. Wie eine solche aussehen könnte, verrät die Überschrift: „Remote Stopping Vehicles“. Verdächtige Fahrzeuge sollen künftig per Fernbedienung gestoppt werden können. Im Wilden Westen haben damals die Cowboys die Bösen mit dem Lasso eingefangen, im wilden Euroland passiert das künftig per Knopfdruck.
Das entsprechende Tool müsste in jedes Fahrzeug integriert werden, das in Europa verkauft wird, so die Wunschvorstellung der ENLET. Die technischen Voraussetzungen für eine solche Idee seien in vielen Fahrzeugen längst vorhanden, schreibt ein Journalist von „Auto-Medienportal.net“: „Wenn im nächsten Jahr das europäische Notfallsystem „eCall“ zur Alarmierung der Rettungsdienste bei einem Unfall Pflicht für alle Neuwagen wird, dann ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis alle Fahrzeuge die erforderlichen Sensoren und Verlinkungen an Bord haben.
Ein Auto aus der Ferne lahm zu legen, ist nur mehr eine Frage entsprechender Aktuatoren.“ Das ENLET ist übrigens eine Unterabteilung des Europäischen Rats der EU. Bleibt zu hoffen, dass die Ratsmitglieder, denen dieses Papier zur „Billigung“ vorgelegt wurde, noch einmal in aller Ruhe über die weitreichenden Missbrauchsmöglichkeiten eines solchen Systems nachdenken und das Projekt gar nicht erst zur Entwicklung freigeben.