Der koreanische Hersteller Hyundai hat das finale Design seines künftigen Elektromodells IONIQ 6 enthüllt. Die ersten Bilder lassen vermuten, dass hier ein potenzieller Nachfolger der nicht mehr als Taxi verfügbaren E-Klasse entsteht. Doch der Eindruck täuscht. Hyundai zeigt wenig Interesse am Taxigewerbe – ein generelles Verhalten der Fahrzeugindustrie.
Das zweite Modell der elektrischen Submarke IONIQ (nach dem seit Mitte 2021 verfügbare Crossover IONIQ 5, für den auch eine Taxiumrüstung angeboten wird) ist eine klassische Limousine mit einem stromlinienförmigen Design. Das Fahrzeug basiert auf der „Electric Global Modular Platform“ (E-GMP) und kombiniert laut Hersteller „ein großzügiges Raumangebot mit nachhaltiger und hochwertiger Materialauswahl und bietet dank kokonartiger Kabine eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre.“
Das alles klingt nach genau jenen Attributen, die eine Mercedes E-Klasse über Jahrzehnte als das Taxi ausgezeichnet hat, ehe der Konzern zum Entsetzen der Taxibranche entschieden hat, mit dem Modellwechsel erstmals kein Taxipaket mehr anzubieten. Seitdem sucht die Branche nach einem adäquaten Nachfolger – und dürfte wohl auch zumindest kurzfristig mit dem Hyundai IONIQ 6 Pech haben. Zum einen, weil außer dem Design bislang kaum Informationen fließen. „Der neue Hyundai IONIQ 6 steht noch nicht zum Verkauf“, heißt es dazu von Seiten des Herstellers. „Die Homologation und die Kraftstoffverbrauchsermittlung der deutschen Länderausführung erfolgen unmittelbar vor der Markteinführung.“ Wann diese Markteinführung sein soll, darüber verliert der asiatische Fahrzeugbauer kein Wort.
Zum anderen ist keinerlei Tendenz zu erkennen, dass Hyundai im deutschen Taximarkt Fuß fassen will. Zwar gibt es den IONIQ 5 auch mit einem von Intax entwickelten Taxipaket, doch ansonsten herrscht ziemliche Zurückhaltung gegenüber der Taxibranche. Ein für die Taxibranche zuständiger Mitarbeiter lässt redaktionelle Anfragen der Taxi-Times-Redaktion unbeantwortet. Für die Europäische Taximesse hat man (bisher) auch noch keine Standfläche gebucht.
Dabei hat man zeitgleich mit der Design-Enthüllung des IONIQ 6 verkündet, dass man mit den deutschen Verkaufszahlen im ersten Halbjahr sehr zufrieden sei. Man sei kumuliert beim Markanteil drittstärkste Importmarke und zugleich die stärkste asiatische Marke in Deutschland sowie einer der Top-3-Anbieter von Elektrofahrzeugen. Dort habe man acht Prozent Marktanteil. Rund die Hälfte aller Zulassungen würde auf Privatkunden entfallen.
Genau auf diese Zielgruppe konzentrieren sich die Fahrzeughersteller derzeit (nicht nur die asiatischen). „Es ist eben viel lukrativer, Elektromodelle an Privatkunden zu verkaufen als an Taxiunternehmer, für die man erst aufwendig ein Taxipaket entwickeln lassen muss und die dann auch noch Rabatte erwarten“, beschreibt es ein Insider gegenüber Taxi Times. Und ein anderer meint: „Die Automobilindustrie hat im Moment andere Sorgen als unsere Randgruppe.“
So wird eine Branche, von der politisch ein Wandel vom Verbrenner zur Elektromobilität verlangt wird, systematisch ins Abseits gestellt. Dabei wäre – Stichwort E-Klasse-Ersatz – im Moment eine riesige Lücke zu füllen. jh
Beitragsfoto; Hyundai
Warum auch nicht?! Qualitativ ist Hyundai sowieso besser. Der Stern wird seine Arroganz und Hochnäsigkeit in den nächsten Jahren bitter bezahlen.
Seh ich auch so. Ich bin zwar nur Smart gefahren…. da bist sowieso nur Kunde zweiter Klasse. Aber Arroganz stimmt definitiv und Hochmut kommt vor dem Fall. Aka tiefen Fall.
Tesla Model Y ist doch ein Nachfolger für die E Klasse Kombi, er ist im Innenraum und vom Kofferraum Größer. Siehe https://www.carsized.com/de/autos/vergleich/mercedes-benz-e-2017-estate-vs-tesla-model-y-2021-suv/
Danke für diesen Hinweis. Gerne würden wir von Taxi Times auch öfter von Tesla berichten, es gehört nur leider zur Konzernstrategie des Konzerns, Medien nur spärlich zu unterstützen bzw. sie im Falle negativer Berichterstattung auszusperren. Siehe hier: https://taxi-times.com/tesla-und-sein-gestoertes-verhaeltnis-zur-pressefreiheit/;
Ich find nicht das es von Seiten der Autohersteller nötig ist in der Presse präsent zu sein. Jeder Unternehmer kann sich informieren und Vergleiche anstellen. Intax baut verschiedene Modelle um, da kann sich jeder das für sich passend Model aussuchen.
Früher war es halt einfacher, man geht zu Mercedes und hat sein Auto, aber die Zeiten ändern sich und man muss selber aktiv werden.
Beste Grüße
Wir sind komplett auf Volvo 90er Serie als T8er Hybrid umgestiegen. Um längen besser als die E Klasse. Nur zum empfehlen.