Die Leipziger SPD-Stadtratsfraktion hat eine Anfrage eingereicht, in der sie wissen möchte, ob die Stadt Leipzig, ähnlich wie München, plant, die Verhandlung eines Festpreiskorridors für Taxifahrten zu ermöglichen.
In der sächsischen Metropole hat der Münchner Vorstoß, zum 1. September Festpreise für Taxifahrten zu ermöglichen, Interesse geweckt. Die SPD-Fraktion im Stadtrat, die auch den Oberbürgermeister stellt, hat jetzt in einer Anfrage ihr Anliegen formuliert, dies auch für Leipzig zu prüfen. „Wir halten diese Idee für sinnvoll, weil ein Festpreis den Fahrgästen vor Fahrantritt die Sicherheit gibt, zu wissen, was die Tour mit dem Taxis kosten wird“, erklärt Andreas Geisler, der die SPD-Fraktion im Umwelt- sowie im Wirtschaftsausschuss vertritt.
Geisler argumentiert mit den Vorteilen auch für die Taxiunternehmen: „Durch Carsharing-Apps und Leihwagenanbieter haben sie eine Konkurrenz bekommen, bei denen die Kundinnen und Kunden schon bei der Buchung der Fahrt wissen, was sie dafür zahlen müssen. Bei Taxis ist das bislang nicht möglich, aber als Teil des ÖPNV müssen sie konkurrenzfähig sowie für jüngere Kundengruppen und ein sich veränderndes Buchungsverhalten attraktiv bleiben. Mit einer Festpreisoption wäre das möglich.“
Die Leipziger SPD-Fraktion erläutert auf ihrer Internetseite: „In München wurde für die möglichen Festpreise ein Korridor definiert, in dem sich die Preise bewegen dürfen. Damit sollen einerseits Dumping und andererseits weit überzogene Preisvorstellungen verhindert werden.“
„Wir wollen von der Leipziger Stadtverwaltung wissen, ob es auch hier bereits Überlegungen zu einer Festpreisoption und einem Preiskorridor gibt, oder ob es möglicherweise rechtliche Hürden gibt, die das verhindern“, so Geisler weiter und erklärt abschließend: „Wir wollen zudem wissen, wie es sich mit Fahrten ins Umland verhalten wird, ob dafür solche Regelungen auch denkbar wären, denn Leipzig ist schließlich keine Insel, und wenn es beispielsweise um Fahrten zum Flughafen geht, wäre die Frage schnell akut.“
Die Einführung von Festpreisen würde fast zwangsläufig vier weitere Tarifgebiete betreffen, da Leipzig gemeinsam mit der Stadt Halle (Saale) und den Landkreisen Leipzig, Nordsachsen und Saalekreis den Mitteldeutschen Taxitarif aufgestellt hat, um eine Einheitlichkeit im Ballungsgebiet um den internationalen Flughafen Leipzig/Halle zu haben, der an der Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt liegt.
Leipzig hatte vor zwei Jahren mit der erstmaligen Einführung von Mindesttarifen für Mietwagenfahrten Aufsehen erregt. ar
Beitragsfoto: Axel Rühle