Sollten ausreichend öffentliche Gelder zur Verfügung gestellt werden, will die Taxi-Auto-Zentrale den Fuhrpark im feinstaub- und stickoxidgeplagten Stuttgart möglichst schon innerhalb der nächsten drei Jahre auf eine rein elektrische Taxiflotte umstellen.
So zumindest äußert sich Murat Arslan, Vorstand der Taxi-Auto-Zentrale Stuttgart, laut einem Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“. Die Stadtverwaltung befürwortet den Plan einer „möglichst raschen, umfassende Umstellung.“
Manfred Hülsmann vom Taxiverband Baden-Württemberg sieht dagegen einen längeren Umstellungszeitraum als nötig an: „Nach fünf Jahren ist ein Taxi steuerlich abgeschrieben. Im Jahr werden etwa 140 Taxis ersetzt. Auf die Schnelle ist ein vollelektrischer Bestand nach dem üblichen Verfahren kaum erreichbar.“ Dazu kommen einige Schwachstellen wie ungenügend Ladesäulen oder stark schwankende Strompreise. Plug-in-Hybride haben mit einer Batterieladung meist auch nur eine absolut unzureichende Reichweite von etwa 40 Kilometern.
Die Taxizentrale ist aber prinzipiell für die Stromoffensive der Stadt bereit. Arslan fordert finanzielle Unterstützung, denn 700 E-Taxis kosten mindestens 30 Millionen Euro. Im Jahr 2015 hatte die Stadt bereits 192 000 Euro für Taxis bereitgestellt. Das sind 275 Euro pro Fahrzeug. Arslan kann über diese Summe nur lachen: „Das kann man sich in die Haare schmieren.“ Gefördert wird zwar auch durch das Land, aber der Zuschuss für jedes neue E-Taxi ist auf 10 000 Euro begrenzt. Das sei immer noch viel zu wenig.
Bislang fahren nur zwei reine E-Taxis und zwanzig Plug-In-Hybride durch Stuttgart – nicht viel bei einer Flotte von rund 700 Taxis. Die Rahmenbedingungen für den Umstieg müssen zügig von der Stadt geschaffen werden, damit der straff angesetzte Zeitplan eingehalten werden kann.
Zu dem selbst auferlegten Zeitplan und Arslans Forderung nach einem finanziellem Polster hat der Redakteur der „Stuttgarter Nachrichten“ einen lesenswerten Kommentar verfasst. nu
Symbol-Foto: Nissan
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