In der von Taxi Times ins Leben gerufenen Whats-App Gruppe „PBefG-Änderung“ ist am Wochenende eine lebhafte Diskussion um die Qualitäten eines Taxifahrers / einer Taxifahrerin entstanden. Wir fassen die Denkanstöße stichpunktartig zusammen.
So ganz zum eigentlichen Thema dieser Gruppe passte es ja nicht, denn die Mitglieder dieser Whats-App-Gruppe sollen in erster Linie über die Pläne und dem Zwischenstand zur künftigen Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) informiert werden. Doch ein Kollege hatte ein fünfseitiges PDF eingestellt, in dem seine Gedanken für eine Qualitätsoffensive formuliert waren. Man müsse vor der eigenen Türe kehren, gibt der Berliner Taxifahrer selbstkritisch zu und zählt dann die Hauptkritikpunkte auf, die man sich als Taxifahrer immer wieder vom Kunden anzuhören hat. Im Umkehrschluss lassen jene Kritikpunkte erkennen, wo im Taxigewerbe Verbesserungsbedarf besteht, wobei vieles, was nachfolgend angeregt wird, bei zahlreichen Taxizentralen wie auch bei der großen Mehrheit der Taxifahrer*Innen bereits praktiziert wird.
Anforderungen an einen guten Taxifahrer:
- Sich in die Lage des Kunden versetzen und überlegen, wie er behandelt werden möchte
- Aktive Hilfe beim Ein- und Ausladen des Gepäcks
- Kürzesten Weg fahren
- Realistische Preisprognosen über die Kosten der Fahrt abgeben
- Mit angepasster Geschwindigkeit fahren
- Radio leise hören oder noch besser: Den Fahrgast fragen, ob er Radio hören will.
- Auf (privat-)Telefonate während der Besetztfahrt verzichten
- Mit dem Fahrgast sprechen (wenn er das Gespräch beginnt) bzw. das Gespür zu haben, wenn ein Fahrgast auch einfach mal nicht reden will.
- Auch tatsächlich den Fahrgast abholen, der bestellt hat
- Freundlicher Umgang mit dem Fahrgast
- Bargeldlose Zahlung akzeptieren
- Kurzstrecken akzeptieren
- Ansprechende Kleidung tragen
- Nutzung des Navis, wenn der Fahrgast damit einverstanden ist
- Hilfe beim Einsteigen und Anschnallen (wenn nötig)
- Für ein gutes Klima im Fahrzeug sorgen
- Fahrpreisquittung korrekt und vollständig ausstellen
Anforderungen an das Fahrzeug:
- Sauberes Taxi (innen wie außen)
- Ohne Beulen und Kratzer
Anforderungen an eine gute Taxizentrale:
- Schnellere Reaktionszeit auf Anrufe
- Stets freundlich und höflich im Kundengespräch
- Direktkommunikation zwischen Fahrgast und vermittelten Fahrer ermöglichen
- Priorisierung von VIP-Taxifahrern bei der Auftragsvergabe
- Kunden die Wahloption geben, einen „zertifizierten“ Premium-Fahrer zu bestellen
- stichprobenartige Kontrollen der Teilnehmer im Hinblick auf ihren Service
- Sanktionen gegenüber Teilnehmer bei Fehlverhalten definieren und durchführen
- Werbekampagnen durchführen
Anforderungen einer Taxizentrale an seine Teilnehmer:
- Nachweis Ortskundeprüfung (sofern diese künftig wegfällt)
- Teilnahme an einer Dienstleistungsschulung
- Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch
- Korrekte Kleidung mit einem eindeutigem Corporate Identity
- Fahrzeug der gehobenen Klasse
Anforderungen an eine gute Taxi-App:
- Schnelle Datenübertragung
- integrierter Notruf-Service
- Herstellung einer Direktkommunikation zwischen vermittelndem Fahrer und Bestellkunde
- Bewertungsmöglichkeit des Fahrers durch den Kunden
- Bewertungsmöglichkeit des Kunden durch den Fahrer
- Erkennbares Fahrerprofil bereits bei der Bestellung
- Integrierte Blockiermöglichkeit für bestimmte Fahrer und bestimmte Fahrgäste
Anmerkung der Redaktion: All diese Punkte erzielten bei der Diskussion einen breiten Konsens. Sie werden von vielen zudem als Selbstverständlichkeit empfunden und im Taxi-Alltag längst so praktiziert. Die Frage wird sein, auf welchen Standard man sich nun einheitlich festlegen soll. Während der eine bei der Kleidungsfrage keine Vorgaben machen will („solange es keine Jogginghose ist“), verlangt der andere mindestens ein schickes Hemd, am besten mit Taxi-Logo. Und während dem einen die Schulungsmaßnahmen einer Taxizentrale zu lax erscheinen, empfinden sie andere schon wieder als unzulässige Einmischung in die unternehmerische Freiheit des selbständigen Teilnehmers.
Letztendlich kann eine Qualitätsoffensive nur gelingen, wenn alle Diskutanten konsensfähig sind – auch bei den Detailfragen. Um so tief einzusteigen, reicht allerdings ein Wochenende zum Diskutieren nicht aus – und stößt auch eine Whats-App-Gruppe an ihre Grenzen. Schön wäre es allerdings, wenn die Mitglieder der Gruppe die Denkanstöße mit in ihre nächsten Gespräche untereinander und mit ihrer Taxizentrale nehmen.
Hinweis: Wenn Sie ebenfalls in die Gruppe „PBefG-Änderung“ aufgenommen werden wollen, schreiben Sie einfach eine Whats-App an 178 / 49 06 506 mit dem Betreff „Aufnahme PBefG-Gruppe“.
Wir brauchen eine bundesweite einheitliche App Zahlung und Kreditkarten Akzeptanz!!!! Wir brauchen eine bundesweite einheitliche Kleiderordnung!!!! Poloshirt oder hemd mit einer ordentlichen Hose. Wenn ich manche Kollegen sehe wie die rumlaufen ist kein Wunder das wir kein gutes Image haben! Wir müssen das Taxi wieder modern machen vorallem bei jungen Leuten! Am Wochenende steigen die jungen Leute nur bei uber ein und das bestimmt nicht nur wegen dem Preis. Gefühlte 80 % unserer Kollegen wollen keine kurzfahrten und am besten noch man bezahlt immer bar! Jeder Mensch in Deutschland darf sich die frage nicht mehr stellen ob eine krrditkartenakzeptanz besteht. Es gibt einfach zu viel nachzuholen
Unter den „Anforderungen an einen guten Taxifahrer“ heißt es da: „Kürzesten Weg fahren“. Falsch. Oft will der Kunde den schnellsten Weg, und der ist in vielen Fällen, sicher nicht nur in Berlin, kilometermäßig länger, also teurer. Und dann gibt es Kompromisse. Alles drei muss ein guter Taxler drauf haben und seinem Kunden empfehlen können!
Alles was hier steht voll Quatsch. Erstens müssen wir Gegen Uber und Free Now Kämpfen weil Uber und Free Now Fahren mit niedrigen Preisen. Und Zweitens Free Now fahren in den Stadt ohne Rückkehr Pflicht. Wenn so weiter geht denn werden den Taxi Nur Dekoration auf der Straße. IN Berlin alleine fahren ungefähr 7000 Mietwagen.
Hinweis der Redaktion: Aktuell sind in Berlin rund 4.000 Mietwagen unterwegs.
Gegen Uber und Co. können wir am Besten kämpfen, in dem wir besser – sprich: unseren Preis wert sind – werden!
Ach Gottchen, dann kämpfe mal. Aber teile uns mal bitte allen mit welche Mittel du dafür hast um das zu tun. Ist es denn so schwer wenigstens einen kleinen Teil der Aufgeführten Punkte umzusetzen ohne rumzukrakeelen ? Selbst als Unternehmer ist es mir manchmal ziemlich unangenehm wenn ich mich ins Taxi setze und eine kurze Fahrt für knapp 10 EUR will und mich der Kollege dann an den Kollegen dahinter verweist. Verständlich aber nicht förderlich.
Ich habe es ja schon mehrfach gesagt, Uber hält die Rückkehrpflicht tatsächlich ein. Ich habe mein Büro im Industriegebiet und da gibt es zwei Mietwagenfirmen die sich dort häufig fast stapeln weil sie keine Aufträge haben. Das FreeNow keine hat ist auch richtig. Aber warum nicht selber mal was besser machen?
Hört doch auf immer und immer wieder diesen alten Schuh anzuziehen. Werdet doch einmal selbst aktiv und fangt an zuerst euch die eigene Nase zu putzen. Und damit meine Kollegen wie dich, „Johnny“.
Die Punkte sind doch ok und leicht einzuhalten und einfach gestaltet. Du sollst ja keine akrobatische Darbietung für den Kunden aufführen. Aber wenn ich das dann schon sehe bei uns in Berlin, 35 Grad, alle Fenster unten und der Kunde hält sich die Mütze fest. Der Kollege telefoniert mit Lautsprecher das man im Bus der BVG mithören kann. Was für einen Eindruck macht denn das auf einen Touristen ?
Und dann gehts wieder los, UBER & Co. Meine Güte, bringt euer/unser Gewerbe doch erst einmal in Ordnung, werdet sauber und dann fangt an nach drüben zu schauen und seht den Tatsachen ins Auge. All die Jahre die gepennt, geklaut und geklugsch… wurde könnt ihr/wir NICHT nachholen und schon gar nicht aufholen. Da helfen auch die Durchhalteparolen nichts. Nichts. Absolut nichts.
Das Gewerbe hat sich wie ein Geschwür von innen kaputt gemacht. Fahren wollen 50%, Mercedes, Niedriglohnanmeldung, nur Barzahlung und der Unternehmer will sich die Taschen füllen und macht bei dem Mist mit. Und warum ? Weil er am Ende gar keine andere Wahl mehr hat. Und sind dem Fahrer die Unternehmer ausgegangen fährt er eben Mietwagen. Ist egal wo die Kohle herkommt. Was prinzipiell ja Verständlich ist.
Ich für mein Teil find es gut und so eine kleine Fibel sollte jetzt Fahrer neben seinem Konzessionsauszug im Auto haben.
Also die Punkte für den Fahrer sollten doch selbstverständlich sein, oder? Alle Punkte werden von mir gelebt, dazu käme noch:
– denke bei Älteren daran, wie Du in dem Alter sein wirst. Also helfe ggfs. beim Ein-/Aussteigen und hab Geduld!
Irgendwo habt Ihr hier alle unseren Kunden, den Fahrgast vergessen, oder?
Es ist dem Fahrgast doch egal, was wir wollen.
Es ist für den Fahrgast nur wichtig, was er will.Aus der Sicht des Fahrgastes will der von A nach B, und zwar möglichst preiswert oder schnell oder (und) komfortabel.
Und wenn da so etwas von „VIP-Fahrern“ lese, dann wird mir schlecht. Wenn ein Taxi-Fahrer sich für einen VIP-Fahrer hält, dann hat er den falschen Job. Dann soll er/sie/es lieber Limousinen-Chauffeur werden.
Unsere Branche krankt nicht nur am Service am Fahrgast, sondern vor allem an der Engstirnigkeit der Unternehmer und Fahrer. Wir sollten kooperieren und koordinieren, wo es geht. Nur so können wir den Fahrgast gewinnen und halten. Dem Fahrgast ist es schliesslich auch egal, welches Mittel er wählt, um seine Ziele zu erreichen.
Ich bin traurig darüber, dass nach wie vor der schlimmste Feind des Taxifahrers ein anderer Taxifahrer ist. Schämt Euch!
Und vor Allem, bitte hört mit dem Rumgeheule auf, sondern fangt endlich an, zusammen zu Arbeiten. Grob gesagt: „Kommt mal aus den Puschen!“
Was ist denn mit der Kritik an der Taxi Zentrale? Wöchentliche Systemausfälle, Verbindungsstörungen, Personal was Probleme mit der Deutschen Sprache hat. Ein Kunde erzählte mir, dass er bei der Bestellung den Alexanderplatz buchstabieren musste. Letzte Woche erzählten mir mehrere Kunden, dass kein Telefonkontakt möglich war. Die Vermittlung läuft größtenteils über ein Callcenter in der Türkei ab. Ich schreibe von Taxi Berlin.
Paul, öha sog i ! Möglicherweise immer wieder auch in München so ? Kriegt man halt leider selten mit, wenn die einen Scheiß machen ! Außerdem arbeiten die wg. Monatslohn vermutlich sowieso ziemlich wurschtig.