Zusammen mit rund 30 Taxi- und Mietwagenunternehmern haben die Trainerin Babett Mahnert und der Taxiunternehmer Jens Marggraf Lösungsansätze für die Konfliktbewältigung erarbeitet. Ob und wie das gelingt, hängt mit der eigenen Persönlichkeit zusammen und der Fähigkeit, den Gegenüber richtig einschätzen zu können.
Bereits zum vierten Mal fand in einer hessischen Hotelanlage ein Workshop speziell für Taxi- und Mietwagenunternehmerinnen und Unternehmer statt. Organsiert und gecoacht wird diese Veranstaltungsreihe von der Podcast-Marke „Taxi to Go“ sowie vom Taxi-Times-Verlag.
Der Workshop ist für rund 30 Teilnehmer ausgelegt und entsprechend viele Taxi- und Mietwagenunternehmer hatten sich angemeldet. Sie und Sponsorengäste von den Firmen FMS, Hale, dem VW-Autohaus Salzmann und dem Softwareanbieter Talex, wurden von der Trainerin Babett Mahnert, vom Taxiunternehmer Jens Marggraf sowie von Simon Günnewig und Jürgen Hartmann vom Taxi-Times-Verlag persönlich per Handschlag begrüßt – ehe sich anschließend jeder „feurig“ selber vorstellte. Man hatte dazu so lange Zeit, bis ein angezündetes Streichholz niedergebrannt war.
Bereits in die anschließende Begrüßungsrunde wurde das Thema der Veranstaltung „Konflikte lösen“ integriert. Aufgeteilt in mehrere Gruppen erarbeiteten die Teilnehmer, welche negativen Konsequenzen es für den Betrieb hat, wenn Konflikte nicht gelöst werden. Umgekehrt wurde aufgezählt, welche Vorteile entstehen, wenn die Konflikte gelöst werden. Eine dritte Gruppe zählte diejenigen Personen auf, die von einem gelösten Konflikt profitieren.
Daran anschließend präsentierte Babett Mahnert mit den „drei W’ s“ einen ersten wissenschaftlichen Ansatz: die persönliche Wahrnehmung, die subjektive Wirkung und der Wunsch zur Konfliktlösung. Wichtig dabei ist, dass man in der Kommunikation keine Du-, sondern Ich-Botschaften sendet. Anstelle eines „Du bist total unfreundlich zu deinen Fahrgästen“ also lieber „Dein Verhalten wirkt auf mich sehr unfreundlich.“
Diese drei W´ s konsequent anzuwenden, erfordert viel Übung und genau damit wurde während des Workshops bereits begonnen. Die Teilnehmer konnten zu Beginn ihren persönlichen Konflikt notieren und in eine Box werfen. Aus dieser wurden dann im Laufe des Tages immer wieder „Konfliktfälle“ gezogen und besprochen – entweder in Form von Rollenspielen, bei denen ein Teilnehmer die Position des sturen Mitarbeiters oder Kunden einnahm oder im direkten Coaching mit Babett Mahnert.
Da es oftmals nicht „die eine Lösung“ gibt, machten die Teilnehmer Übungen, bei denen mehrere Strategien für eine Lösung überlegt werden. Diese Mehrfachstrategien sind auch deshalb nötig, weil man es in jedem Konflikt mit unterschiedlichen Menschentypen zu tun hat. Mahnert und Marggraf stellten vier Persönlichkeitstypen vor, von denen je zwei eher introvertiert und zwei extrovertiert agieren. Die einen denken zudem eher sachlich, andere personenbezogen und eher emotional. Wenn man gut einschätzen kann, welcher Persönlichkeitstyp der Gegenüber ist, weiß man, auf welcher sachlichen oder emotionalen Ebene man in die Kommunikation einsteigen kann. Jeweils in Dreiergruppen konnten die Teilnehmer dies dann entsprechend üben.
Manche betriebsinternen Konflikte wurden auch in die Pausen mitgenommen und untereinander diskutiert. Dieser direkte Austausch untereinander wird von den Teilnehmern sehr geschätzt – von denen viele mittlerweile „Workshop-Stammkunden“ sind – ebenso wie der Kontakt zu den Vertretern der vier Sponsoren FMS, Hale, Taxi.de und Volkswagen. Von letzteren nahmen sowohl Joachim Flämig, Taxiansprechpartner von VW Nutzfahrzeuge und Marcel Oschmann, Taxiverkäufer vom Autohaus Salzmann in Bad Hersfeld am Workshop teil. Sie hatten einen Multivan in Hellelfenbein mitgebracht und konnten von dessen Eigenschaften wie auch allgemein von den VW-Taxi-Aktivitäten berichten.
Für Taxi.de berichtete Thomas Wachtendorf von der überarbeiteten Online-Booking-Funktion, mit der Stammkunden automatisiert und damit sehr schnell Taxis bestellen können. Bei Dieter Janoth von FMS stand die Cloud-TSE im Mittelpunkt seines Vortrags, eine Lösung, bei der Fahrtdaten nach den Vorschriften der technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) nicht nur aus dem Taxameter, sondern aus dem Gesamtsystem der Auftragsvermittlung generiert und über eine zertifizierte Cloud gesichert werden.
Bei Hale konnten die Teilnehmer gleich mal den neu eingesetzten Außendienstmitarbeiter Abdulkadir Taysi kennenlernen. Er wird künftig die mehr als 200 Hale-Kundendienste vor Ort betreuen. Taysi übernimmt damit die Funktion des viel zu früh verstorbenen Steffen Conrad. Der Workshop war der erste offizielle Auftritt von Abdulkadir Taysi. Seine Fachexpertise konnte er in einem Vortrag unter Beweis stellen, bei dem er die Hale-Lösungen zur Anwendung der TSE erläuterte. Die praxisbezogenen Rückfragen der Workshop-Teilnehmer zu diesem Thema machten deutlich, dass viele der anwesenden Taxi- und Mietwagenunternehmer bereits erste TSE-Maßnahmen getroffen haben.
Sich früh genug um eine Lösung zu kümmern, ist sicherlich hilfreich, da man ansonsten spätestens Anfang 2026 mit dem Finanzamt und dessen Prüfern in Konflikt gerät. Das sollte man tunlichst vermeiden, auch wenn die Teilnehmer am Ende des Workshops-Tages gelernt hatten, wie man Konflikte positiv auflöst. jh
Hinweis: Mit dem nächsten Workshop gehen die Veranstalter auf Tour: Am 10.9.24 nach Dortmund zum VW-Autohaus Hülpert, am 12.9.24 nach Brandenburg an der Havel zum Taxi-Zentrum Brandenburg. Das Thema dieser beiden Workshops: Mehr qualifizierte Mitarbeiter und einfache Digitalisierung. Wer sich früh genug anmeldet, spart 100.- Euro. Mehr Infos hier
Alle hier verwendeten Fotos: Taxi Times