Die Kreisräte im sächsischen Meißen sollen nächste Woche über eine Tarifanhebung abstimmen, aber die Taxi-Unternehmer selber scheinen gar nicht alle damit einverstanden, berichtet die Sächsische Zeitung. Ein Gutachten sieht die Funktionsfähigkeit des Marktes gefährdet.
Der Taxitarif läge im Vergleich mit anderen benachbarten Gebieten „weit unter Durchschnitt“ heißt es in der Begründung zur Beschlussvorlage. Die Behörde verweist auf seit der letzten Tarifanhebung gestiegene Kosten für Kauf, Wartung und Versicherung der Fahrzeuge – und natürlich auf gestiegene Lohnkosten. Deswegen soll der Grundpreis von 2,90 auf 3,70 Euro und der Kilometerpreis um 20 bis 30 Cent angehoben werden. Die Stunde Wartezeit soll sich von 22 auf 27 Euro verteuern.
Der Antrag wurde von zwei von insgesamt 76 reinen Taxi-Unternehmen des Landkreises gestellt. Es gibt weitere 36 Mietwagenbetriebe. Es wurden 75 Taxi-Unternehmen an der Abstimmung im letzten Jahr beteiligt, von denen nur 54 teilnahmen. 29 stimmten für den Antrag – eine knappe Mehrheit. Die hohe Zahl der Enthaltungen fand die Sächsische Zeitung „erstaunlich“.
Laut der Tageszeitung aus Dresden würden fast die Hälfte aller Fahrten auf Krankenfahrten entfallen. Sie würden ohnehin nach gesonderten Vereinbarungen abgerechnet, ebenso wie Schülerverkehr, Rollstuhltaxis, Kurierfahrten und Sammeltaxis. Sie würden weitere 15 Prozent der Fahrten ausmachen.
Ein Gutachten über das Taxi- und Mietwagengewerbe in dem Landkreis an der Elbe kommt zu einem schlechten Ergebnis. In der Stadt Riesa herrsche zum Beispiel ein „ruinöser Wettbewerb“ und in Großenhain würden niedrige Erlöse die Funktionsfähigkeit des Gewerbes gefährden, zitiert die Sächsische Zeitung. Sowohl rechts der Elbe in Radebeul wie links, in der Domstadt Meißen, gebe es besonders viele Mietwagen, was auf einen Bedarf für mehr Konzessionen hinweisen würde. [Anm. 16.03.: das hat die SZ inzwischen versucht, mit einem weiteren Artikel zu korrigieren.] prh
Symbolfoto: Mia, cc by-sa 2.0
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