Seit 1994 führt Karin Olm ihren Taxibetrieb in Bad Rodach. Ende letzten Jahres hat sie sich von Ihrem letzten Verbrenner-Taxi getrennt. Die Marke Mercedes ist trotzdem noch vertreten.
Der Taxibetrieb hat bereits vor über 29 Jahren mit zunächst zwei Konzessionen seinen Betrieb aufgenommen. Später sind daraus drei Taxi und eine Mietwagen-Konzession geworden, von denen inzwischen alle elektrisch betrieben werden. Zudem sind zwei der vier Fahrzeuge auch für den Rollstuhltransport umgerüstet.
Für die Inhaberin Karin Olm ist mit der Umstellung auf E-Taxis ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen. Er fand seinen Anfang bereits im Jahr 2018, als die offizielle Taxiumrüstung des Tesla Model S wieder möglich war. Damals war Olm nach einer Probefahrt so sehr von dem Wagen überzeugt, dass sie, wie sie im Gespräch mit Taxi Times erzählte, direkt im Anschluss mit Ihrer Bank die Finanzierung ihres zukünftigen E-Taxis auf die Beine gestellt hat. Dieser Tesla bildete den Grundstock der vollelektrischen Fahrzeugflotte von Taxi-Olm. Seitdem hat sich der Wagen im Taxibetrieb bewährt und bereits über 360.000 Kilometer heruntergespult.
Der Betrieb, der zuvor schon auf (Verbrenner-) Taxis aus dem Hause Mercedes gesetzt hatte, setzt auch weiterhin auf die Marke mit dem Stern und ersetzte seine Fahrzeuge sukzessive mit zwei EQV und einem eVito. Zwei Vans wurden sogar mit einem Heckausschnitt für den Rollstuhltransport umgerüstet. Im vergangenen Dezember war die Umstellung der gesamten Fahrzeugflotte abgeschlossen.
Zwar war das Erreichen dieses Meilensteins schon deutlich früher anvisiert worden, jedoch nahmen Lieferzeit und der Umbau zum Inklusionstaxi viel Zeit in Anspruch. „Es hat lange gedauert, aber die Umstellung hat sich in doppelter Hinsicht ausgezahlt,“ so die Unternehmerin. Neben Olms ursprünglichen Antrieb, die Emissionen ihrer Fahrzeugflotte zu reduzieren, hat sie nach fast fünf Jahren Erfahrung mit E-Taxis auch die Gewissheit, dass der Betrieb der Fahrzeuge deutlich kostengünstiger ist als mit den klassischen Verbrenner-Taxis: „Die Kosten für Wartung und Verschleißteile sind um circa ein Drittel gesunken und auch meine Fahrer haben sich gut an die Technologie gewöhnt.“
Der Betrieb von Karin Olm ist ein gutes Beispiel dafür, wie auf dem Land ein E-Taxi Betrieb funktionieren kann. Gerade weil sehr viele Krankenfahrten durchführt werden, die in der Regel tagsüber und besser planbar sind, spielt auch die Reichweite bzw. die Ladeleistung der Fahrzeuge keine übergeordnete Rolle. Geladen wird in der Regel über Nacht auf dem Betriebshof mit einer AC-Ladestation, die intelligent und je nach Bedarf die Akkus mit Strom versorgt. Dazu nutzt man bei Taxi-Olm die modular erweiterbare Aqueduct-Lösung von ChargeX. Dieses Prinzip kann man vereinfacht als Mehrfachsteckdose für E-Fahrzeuge bezeichnen. Wenn es mal schneller gehen muss, dann steht zudem ein 30-kW-Schnelllader von der Firma Entratek auf dem Betriebshof bereit. Unterwegs greifen die Fahrer regelmäßig auf externe Schnelllader zurück.
Für Taxi-Olm hat sich der Umstieg auf die E-Mobilität bislang nicht nur finanziell gerechnet. Vielmehr stimmt auch die Öko-Bilanz, konnten doch bislang mit einer Gesamtfahrleistung von über einer halben Million Kilometern auch ungefähr 70 Tonnen CO2 eingespart werden. sg