Vor dem Landgericht München hat letzte Woche der Prozess gegen eine 30-Jährige begonnen, die einem Taxifahrer von hinten ihren Schal um den Hals gelegt und zugezogen haben soll. Die Staatsanwaltschaft wertet dies als Mordversuch.
Die Frau habe den Taxifahrer heimtückisch angegriffen, als sie ihm im März 2017 vom Rücksitz aus den Schal als Schlinge um den Hals legte und die Luft abschnürte, schildert es die Anklage.
Die 30-Jährige habe nach einem Streit mit Ihrem Ehemann die Wohnung an einem Freitag verlassen und in München bis Montag morgen „viel Bier getrunken“, schreibt die „Welt“. Dann habe sie sich vom Taxifahrer von einem Münchner Hotel in ihre Wohnung außerhalb heimfahren lassen.
Die Angeklagte schilderte vor Gericht, dass sie sich nur lückenhaft erinnern könne. Sie habe Panik bekommen, als der Taxler nachts über die Landstraße gefahren sei. Ihr Flehen anzuhalten, sei ignoriert worden, weshalb sie dann den Schal um den Hals des Fahrers legte. Sie habe an den Enden des Schals in der Hoffnung gezogen, dass das Auto anhalte und sie aussteigen könne.
Der Taxifahrer habe sich durch eine Vollbremsung befreien können und brachte die Frau, die sich seit Jahren wegen Depressionen, Angststörungen und Alkoholmissbrauch in Behandlung befindet, sogar noch nach Hause.
Der Prozess ist auf mehrere Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil wird für den 12. März erwartet. jh
Anmerkung der Redaktion: Nebenthema am Rande, über das auch mal diskutiert werden sollte: Der betroffene Kollege ist 73 Jahre alt. Er gab vor Gericht an, noch immer in Vollzeit Taxi zu fahren. „Das muss ich auch schon allein wegen der Münchner Mieten“, wird er in der Münchner Abendzeitung zitiert.
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