Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat wieder Dieselabgase gemessen und dass, obwohl bereits im Vorfeld klar war, dass diese Messungen sich nicht mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Abgastest vergleichen lassen.
Die Messfahrten wurden mit insgesamt 15 Fahrzeugen mit der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 durchgeführt und – um es direkt vorweg zu nehmen – kein Fahrzeug hat die angegebenen Abgaswerte auch nur ansatzweise eingehalten. Die Gründe waren vielschichtig und auch zu erwarten. Zumal keins der Fahrzeuge nach dem Standard getestet wurde, den der Wagen bei seiner Erstzulassung erfüllen musste.
Jetzt kann man sich natürlich die Frage stellen, warum die DUH trotzdem die Messungen gemacht hat. Aber tatsächlich kann man an den Messungen ein paar interessante Fakten ablesen. So haben die Messungen beispielsweise bestätigt, dass Softwareupdates ein verbessertes Abgasverhalten bewirken können. Die Grenzen sind aber genauso deutlich zu erkennen. Die Effektivität der Abgasreinigung (getestet wurde ein Euro 5+ Fahrzeug mit AdBlue Einspritzung) lies bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt extrem nach. Bei anderen Diesel-Fahrzeugen, sogar mit Euro 6 Norm, war ein ähnlicher Effekt sichtbar. Somit haben die DUH Tests gezeigt, dass sowohl Euro 5 und frühe Euro 6 Fahrzeuge auch trotz SCR Kat nicht nur im Realbetrieb mehr Abgase emittieren als vom Werk angegeben, sondern dass die Abgasreinigung in Abhängigkeit von der Außentemperatur arbeitet bzw. bei Minustemperaturen stark nachlässt.
Das alles wird die Luft in den Innenstädten nicht verbessern (erst recht nicht im Winter), womit der Druck auf die Kommunen unvermindert anhält. Sie müssen ihre Luftreinhaltepläne umsetzen, koste es, was es wolle. Die Gefahr der Dieselfahrverbote ist unvermindert hoch. sg
Damit verabschiedet sich die Taxi Times-Redaktion für diese Woche und wünscht ein schönes Wochenende sowie allen Kolleginnen und Kollegen im Schichtdienst unfallfreie Fahrt. Nächste Woche wird unser Redaktionsteam viel unterwegs sein: Am Montag wollen die Taxifahrer in Wien protestieren, am Dienstag in Hamburg. Und ab Donnerstag treffen sich Taxi-Experten aus der ganzen Welt zu einem spannenden Taxiforum in Brüssel. Wir werden über alle Ereignisse berichten.
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VW-Aufsichtsrat Pötsch hat am 13.04.2018 erklärt, „VW geht gestärkt aus der Diesel-Krise hervor.“. Man darf sich fragen, ob sich die Besitzer der VW-Diesel angesichts drohender Fahrverbote ebenfalls „gestärkt“ fühlen.
Und darum setzt das Taxigewerbe auf den großen Player VW und den mit dem Stern!Weiter so Kollegen, lasst euch verarschen!