Das RideSharing Unternehmen geht mit der Unterstützung des Volkswagen Konzerns auf Expansionskurs. Dem Taxiverbund Hallo Taxi 3811 GmbH reicht es jetzt.
Mit einer Klage gegen die Stadt Hannover will sich der Taxiverbund gegen eine Ausweitung von Moia im Hannoverschen Stadtgebiet wehren. Laut einer Pressemitteilung und verschiedenen Medienberichten zufolge ist auch in Hamburg mit Widerstand zu rechnen. In beiden Städten fällt Moia besonders unangenehm auf, da eine deutliche Ausweitung des Geschäfts geplant ist.
In Hannover, wo derzeit 35 Sammeltaxis unterwegs sind, sollen schon im Sommer 250 Fahrzeuge auf der Straße sein. In Hamburg ist sogar von 1000 Fahrzeugen die Rede. War Moia in Hannover bislang nur in einem begrenzten Stadtgebiet unterwegs, soll jetzt der Geschäftsbereich auf ganz Hannover ausgeweitet werden. Wolfgang Pettau, Geschäftsführer des Taxiverbunds Hallo Taxi 3811 GmbH will genau das verhindern. Er sieht einen klaren Fehler bei der Stadt Hannover. „Das einfach an einen Großkonzern zu vergeben, ist der falsche Ansatz“, sagt Pettau der Hannoverschen Allgemeinen. Er würde sich zunächst eine öffentliche Diskussion wünschen, denn Moia sei, dank seinem Finanzier, dem Volkswagen Konzern, durchaus in der Lage mittelständische Taxiunternehmen vom Markt zu verdrängen, da durch den großen finanziellen Background Moia zunächst nicht schwarze Zahlen schreiben muss. Ein Taxiunternehmer muss das sehr wohl. Im Interview bringt Pettau das auf den Punkt. „Für uns Taxiunternehmer ist Moia existenzbedrohend!“.
Und auch für den Fahrgast steht einiges auf dem Spiel. Da Moia, im Gegensatz zum Taxi, keine Beförderungspflicht zu erfüllen hat, hängt der Service sprichwörtlich am seidenen Faden. Denn wer nicht in die Pflicht genommen wird, kann sich auch spontan dazu entschließen sich vom Markt zurück zu ziehen. Wenn dann schon die Taxis vom Markt verdrängt worden sind, steht Hannover vor einem großen Problem.
Die Hannoversche Allgemeine schließt ihren Artikel mit der Information, dass die Madsack Mediengruppe, zu dessen Verbund die Zeitung gehört, sich auch selbst im RideSharing engagiert. Seit 2017 hat das Unternehmen die Mehrheit an CleverShuttle in Leipzig übernommen. sg
Foto: Moia
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