Es sind die kleinen Dinge des Alltags, die manchmal so entscheidend sein können. Einem Taxifahrer platzte der Kragen und seine Aggressivität brachte ihn vor Gericht. Allerdings ließ man dort Milde walten und legte ihm für seinen neuen Job keine Steine in den Weg. Geldstrafe statt Fahrverbot.
Der Münchner Merkur berichtete ausführlich über den Prozess vor dem Amtsgericht Freising. Dort musste sich ein 38-jähriger früherer Taxifahrer verantworten. Und noch während der Verhandlung zog der Mann laut dem Bericht einen Schlussstrich. Als Taxifahrer sei es schwer, seine Frau und seine dreijährige Tochter zu ernähren. Er wollte den ganzen Ärger nicht mehr, sagte der Beschuldigte vor Gericht und hatte bereits einen neuen Job in petto. Allerdings hatte der neue Chef klargemacht: Die neue Arbeitsstelle ist vom Fahrverbot abhängig.
Vor Gericht wurde der ganze Fall noch einmal detailliert aufgerollt: In Freising hatte der Mann in seinem damaligen Job als Taxifahrer eine Autofahrerin erst überholt und dann zu einer Vollbremsung gezwungen. Der Angeklagte rechtfertigte sich, dass ihn ein anderes Fahrzeug dazu gezwungen habe. Aber die Zeugin sprach vor Gericht davon, wie sie mit voller Wucht in den Gurt gepresst wurde und sagte dann laut Merkur aus: „Meine Mutter ist von hinten durch den Wagen geflogen.“ Und den Stinkefinger habe ihr der Beschuldigte auch gezeigt. Für diese Aussagen gab es noch einen weiteren Zeugen auf der Rückbank der Autofahrerin.
Das Gericht hörte sich alles aufmerksam an. Angesichts des neuen Jobs sah man aber von einem Fahrverbot ab. Eine Geldstrafe von 1.750 Euro, so lautete das abschließende Urteil. tm
Anm. d. Red.: Wir gratulieren dem restlichen Taxigewerbe zum Berufswechsel!
Symbolfoto: Taxi Times
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