Der Systemanbieter FMS bietet für seine Kunden eine eigene Verschlüsselungslösung an. Die entsprechenden Module ermöglichen sowohl eine digitale Grundaufzeichnung als auch die Funktionalität einer Registrierkasse.
Wer wie FMS 155 Taxizentralen mit 65.000 Fahrzeugen und 190 Millionen Fahrten europaweit betreut, kann auch eigene Lösungen entwickeln, wenn es um die gesetzeskonforme Erfassung und Übermittlung der Taxameterdaten geht. Der österreichische Anbieter nutzt dafür einen eigenen Hub, den Taxiunternehmer, deren Auftragsvermittlung über das FMS-System läuft, sowieso im Auto haben: Die Schnittstelle ist zu den Hale- und Semitron-Taxametern der neuesten Generation eingerichtet.
Die Daten aus den Taxametern werden an den FMS SmartHUBX geschickt. Innerhalb des Hubs findet eine AES-Datenverschlüsselung mit 256 BIT statt. Die verschlüsselten Daten (vom TÜV zertifiziert) werden dann in das FMS-Fiskaldatencenter geschickt. Dort findet eine Entschlüsselung und zeitgleich eine digitale Signatur statt. „Das ist der Unterschied zu INSIKA, wo im Fahrzeug eine Signatur vorgenommen wird“, erläutert FMS-Mitarbeiter Dieter Janoth während einer Präsentation im Rahmen des GVN-Infotags. „Bei unserer Lösung wird sie auf dem Server nachgeholt.“ Dabei kommt ein HSM-Signaturserver zum Einsatz.
Die signierten Daten werden als Einzelfahrtaufzeichnungen in einem „intelligenten Portal“ aufbewahrt – einmal als unveränderbarer Taxameterdatensatz, einmal als Buchungssatz, der nachträglich verändert bzw. ergänzt werden kann. FMS verfolgt dabei die Philosophie, dass damit möglichst wenig zusätzlicher Aufwand entsteht. Deshalb beginnt die vollständige Einzelbelegaufzeichnung bereits im Taxi. Mit der Fahreranmeldung wird zu Schichtbeginn der Kilometerstand des Fahrzeugs erfasst und anschließend nach jeder Tour ein Ablauf „Fahrt bezahlen“ gestartet, bei dem ohne zusätzliche manuelle Eingabe automatisch auf die Daten aus dem Taxameter zurückgegriffen wird. „Der Fahrer soll gleich im Auto ordnungsgemäß buchen und es dabei so einfach wie möglich haben“, berichtet Janoth und erläutert: „Da 80 Prozent aller Fahrten unserer angeschlossenen Zentralen klassische Beförderungen mit Barzahlung und einem siebenprozentigen Steuersatz sind, sind diese als Standardfahrt definiert, die einfach nur bestätigt werden müssen. Sind spezielle Angaben wie Rechnungsfahrt, Teilzahlung etc. nötig, kann sich der Fahrer in das Zahlungsmenü klicken und dort die nötigen Angaben eingeben. Dieses Zahlungsmenü wird von uns kundenorientiert konfiguriert.“
Janoth verweist in diesem Zusammenhang auf die spezielle Funktion der Trinkgeldeingabe. „Aufgrund der Fahreranmeldung weiß das System, ob das Trinkgeld steuerlich verbucht werden muss. Das Trinkgeld für den Fahrer wird als durchlaufender Posten gebucht.“
Als Ergänzung zur digitalen Grundaufzeichnung lässt sich bei der FMS-Fiskallösung dann auch gleich ein elektronischer Schichtzettel erstellen. Die kompletten Schichtdaten werden in einem Tagesabschluss erfasst. Auch hier kann bereits der Fahrer manuell eingreifen, indem er beispielsweise Abweichungen beim Kilometerstand korrigiert. jh
Foto: Taxi Times
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Ich verwende auch dieses System und es ist wunderbar. Allerdings, wenn noch immer Registrierkassensysteme am Markt sind, wo der Fahrer den Preis noch immer händisch eintippen kann – so sind die ehrlichen UN die Blöden der Nation!