Im Streit um eine von der Wirtschaftskammer beantragte Tariferhöhung kommt nun der Gegenvorschlag der Arbeiterkammer: Anstelle eines Fixtarifs solle ein Höchsttarif eingeführt werden.
Die Diskussion läuft seit Sommer dieses Jahres. Im August hatte die Wirtschaftskammer einen Preiserhöhung um rund 13 Prozent beantragt und damit einhergehend eine Festlegung der Tarife als Fixpreise gefordert, die weder über- noch unterschritten werden dürfen und in einem ebenfalls verpflichtend einzusetzenden Taxameter angezeigt werden.
Dagegen hatte sich laut einem Bericht der Vorarlberger Nachrichten (VN) der „Konsumentenschützer“ Paul Ruschnigg von der Arbeiterkammer schon im August gewehrt. „Nicht nur, weil die Preiserhöhung 13,03 Prozent betrage und damit einen ordentlichen Happen für Taxipassagiere bedeutet, sondern auch aus der Überzeugung, dass sich die Branche damit selber beschädige“ zitierte die Zeitung Ruschnigg am 25. August.
Nun berichten die VN über einen Gegenvorschlag der Arbeiterkammer. Weil es durch den beantragten Fixpreis, der weder über- noch unterschritten werden darf, für die Taxifahrer keinen Spielraum gebe und somit der Wettbewerb gehemmt sei, fordert man stattdessen einen Höchsttarif, den die Taxiunternehmen jederzeit unterbieten könnten. Somit „könnte jeder Konsument in einem Taxi vorab einen für sich billigeren Preis aushandeln, hätte aber immer den vom Landeshauptmann festgelegten Höchsttarif auf dem Taxameter als Kontrolle“, zitiert die Zeitung die Arbeiterkammer.
Kurzkommentar der Redaktion: Billiger soll immer möglich sein, aber nach oben wird gedeckelt. Wer so etwas ernsthaft im Sinne des Kundenschutzes fordert, hat nicht verstanden, dass er damit genau das Gegenteil erreicht. Ein Wettbewerb, der nur auf Basis eines Preisdumpings abgewickelt wird, führt zwangsläufig zu einem massiven Qualitätsverfall. Eine qualitativ schlechte Personenbeförderung kann nicht im Sinne des Konsumenten sein. Die Arbeiterkammer sollte daher ihren Vorschlag ganz schnell wieder in der Schublade verschwinden lassen. jh
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Foto: Hale
Als für Vorarlberg zuständiger Wirtschaftskammerfunktionär erlaube ich mir folgenden Kommentar:
Die Arbeiterkammer im speziellen Mag. Ruschnigg,sollte sich zuerst einmal rechtskundig machen, bevor so ein Blödsinn ausgesendet wird. Er fordert den Landeshauptmann zu einem Rechtsbruch auf. Nach gültigem Recht kann der Landeshauptmann einen Tarif verordnen – dieser hat in jedem Fall ein Fixtarif zu sein. Solche Aussagen finde ich sogar für einen Berufsarbeitnehmervertreter, von denen wir einiges an Vorwürfen gewohnt sind recht bedenklich. KR Anton Gantner, Fachgruppenobmann der Personenbeförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen in der Wirtschaftskammer Vorarlberg.
Da braucht man dann am besten gar keinen Tarif mehr und jeder macht was er will und jene welche die Hose bis zu den Knöcheln runter lassen werden zwar besetzt sein aber wirtschaftlich nicht überleben !
Aber einen Vorteil bringt es für die Taxis sie können jederzeit mit Uber und Konsorten arbeiten ausser wenn die Nachfrage gross ist dann wird es problematisch wegen der Überschreitung !
Irgendwie kommt mir das so vor als ob sie die Taxis fit für die Zukunft machen wollen !
Unsere Meinung wird nie gefragt. Einige Klugscheisser bestimmen unsere Schicksale. Öffentliche Verkehrsmittel sind ausgedehnt und Züge fahren fast rund um die Uhr. Der Kampf ums Überleben kann nicht mit der Preiserhöhung erhalten werden. Im Gegenteil:
Großteil der Kleinunternehmer sind gegen Preiserhöhung.
Seriöse Unternehmer müssen kalkulieren, ob klein oder groß. Wir hatten seit 2012 keine Tariferhöhung mehr. Bevor ein neuer Tarif verordnet wird, werden die Zahlen sehr genau geprüft. Wenn Sie nach 6 Jahren keine Preiserhöhung brauchen, arbeiten Sie entweder schwarz oder werden in absehbarer Zeit kein Unternehmer mehr sein, sondern nur ein neuer Fall für das Insolvenzgericht. Übrigens vertreten die Interessensvertreter ganz speziell die Interessen der Kleinunternehmer, da es speziell in unserem Bundesland hauptsächlich solche gibt.