Offenbar herrscht bei der Düsseldorfer Genehmigungsbehörde keine Einigkeit, wie man gegen die Rechtsverstöße der Uber-Fahrer vorgehen will. In die Diskussion mischt sich längst auch die Politik ein. Uber selbst schweigt.
Wie bereits seit Wochen bekannt und von Taxikollegen wie auch von diversen Fernsehsendern immer wieder dokumentiert, verstoßen Uber-Fahrer permanent gegen die Rückkehrpflicht. Dies zu sanktionieren, ist Aufgabe der Düsseldorfer Stadtverwaltung. Die Kennzeichen der entsprechenden Fahrzeuge würde man kennen, hieß es bereits vor vier Wochen von einem Sprecher der Stadt. Diese wolle man im Auge behalten.
Die NRZ, ein Nachrichtenportal der Funke-Mediengruppe, will nun über Informationen verfügen, wonach innerhalb der Stadtverwaltung Uneinigkeiten über die weitere Vorgehensweise bestehen. „Mögliche Maßnahmen würden durch parteipolitisches Kalkül behindert“, schreibt die Zeitung. Wer allerdings wen bremst, wird nicht näher ausgeführt.
Derweil wird erstmals auch das Versprechen des US-Vermittlers hinterfragt, mit Uber Green besonders umweltfreundliche Fahrzeuge zu vermitteln. „Uber suggeriert, mit einem umweltfreundlichen Angebot Elektroautos einzusetzen“, wird der SPD-Ratsherr Philipp Tacer zitiert. Auf eine von der Stadtverwaltung gestellte Anfrage an Uber, wie viele Elektroautos das Unternehmen genau einsetze, habe das Unternehmen nicht reagiert. Während eines Besuchs der Taxi-Times-Redaktion in Düsseldorf vor zwei Wochen stand jedenfalls zu keinem Zeitpunkt ein UberGreen-Fahrzeug zur Verfügung.
„Das Ganze könnte also auch ein Marketing-Ding sein, und es werden gar keine Elektroautos hier eingesetzt“, mutmaßt Tacer, um im selben Atemzug das Düsseldorfer Taxigewerbe in die Pflicht zu nehmen: „Die Taxis müssen ihre Flotte unbedingt umweltfreundlich umrüsten. Da müssen mehr Anstrengungen unternommen werden“, fordert Tacer in der NRZ.
Währenddessen hat sich im Kölner Express bereits vergangene Woche ein weiterer Wettbewerber um einen Platz am Kuchenbuffet der Düsseldorfer Personenbeförderung beworben. Das von der Deutschen Bahn übernommene Ride-Sharing-Unternehmen „Clever Shuttle“ will wohl auch in die Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen kommen. Clever Shuttle setzt seinen Schwerpunkt auf geteilte Fahrten, so dass der Preis für den Einzelnen billiger wird. Ein solches Pooling-System kommt auch bereits in Hamburg bei der Taxizentrale Hansafunk zum Einsatz und wäre technisch auch in Düsseldorf möglich – Hansafunk nutzt die gleiche Vermittlungssoftware wie Rhein-Taxi in Düsseldorf. jh
Hinweis in eigener Sache: Diese und andere Neuigkeiten aus der Taxibranche können Sie auch jede Woche in unserem kostenlosen Newsletter nachlesen. Am besten gleich anmelden.
Vorsicht bei „Clever Shuttle“ a.k.a. GHT Mobility GmbH.
Hier ist die Stellungnahme der Innung des Berliner Taxigewerbes e.V. im Anhörungsverfahren zum Antrag der GHT Mobility GmbH auf Flottenausweitung – falls noch nicht bekannt und auf Seite 2 oben sehr schön auf den Punkt gebracht : https://www.taxiinnung.org/wp-content/uploads/2018/11/Antwort-CleverShuttle11.2018.pdf
Grüße vom Ex-Kollegen i.R.,
Theo Dolit-Nivellier