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Die Antwort auf Uber kommt aus einer Bayerischen Kleinstadt

von Jürgen Hartmann
14. August 2014
Lesedauer ca. 3 Minuten.
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Die Antwort auf Uber kommt aus einer Bayerischen Kleinstadt
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Den Wunsch nach einer günstigeren Mitfahrgelegenheit könnten zukünftig auch Taxizentralen erfüllen. Die Applikation taxi collect ermöglicht es den Taxikunden, vor einer geplanten Fahrt nach Mitfahrern zu suchen und so den Preis zu teilen. Die Entwicklung stammt aus dem Taxigewerbe und könnte sich als eine einheitliche Antwort der Branche gegenüber externen Konkurrenten um „geteilte Taxis“ etablieren.

 

Taxi collect wurde von Andreas Kapeller, Taxiunternehmer und Geschäftsführer eines Software-Unternehmens entwickelt und ist bereits in der 60.000 Einwohner-Stadt Rosenheim in Kooperation mit der dortigen Taxizentrale „Edelweiss“ im Einsatz. Kapeller bezeichnet taxi collect als „die beste Antwort der Branche auf private, rechtlich umstrittene Mitfahrgelegenheiten wie zum Beispiel Uber-App.“

Er entwickelte eine im Internet aufrufbare Informationsplattform für bestehende und künftige Taxikunden und deren Fahrtwünsche. Hier können Freunde, Bekannte oder auch fremde Personen untereinander in Verbindung treten, um sich ein Taxi zu teilen und damit Kosten zu sparen. Kapeller erläutert dies am Beispiel einer typischen Fahrt in seiner Heimatstadt Rosenheim: Ein Fahrgast möchte abends ins Kino mit dem Taxi fahren. Er lädt die kostenlose App „taxi collect“ auf das Smartphone, registriert sich dort und kann dann seine geplante Taxifahrt einstellen. Fahrt am Mittwoch, 12. August um 19.30 Uhr vom Stadtteil X ins Kino Y in Rosenheim. Dann wartet der Kunde, ob sich ein weiterer Fahrgast als Mitfahrer anmeldet. Vielleicht einer, der zeitgleich vom selben Stadtteil in die Kneipe gleich neben dem Kino fahren will. Per SMS, E-Mail oder Facebook können die beiden nun in Kontakt zueinander treten und alles Weitere besprechen. Im Idealfall stoßen noch mehrere Mitfahrer dazu, dann wird die Taxifahrt für den Einzelnen immer günstiger.

Irgendeiner aus dieser Fahrgemeinschaft wird dann per Knopfdruck das Taxi rufen. Die Bestellung vermittelt die Rosenheimer Taxizentrale Edelweiss. „Es ist nicht die Aufgabe der Taxizentrale, aus den verschiedenen Fahrtwünschen ein Routing zu organisieren“, stellt Kapeller klar. „Das übernehmen die Fahrgäste untereinander“.

Entscheidend sei, dass man mit taxi collect eine Kommunikationsplattform zur Verfügung stelle, bei der auf einfache Art und Weise für eine geplante Route Mitfahrer gefunden werden können. Die Abgrenzung zu einem System wie Uber liegt darin, dass am Ende ein Taxi gebucht wird und damit ein Fahrer, der genau wie sein Fahrzeug alle rechtlichen Voraussetzungen für eine sichere Personenbeförderung erfüllt.

Taxi collect soll deshalb nur in Zusammenarbeit mit den örtlichen Taxizentralen angeboten werden. Die Fahrtaufträge werden per frei definierbare Schnittstelle an vorhandene Vermittlungssysteme übertragen. Für den Kunden ist die Nutzung der App kostenlos, die Zentralen bezahlen je nach ihrer Größe einen monatlichen Betrag zwischen 99 und 200 Euro. Diese Summe lässt sich durch die Zentralen refinanzieren, indem man den örtlichen Lokalitäten oder Veranstaltern anbietet, ihre Veranstaltungen, Events oder Locations auf taxi collect zu veröffentlichen.

Kapeller veranschaulicht dieses Konzept am Beispiel einer großen Veranstaltung „Echelon“ in der Nähe von Rosenheim, zu der 20.000 Besucher erwartet werden. Gegen eine Gebühr von 9,90 Euro wurde diese auf die Informationsplattform eingestellt. Nun werben sowohl die Taxizentrale Edelweiss als auch „Echelon“ damit, zu dieser Veranstaltung oder von dort nach Hause sicher und schnell mit dem Taxi zu kommen – organisiert und gebucht als Sammelfahrt über taxi collect und damit zum günstigeren Preis.

Taxi collect läuft seit Mai in Rosenheim und kann dank der offenen Schnittstelle auch von allen anderen Zentralen sowohl im deutschsprachigen Raum als auch international genutzt werden. „Eine Übersetzung ins französische, italienische, finnische oder in welche Sprache auch immer ist jederzeit möglich“, verspricht Kapeller. Er ist unter [email protected] zu erreichen. jh

Tags: taxi collecttaxi-sharingTaxizentralenUber
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Jürgen Hartmann

Der Verlagskaufmann und ehemalige Taxiunternehmer gründete 2014, als Reaktion auf die Veränderungen innerhalb des Taxigewerbes, den Taxi Times Verlag. Als Herausgeber etablierte er die Taxi Times Print-Magazine und das Onlineportal Taxi-Times.com mit dem Anspruch, ein Sprachrohr für die Taxibranche zu schaffen.

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Kommentare 1

  1. Dirk Schwartz says:
    11 Jahren her

    So kann sich der Mobilitätsmarkt ändern. ohne Branchenfremde Investoren, ohne Verzicht auf den Ordnungsrahmen, ohne Preiserhöhung für,Gewinnabschöpfung aus dem Mobilitätsmarkt von neuen Anteilseignern. Der Taxenmarkt kann sich bei veränderter Mobilität selbst anpassen und vergrössern und bleibt in den Händen vieler Einzelunternehmer. Seit dem Aufkommen der „Mitesser“ wohl die beste Antwort aus dem Gewerbe. Der Gefahr einer feindlichen Übernahme oder Verdrängung kann NUR so effektiv begegnet werden. Wie gross diese Gefahr ist können Sie hier lesen taxi-koblenz.net/9.html. Herzlichen Glückwunsch an die Kollegen aus Bayern.

    Antworten

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