Neue Qualitäts- und Tarifstufen machten die Züricher Taxigenossenschaft Taxi 444 wieder wettbewerbsfähig.
Die Züricher Taxizentrale Taxi 444 ist seit über 25 Jahre mit 350 Taxis und rund 580 Fahrern eine der größten Zentralen in Zürich, erklärte Daniel Bienek, der bei Taxi 444 für technische Fragen verantwortlich ist. Bereits seit 2015 zeichnete sich eine rückläufige Nachfrage ab. Im gleichen Jahr startete Uber in der Business- und Bankenstadt. „Uber hatte alles in einer Hand“, erklärte Bienek. „und konnte mit der Nachfrage, der Vermittlung und speziellen Angeboten auf den Straßen spielen.“
Taxi 444 hatte damals nicht die gleiche Flexibilität, und konnte nur schwer auf spontane Anforderungen reagieren. „Wir haben auch festgestellt, dass die Präsenz von Uber zu einem erhöhten Qualitätsanspruch unserer Kunden geführt hat.“ Das Image des Taxigewerbes war getrübt und uns ist aufgefallen, dass die goldenen Taxizeiten vorbei waren.“, so Bienek, „Deshalb haben wir uns unsere Produkte angeschaut und uns die Frage gestellt, was können wir verbessern und welche Produkte können wir anbieten?“
Klar war, dass beim neuen Ansatz die Digitalisierung eine zentrale Rolle spielen würde. In Kooperation mit fms wurde eine Bestellmöglichkeit via App eingeführt, der Internetauftritt neu gestaltet und für Business-Kunden, die nur Rechnungsfahrten machen, eine separate Business-App entwickelt. Da auch 2015 der fixe Taxitarif in Zürich abgeschafft wurde, konnte Taxi 444 noch einen Schritt weiter gehen und hat fünf Produkte, die sich durch verschiedene Tarife und Qualitätsstufen unterscheiden, ins Angebot aufgenommen. Der Kunde konnte ab sofort zwischen den Merkmalen Standard, Budget, Premium, Green und Van wählen.
Die Tatsache, dass Taxi 444 genossenschaftlich organisiert ist, führte jedoch dazu, dass diese Schritte wohlüberlegt und mit Bedacht unternommen werden mussten. Generell war aber der Großteil der angeschlossenen Taxiunternehmer und Taxifahrer froh darüber, die Möglichkeit zu haben, den Kampf mit Uber aufzunehmen. Eine Besonderheit war die Funktion, freiwillig sogenannte Budgetfahrten zu machen. Nicht nur der Kunde kann wählen, sondern auch der Fahrer hat die Wahl. Wenn er zum Beispiel keine Lust auf Budgetfahrten hat, kann er sich abmelden und sich gegebenenfalls später in der Schicht wieder anmelden, oder er kann beispielsweise auch Kurierfahrten übernehmen.
Laut Bienek hat sich in der Folge das Geschäft wiederbelebt und die Kunden sind mit der verfügbaren Auswahl zufrieden. Für die Zukunft wünscht sich Bienek mehr Internationalisierung: „Warum sollten unsere Geschäftskunden ihre Business-App nicht in Deutschland nutzen können? Wir würden gerne mit anderen gleichgesinnten Funkkreisen zusammenarbeiten, um unseren und ihren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten.“ Ein Ziel, welches ganz im Einklang mit der Erweiterung von taxi.eu und der Gründung einer internationalen Taxi Europa AG, welche am Vortag bei der Eurocab-Konferenz bekanntgegeben wurde, steht. wf
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