Die Zahl der Londoner Mietwagenfahrer ist in den letzten Jahren explosionsartig gewachsen. Viele von Ihnen scheinen ihre Fahrerlaubnis allerdings illegal erworben zu haben. Das deckten Recherchen der BBC auf.
Mietwagenfahrer arbeiten meist für Apps wie Uber. Sie müssen obligatorische Prüfungen ablegen, um eine Private Hire Fahrer-Genehmigung zu erhalten. Bei einer verdeckten Untersuchung der BBC wurden jedoch Schulungszentren entdeckt, die mit den erforderlichen Tests schummelten. Der Lizenzgeber Transport for London (TfL) sagte dass er mit diesem BBC-Beweis sofort mindestens 1.667 Anträge storniert hat und nachprüfen wird. TfL sagte, „es war zutiefst besorgt“ über die Ergebnisse.
Wohl auch deshalb, weil Mietwagenfahrer auch zunehmend in schwere Unfälle verwickelt sind, beispielsweise letzte Woche, als ein Mietwagenfahrer – unter dem Einfluss von Drogen – zwei Busse im Londoner Stadtteil Orpington rammte. Der Busfahrer starb bei dem Unfall, viele Busreisende wurden verletzt.
Unternehmen wie Uber haben die Zahl der Mietwagen-Konzessionen zwischen 2011 und 2018 um 86 Prozent explosiv in die Höhe getrieben: von 61.200 auf 113.645. Die Anzahl von Taxis in der Britischen Hauptstadt verharrt dagegen konstant bei etwa 25.000.
In London müssen Taxifahrer die Prüfung für ‘The Knowledge’ ablegen, eine topografische Prüfung, die drei bis vier Jahre intensive Vorbereitung mit regelmäßigen Prüfungen erfordert.
Um eine Fahrgenehmigung für Mietwagen zu erhalten, wird das Strafregister des Bewerbers überprüft und ein medizinischer Test durchgeführt. Außerdem müssen die Bewerber in einem der acht offiziellen Tfl-Testzentren eine topografische Prüfung und einen (kürzlich verschärften) Englischtest ablegen.
Der Nachweis dieser Prüfungen kann auch über andere (oft private) Schulungszentren erbracht werden. Über diese sogenannte BTec-Qualifikation kann jemand mit einer Fahrergenehmigung eine Private Hire (Mietwagen)Konzession beantragen. Nicht nur in London, sondern auch in vielen anderen Städten des Vereinigten Königreichs.
Eines dieser Schulungszentren, Vista Training Solutions in Newham, East London, bot an, die Tests für verschiedene verdeckte Ermittler der BBC für 500 Pfund (580 Euro) pro BTec durchzuführen. Personenbezogene Daten wurden verfälscht und die Online-Prüfungen von den Schulungsleitern abgenommen.
Der BBC-Journalist, der nicht am Unterricht teilgenommen oder eine Prüfung abgelegt hatte, erhielt ein BTec-Zertifikat, mit dem er Mietwagen oder (außerhalb von London) auch Taxifahrer hätte werden können.
Ein anderer Undercover-BBC-Mitarbeiter, der ebenfalls nur bezahlt hatte, erhielt daraufhin auch ein BTec-Zertifikat. Vista war eines der verschiedenen Zentren, von denen die BBC erfuhr, dass es betrügerische Qualifikationen ermöglichte. Während der Undercover-Aufnahmen gab der dortige Ausbildungsleiter an, „mehr als 300 Schülern“ betrügerisch dabei geholfen zu haben, die erforderliche Qualifikation zu erlangen. Seit über zwei Jahren können Fahrer so einfach TfL-Fahrergenehmigungen beantragen, sagte der Manager. Er warnte die Schüler, „niemandem zu sagen, dass jemand den Test für Sie durchführt“. Vista Training Solutions erhielt seit 2018 mehr als 1,5 Millionen Pfund (1,7 Millionen Euro) für diese Art von Schulung.
Caroline Pidgeon, stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses in London, sagte der BBC: „Fahrgäste steigen in diese Fahrzeuge ein und müssen wissen, dass sie in Sicherheit sind. Zu hören, dass Teile dieser Kurse in London betrügerisch sind, ist wirklich beunruhigend und TfL muss das dringend in den Griff bekommen.“
Helen Chapman, eine für Taxi- und Mietwagengenehmigungen zuständige TfL-Direktorin, sagte: „Es ist sehr besorgniserregend zu hören, dass einige Schulungskurse illegal Zertifikate ausstellen können. Wir werden die Behörden bei weiteren Ermittlungen gegen diese Organisationen unterstützen und unverzüglich gegen jeden Fahrer vorgehen, der bei der Erlangung eines Führerscheins als betrügerisch eingestuft wurde. „
TfL sagte auch, dass alle neuen Anträge, bei denen die topografische Prüfung auf einem privaten Kurs statt auf einem der acht offiziellen Prüfungszentren abgelegt worden war, nun zurückgestellt worden seien.
Vista Training Solutions sagte, man sei schockiert über die Vorwürfe, dass es sich um einen Verstoß gegen seine Richtlinien sowie ein Verbrechen handele, und dass es seine eigenen internen Ermittlungen einleiten werde. Zwei Manager, unter anderem der in diesem Beitrag zitierte, die laut Unternehmensangaben für den BTec-Taxikurs verantwortlich waren, arbeiten nicht mehr bei Vista. Beide wurden von der BBC kontaktiert, lehnten jedoch eine Stellungnahme ab. wf
Symbolfoto: pixabay
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Kein Einzelfall, auch hier in Deutschland verkaufen korrupte Zentralisten, die die Ortskundepruefung für die Stadt abnehmen, P-Scheine für Teilweise 3500 € aufwärts (offizielle Zahl aus Bonn!!!! ) Man muss diesen korrupten Zentralisten endlich das Handwerk legen. Die Ortskundepruefungen sollte die IHK der jeweiligen Stadt abnehmen. Überall wo der Anteil der Führungspositionen für Menschen mit Migrationshintergrund geöffnet wird, schleichen sich importierte Probleme mit ein.
Lieber Mustafa, wenn Sie von korrupten zentralisten schreiben, müssen sie das klipp und klar beweisen. Wir freuen uns also auf etwas konkretere Tatsachen von Ihnen an dieser Stelle.