Uber sorgt weiterhin für viel Empörung: Während der aktuelle erste Vorsitzender Dara Khosrowshahi die Zuhörer eines Interviews zu den Beziehungen Ubers zu Saudi-Arabien empört, scheint sein Vorgänger und Gründer Travis Kalanick allmählich das sinkende Schiff zu verlassen. Er veräußerte einen Teil seiner Uber-Aktien und kümmert sich um sein neues Startup.
BNO News fragte am Mittwoch Dara Khosrowshahi in einem Interview, ob er keine Probleme damit habe, dass Saudi-Arabien als fünftgrößter Investor mit dem Chef des saudischen Staatsfonts PIF, Yasir Al-Rumayyan, auch ein Aufsichtsratmitglied stelle, wo doch, so wie Khosrowshahi es selbst auch sähe, die saudi-arabische Regierung eine Rolle bei dem Mord an Jamal Khashoggi gespielt habe.
Khosrowshahi antworte mit einem Vergleich: Das wäre ein Fehler gewesen, aber jeder würde Fehler machen, das sei nichts, was nicht vergeben werden könnte. Auch Uber hätte Fehler gemacht, er spielte auf den tödlichen Verkehrsunfall eines selbstfahrenden Uber-Autos mit einer Fußgängerin an.
Wenige Stunden später ruderte Khosrowshahi zurück und ließ verlauten, dass er etwas gesagt habe, was er gar nicht so gemeint hätte. Natürlich sei der Mord an Khashoggi verwerflich. Laut CBS News verbreitete sich nach dem Interview der Aufruf #BoycottUber rasant in den sozialen Medien.
Ebenfalls am Mittwoch verkaufte Khosrowshahis Vorgänger Travis Kalanick ungefähr ein Fünftel seiner Uber-Aktien, was ihm rund 547 Millionen US-Dollar einbrachte. In den darauffolgenden zwei Tagen veräußerte er abermals Aktien, diesmal im Wert von insgesamt etwa 164 Millionen US-Dollar. Verschiedene Presseberichte mutmaßen, dass Kalanick damit dazu beigetragen hat, den Aktienkurs zum Sinken zu bringen, und zum anderen, dass er Geld für sein neues Start-Up ‚Cloudkitchens‘ brauchte.
An der New Yorker Börse fiel der Aktienkurs von Uber seit dem Bekanntwerden der Quartalsergebnisse am 4. November von rund 31 auf 26 US-Dollar (Stand: 14. November).
Khosrowshahi jedenfalls sieht laut abc die Zukunft Ubers weiterhin positiv und prognostiziert, dass Uber bis 2021 profitabel sein werde. ys
Anmerkung der Redaktion: Auch bei Prognosen werden gerne Fehler gemacht.
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