Der politische Vorstoß einer Abgeordneten des Wiler Stadtparlaments für ein Frauen-Taxi stößt noch auf wenig Begeisterung – zeigt aber doch Wirkung, weil eine Taxiunternehmerin Eigeninitiative an den Tag legt.
Bis vor kurzem war Sandra Eichhorn (47) noch angestellte Taxifahrerin in der schweizerischen Stadt Wil. Dabei bekam sie regelmäßig mit, dass Frauen speziell mit ihr fahren wollten, weil sie sich dabei sicherer fühlten. Was übrigens auf Gegenseitigkeit beruht, denn auch Sandra Eichhorn hat schon das ein oder andere mal sexuelle Übergriffe erlebt, wenn ihre männlichen Fahrgäste betrunken waren oder unter Drogeneinfluss standen.
All das hat Eichhorn dazu bewogen, sich mit einem eigenen Frauen-Taxi selbständig zu machen, wie sie gegenüber mehreren Schweizer Medien diese Woche berichtete. Somit hat die 70.000-Einwohner Stadt in der Ostschweiz nun also sein erstes Frauen-Taxi. Genehmigt wurde Eichhorn eine so genannte B-Lizenz, mit der sie nicht an Halteplätzen wie Bahnhöfen stehen, sondern nur Fahrten durchführen darf, die per Telefon oder andere Kommunikationsmittel bestellt wurden – vergleichbar mit dem Mietwagenverkehr in Deutschland.
Sandra Eichhorn hofft, bis 2022 auch eine A-Lizenz zu bekommen. Und sie hofft auf politische Unterstützung. Die Wiler Stadtparlamentarierin Erika Häusermann hatte bereits im Sommer ein Frauentaxi gefordert und dies mit einem Vorstoß im Parlament Ende September nochmal untermauert, wie die Zeitung „20 Minuten“ berichtet. „Natürlich freue ich mich darüber, dass es ein Frauentaxi mit B-Bewilligung gibt, da dies ein Fortschritt ist“, sagte Häusermann gegenüber der Zeitung. „Das Ziel ist aber, dass sie und auch andere Frauen eine A-Bewilligung bekommen.“
So richtig mitspielen will die Stadt bisher aber noch nicht. Für eine Bewilligungserteilung einer A-Lizenz sei das Geschlecht nicht maßgebend, äußerte ein Vertreter der Stadt gegenüber dem Newsportal „hallowil.ch“. „Wichtig ist, dass die Bewerberinnen und Bewerber die Voraussetzungen erfüllen und die Vorschriften einhalten.“
Ausschließlich Frauen befördert Sandra Eichhorn übrigens nicht. Da sie eine Beförderungspflicht hat, muss sie auch Männer mitnehmen. red
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Eine Frau die versucht die Männer, egal ob als Fahrgast oder Chauffeur zu Diskrimieren. Die Stadt Wil soll besser den verstössen nachgehen und die Frauen sollen nicht ZU FAUL sein es zu Melden.
Frauen, die sexuelle Belästigungen nicht melden als faul zu bezeichnen, ist unglaublich einfältig. Wir küren diesen Kommentar als chauvinistischten und undurchdachtesten Leserkommentar des Jahres.