Seit einigen Tagen pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Free Now sucht in Stuttgart und Umgebung nach Subunternehmern (Mietwagenbetrieben). Auch mit der Genehmigungsbehörde hat es wohl schon erste Gespräche gegeben.
Bisher läuft Free Now mit seinem Dienst „Ride“ in sechs deutschen Städten: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München. Stuttgart wäre somit die siebte Stadt.
Noch gibt sich Free Now (ehemals mytaxi) bedeckt, aber die Stadt Stuttgart hat laut einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten bestätigt, dass es Kontakte zwischen der Genehmigungsbehörde und Free Now gegeben hat, aber noch kein schriftlicher Antrag vorliegt. Es gehe darum, ob der Fahrtenvermittler eine gesonderte Mietwagengenehmigung benötigt oder nicht. Die Zeitung zitiert Free-Now-Sprecher Falk Sluga: „Stuttgart ist und bleibt ein attraktiver Markt für uns. Konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht.“
Auch Free Now könnte mit Ride – das Konzept ähnelt dem von Uber – Probleme bekommen, denn wie Uber agiert man gegenüber dem Kunden als Fahrtanbieter. Das Landgericht Frankfurt am Main hatte dies in einem Urteil vom 19.12.19 bemängelt und gefordert, dass Uber eine eigene Mietwagenkonzession beantragen müsse. Free Now führt daher Gespräche mit der Genehmigungsbehörde in Stuttgart, um „einen sicheren, transparenten und vor allem regelkonformen Qualitätsservice bieten zu können“, betont Sluga.
Seit dem 21. Januar wissen es bereits die Taxi-Auto-Zentrale und die Taxiverbände, dass auch Alexander Mönch, der Chef von Free Now, mit ihnen darüber reden möchte. Der Vorschlag kam von der Stadt Stuttgart, um die „Wogen zu glätten“.
„Er soll ruhig einen Termin mit uns machen und ich sage ihm, was wir von Free Now halten“, schreibt Iordanis Georgiadis von der Taxi-Auto-Zentrale in einer Facebook-Gruppe der Stuttgarter Kollegen. hs
Anmerkung der Redaktion: Während sich das Stuttgarter Taxigewerbe intensiv damit beschäftigt, Beweise gegen die abermaligen Uber-Verstöße zu sammeln (laut Stuttgarter Nachrichten wurden alleine 58 davon am vergangenen Wochenende dokumentiert und für eine Sammelklage an Taxi Deutschland weitergereicht), bringt sich bereits der nächste Wettbewerber in Stellung.
Immerhin sucht Free Now im Vorfeld das Gespräch mit der Genehmigungsbehörde. Wenn man sich dort das Frankfurter Uber-Urteil gut durchliest, kann man eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Free Now agiert wie Uber, deshalb müssen sie ebenfalls eine eigene Mietwagenkonzession haben und klare technische Features in ihre Software einbauen, damit Rechtsverstöße von vornherein verhindert werden.
Doch genau solche Vorgaben würden dem eigentlichen Zweck von Free Now Ride widersprechen: Den Kunden einen taxiähnlichen Dienst anzubieten, der eine schnelle Abholung zu einem scheinbar günstigeren Preis sicherstellt. Genau das ist nämlich das Geschäftsmodell von Uber und Free Now – und genau das ist bei Einhaltung der gesetzlichen Regelungen nicht umzusetzen.
Die Stadt Stuttgart hat das Recht voll und ganz auf seiner Seite, jetzt muss sie nur den Mut haben, es auch konsequent anzuwenden. Diese Verantwortung muss die Genehmigungsbehörde übernehmen, ob sie nun will oder nicht.
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Wer erwartet, dass die Stadt Stuttgart, home of Mercedes-Benz, freenow-ride verbieten, beschränken oder behindern könnte, sollte heute abend ein Stückchen Zucker auf die Fensterbank legen und hoffen, dass der Klapperstorch morgen früh einen 500 EURO-Schein gebracht hat.
Was ist denn daran so schwer zu verstehen:
dass über eine App Aufträge direkt in ein Auto vermittelt werden dürfen, ist nur mit Taxen erlaubt.
Nicht mit Mietwagen, egal ob Uber oder FreeNow auf den Türen steht.
Es muss doch einen Vorteil haben, dass wir etliche 10.000 Euro für eine Konzession bezahlt haben.
Und standesgemäß ist unser Service auch mit überwiegend vernünftigen Autos. Toyotas, Renault und Opel gibt es bei Kölner Taxen fast gar nicht.
FreeNow ist gut beraten, eine neue Firma zu gründen und so wie früher wie myTaxi zu arbeiten.
Irgendwann sollte auch ein Herr Mönch kapieren, dass man einen Irrweg eingeschlagen hat. Und 15% gehen auch nicht.
Mal langsam wieder runterkommen
Zum wiederholten Mal versuchen sog. „Neue Mobilitätsanbieter“ Taxi zu spielen, ohne aber Taxi zu sein.
Nur weil mit Internet, Smartphone und Vermittlungsapps neue Kommunikationstechnik erschienen ist, hat die reale Welt nicht aufgehört.
Längst hat das Taxigewerbe die neuen technischen Möglichkeiten allen Kunden zur Verfügung gestellt.
Die wirtschaftliche Zuverlässigkeit im Taxi Bereich wird von den Aufsichtsbehörden regelmäßig überprüft und dann oft genug auch die Zahl der Taxis begrenzt.
Ich kann nur an der betriebswirtschaftlichen Befähigung der „neuen“ Vermittlungsanbieter zweifeln.
Oder sind es doch wieder mal nur Profitgeier, die auf Kosten der letztlich auf der Straße arbeitenden Fahrer abräumen wollen?
Mit Fahrpreisen, die unter den Kosten liegen, kann man erst mal den Geiz-ist-geil – Kunden locken.
Hat man dann das Taxi mit seiner Tarifpflicht erst mal kaputtgemacht, wird abkassiert werden.
Das ist neoliberale Freibeuterei.
Markt braucht Regeln.
Das Grundprinzip unserer freiheitlichen demokratischen Verfassung.
Wenn die Auftragnehmer von Uber, free now u. a. später bei Betriebsprüfungen doch dicht gemacht werden müssen, weil sie sich nicht an Steuer-, Sozial-, und Arbeitsgesetze gehalten haben, ist der Schaden fürs Taxigewerbe und die Allgemeinheit noch weiter gewachsen.
Schon im Dezember ’16 hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass diese Art der Auftragsvermittlung den nationalen Gesetzen der Personenbeförderung unterliegt.
Es wird höchste Zeit, dass die New Economy als Bestandteil einer Realen Welt verstanden wird.
Wird Bruder wird macht euch keine Sorgen uber und freenow und noch paar andere die neu auf dem Markt kommen Das personbeförderungsgesetzt was wir jetzt haben ist von 1990 also genau 30 Jahre alt Damals gab es kein Smartphone Apps … bei der nächsten Auffrischung des gesetztes wird einiges neu gespielt.Taxikonzessionen die schön 50-90 tausend gekostet haben sind dann leider nur noch so viel wert wie der Wagen kostet.
Liebe(r) Floria,
das es Taxikonzessionen für Lau geben wird, wird wohl ein frommer Wunsch bleiben. Nachdem Amsterdamm die Konzessionen, wie von der EU gefordert, freigegeben hatte, wurde innerhalb kürzestzer Zeit unmengen an Taxikonzessionen beantragt und auch vergeben. So, wie es die EU ja wollte.
Konsequenz: Die Taxen standen z.B. am Amsterdammer Hauptbahnhof bis zu 4 Stunden für eine Fahrt, deren Durchschnittspreis bei ca. 18.oo€ lag.
Ergebnis I: Kam ein Gast und wollte von seinem gesetzlich garantierten Recht, sich am Halteplatz ein Fahrzeug aussuchen zu können, gebrauch machen, wurde dieser massiv von den anderen Taxifahrern bedroht, er solle gefälligst in das erste Fahrzeug einsteigen. Gleichzeitig wurde gegen das Verbot, Fahrgäste zum Zweck der Beföderung anzusprechen, immer wieder verstoßen. Am Ende kam es sogar fast täglich zu Schlägereien unter den Fahrern um die Fahrgäste.
Ergebnis II: Die Stadverwaltung von Amsterdamm hat die Konzessionsfreigabe für Taxen entgegen der EU-Vorgabe wieder zurückgenommen und einen Großteil der zuvor im Rahmen dieser Aktion neu ausgegebenen Konzessionen wieder eingezogen.
Und siehe da, der Markt hat wieder funktioniert!
Egal in welcher Großstadt Sie sich auf dieser Welt befinden, es gilt immer noch die alte Regel:
PRO TAUSEND EINWOHNER EINER GROßSTADT REICHEN 1, MAXIMAL 1,2 TAXEN VÖLLIG AUS; UM SOWOHL AUSREICHEND BEFÖRDERUNGSDIENSTE ANBIETEN ZU KÖNNEN ALS AUCH DIE FUNKTIONALITÄT DES MARKTES DAUERHAFT ZU GEWÄHRLEISTEN.
Diese Zahl kann wegen eines DAUERHAFT erhöhten FAHRTENAUFKOMMENS auf maximal 1,4 Taxen pro Tausend Einwohner erhöht werden.
Gleichzeitig sollte die Zahl der zugelassenen Mietwagen auf maximal 40% der Anzahl der zugelassenen Taxen begrenzt sein, um auch hier den Beginn eines RUINÖSEN WETTBEWERBS von verneherrein zu unterbinden.
Alles ander führt zu „Störungen“ im Gewerbe, da die Umsätze dann nicht mehr Kostendeckend sind!
Würden sich unsere Politiker und Behörden an diese Vorgaben halten, wären Uber, Free Now und Co. von vorneherrein das Wasser abgegraben worden, denn kein logisch denkender Unternehmer, der ja unter diesen Bedingungen ohne Probleme seinen Lebensunterhalt verdienen würde und auch könnte, hätte es nötig, sich einem solchen „Zuhälter“ anzuschließen, der sich doch nur auf SEINE KOSTEN die Taschen voll machen will.
Die Behörden haben doch erst mit Ihrer Politik der übermäßigen Konzessiongenehmigungen im Mietwagensektor indirekt den Weg für den Markteintritt von FreeNow, Uber und Co. ermöglicht.
Der überall auf dem Arbeitsmarkt zu beobachtende Trend, Menschen, die keinen Job finden, in die (Schein-)Selbstständigkeit zu schicken, nur um die Arbeitslosenzahlen senken zu können, ist eine Entwicklung, die auf Dauer zum Zusammenbruch ganzer Branchen führen wird und Großkonzernen den Weg ebnet, auch diese Märkte jetzt zu beherrschen und damit dem „kleinen Mann“ auch hier die Möglichkeit zu nehmen, eigenverantwortlich für seinen Lebensunterhalt sorgen zu können.
Betrachtet man den „gnadenlosen Profitkampf“ der großen Lebensmittelkonzerne, so ist er die Ursache dafür, das immer mehr Erzeuger, nämlich unsere Bauern, auf Dauer in den Ruin getrieben werden. Was bleibt, sind Agrargroßbetriebe, für die auch nur eins zählt: Profit! Welche Konzequensen das für uns Verbraucher hat, sehen wir ja täglich, wenn wir einkaufen gehen: das Angebot an Waren wird immer uniformer und die Qualität der Produkte wird immer SCHLECHTER! Egal, ob Tomaten, Salat, Äpfel, Bananen oder Pfirsiche, Schweinefleisch oder Geflügel: alles nur noch fast geschmackloses, aber dafür SCHNITTFESTES WASSER, das man gut und lange lagern kann, damit man auch ja nicht zu viel Verlust damit macht.
Genauso wird es uns ergehen, wenn wir nicht ganz schnell damit Anfangen, der Politik auf allen Ebenen klarzumachen, dass wir auf die Entwicklung nicht stillhalten werden.
Notfalls müssen wir ebend genau wie unsere Bauern so lange streiken, bis die Politik auch hier einknickt und die Bremse zieht. Hat ja bei den Bauern auch funktioniert, wie man an dem gemeinsamen Treffen des Handels und der Bauernverbände bei „Mutti“ im Kanzleramt gesehen hat.