Welche Vorsichtsmaßnahmen treffen eigentlich jene Personenbeförderer, deren App ein Ride-Sharing ermöglicht, wo also fremde Leute gemeinsam gefahren werden sollen? Die drei bekanntesten Anbieter gehen völlig unterschiedlich damit um. Wobei das ein oder andere Vorgehen bzw. Versprechen auch die Taxizentralen und Taxiunternehmer abschauen könnten.
Die Reaktionen von Berlkönig, CleverShuttle und Moia könnten unterschiedlicher kaum sein. CleverShuttle beispielsweise kündigt auf seiner Homepage unter dem Stickwort „Unsere Vorsichtsmaßnahmen“ an, dass man ab sofort auf Ride-Pooling verzichte und nur noch Einzelfahrten anbiete. Darüber hinaus werden die Fahrgäste gebeten, nur noch hinten einzusteigen und die Fahrten bargeldlos zu bezahlen.
Einen kompletten Verzicht auf geteilte Fahrten gibt es bei Moia nicht. „Unsere MOIA-Fahrzeuge verfügen über ein großzügiges Raumkonzept, das den Fahrgastraum räumlich vom Fahrer abgrenzt und alleinstehende Einzelsitze und Abstand zwischen den einzelnen Sitzen einhält“, heißt es zur Begründung des in Hannover und Hamburg tätigen Ride-Sharing-Anbieters.. Zudem habe man in Hannover zum Schutz des Fahrers den Beifahrersitz gesperrt, während man in Hamburg die Zahl der buchbaren Plätze reduziert habe, „um den Kunden mehr Abstand zu anderen Fahrgästen zu ermöglichen.“
Moia weist außerdem darauf hin, dass sich die Tür zu den Rücksitzbänken automatisch öffne, wodurch Hautkontakte zur Oberfläche entfallen. In der aktuellen Angst vor möglichen Corona-Ansteckungen ist dies sicherlich ein Leistungsmerkmal, auf das auch die Besitzer von Großraumtaxis explizit als Sicherheitsmerkmal hinweisen sollten.
Moia hat diese Ausführungen wie auch CleverShuttle gut sichtbar auf der Hauptseite seiner jeweiligen Homepages platziert und versucht damit, potenziellen Fahrgästen schon im Vorfeld mögliche Sicherheitsbedenken zu nehmen. Bei den meisten Taxizentralen fehlen solche Hinweise bisher.
Wie auch bei Berlkönig, dem Berliner Ride-Sharer. Hier können wohl weiterhin mehrere fremde Fahrgäste in einen der Achtsitzer zusteigen (Stand: 17.3.2020). Stattdessen verkündet der Anbieter, der eine Kooperation zwischen der Berliner Verkehrsgesellschaft BVG und dem Daimler-Ableger Via-Van ist, dass man das Bediengebiet um zwei weitere Stadtteile erweitern wolle. Künftig sollen laut Medienberichten auch in Waltersdorf und Schönefeld Berlkönig egerufen werden können. jh
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