Als kein Geld für die Taxifahrt vorhanden war, zückt der Fahrgast das Messer. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten, muss der Täter jetzt ins Gefängnis und zusätzlich eine Entziehungskur absolvieren.
Eine durchzechte Nacht inklusive ausgiebigen Genuss von Kokain endete für einen 35-Jährigen mit einer Verhaftung. Im Drogenrausch hatte der Wohnungslose einen Taxifahrer mit einem Messer bedroht, um den Fahrpreis zu prellen. Für die Summe 18,40 Euro bekam der Taxiräuber jetzt die Quittung: 3,5 Jahre Haft inklusive einer Erziehungskur. Zu diesem Schluss kamen vergangenen Woche die Richterinnen und Richter der 19. großen Strafkammer des Landgerichts Stuttgart und blieben damit noch unter der vom Staatsanwalt geforderten Strafe von vier Jahren und sechs Monaten.
Neben dem Tatbestand der schweren räuberischen Erpressung wurde dem Angeklagten zusätzlich zur Last gelegt, dass er auch noch eine unbeteiligte junge Frau mit in die Tat hineingezogen hatte. Er hatte sie zuvor eingeladen, auf seine Kosten in die gleiche Richtung im Taxi mitzufahren.
Selbst der Anwalt sieht in der Strafe eine große Chance für den Täter, der bereits einschlägig vorbestraft und zudem schwer drogenabhängig ist. Die Haft in Verbindung mit einem Entzug könnte für ihn den Weg zurück in die Gesellschaft bedeuten. Für das eigentliche Opfer, den Taxifahrer, bei dem nachts immer noch die Angst mitfährt, haben die Stuttgarter Nachrichten leider nur 1,5 Zeilen übrig. Ob er ein Angebot für eine Therapie bekommen hat, ist nicht bekannt. sg
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