Viele Unternehmen müssen wegen der Corona Krise ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Der Rolliumrüster Activa aus Borken ist ins kalte Wasser gesprungen und hat genau das Gegenteil gemacht und über 100 Fahrzeuge umgerüstet.
Getreu dem Motto ‚Die Krise kann nicht ewig wären‘ hat sich die Activa Geschäftsführung für eine ‚Flucht nach vorne‘ entschieden. Auf der Annahme beruhend, dass mit Beginn der Schule die Nachfrage nach Rollstuhltransportern deutlich erhöht sein wird, haben die Borkener vorgesorgt, um die Nachfrage auch bedienen zu können. Der Fokus lag dabei auf den sogenannten Hochdachkombis, die lediglich einen Rollstuhlfahrer transportieren können. Für Activa Geschäftsführer Olaf Benning liegt diese Entscheidung auf der Hand: “Beim Transport von mehreren Rollstuhlfahrern kann man die Hygienebestimmungen nur sehr schwer bis gar nicht einhalten, deswegen wird die Nachfrage nach den kleineren Fahrzeugen in der zweiten Jahreshälfte rapide ansteigen.“
Aus diesem Grund hat Activa umfangreich investiert und rund 180 Neufahrzeuge eingekauft, von denen zum aktuellen Zeitpunkt bereits 100 mit einem Heckausschnitt versehen und zulassungsfertig sind. Als Umbaubasis dienten einerseits der Citroën Berlingo, aber auch der wegen des Modellwechsels nicht mehr bestellbare VW Caddy 4. Letzterer hat sich in den vergangenen Jahren als Maxi Version, also mit langem Radstand, in der Rollstuhlbeförderung bewährt. Da nicht vor Frühjahr 2021 sein Nachfolger, der Caddy 5 mit Heckausschnitt verfügbar sein wird, hat Activa aktuell rund 100 Caddy 4 im Bestand.
Für die Kunden bedeutet das, dass keine Wartezeit mehr einkalkuliert werden muss. Auch Taxiunternehmern, die kurzfristig ein Inklusionstaxi einsetzen wollen, kann Benning weiterhelfen: „Ab sofort sind wir in der Lage, die bereits umgerüsteten Fahrzeuge an unsere Kooperationspartner, wie beispielsweise die Firma Intax, auszuliefern. Dort werden dann, nach Kundenwunsch, die für den Einsatz als Taxi notwendigen Umbauten vorgenommen.“
Die Fahrzeuge sind neben verschiedene Ausstattungslinien auch mit einer Reihe von Motorisierungen verfügbar. Beispielsweise sind sowohl Diesel- als auch Benziner-Modelle verfügbar. Eine Besonderheit ist auch für den Citroën Berlingo mit kurzem Radstand erhältlich. Er musste bislang beim Rollstuhltransport komplett auf die Sitzmöglichkeit in der zweiten Reihe verzichten. Für diese Fahrzeuge hat Activa optionale Klappsitze entwickelt. Sie ermöglichen, dass in der zweiten Reihe zusätzlich zum Rollstuhlfahrer noch zwei weitere Personen sitzen können.
Um das Ausstattungspaket zu komplettieren, bietet Activa optional auch eine Trennschutzwand an, die den Fahrgastraum zuverlässig von der ersten Sitzreihe abtrennt. Dass sich die Investition in den Kauf und die Umrüstung der Fahrzeuge auszahlen wird, da ist sich Olaf Benning sicher. Bereits jetzt, wo die Sommerferien in vielen Bundesländern noch laufen, ist die Nachfrage nach den umgerüsteten Fahrzeugen bereits spürbar gestiegen. sg
Fotos: Activa Automobil-Service GmbH, Taxi Times