Als im März wegen Corona das öffentliche Leben komplett runtergefahren wurde, begann für die Taxibetriebe der Kampf ums Überleben. Besonders hart traf es dabei Mehrwagenunternehmer, die mehrheitlich durch das Raster der versprochenen Soforthilfen fielen. Taxi Times hat mit einem von ihnen ein langes Gespräch geführt, das ab sofort auf unserem YouTube-Kanal nachzuhören ist.
Stephan Berndt ist Taxiunternehmer in Berlin. Er hatte erst vor rund einem Jahr seine Flottengröße durch die Übernahme eines anderen Betriebes verdreifacht, den Fuhrpark erneuert und dabei auch gleich auf Inklusionstaxis gesetzt. Doch dann kam Corona und es begann jene Phase, in der sich die Taxibranche mittels staatlicher Hilfen über die nächsten Monate retten musste. Stephan Berndt schildert zu Beginn des Gesprächs, wie er dies mit Stundungen und Stilllegungen der nahezu kompletten Flotte bewerkstelligte.
Er berichtet (ab Minute 3.30) darüber, wie er aktuell mit einem Teil seiner Flotte den Betrieb wieder aufnimmt und warum ihm der Umstieg von einem Zwei- zu einem Drei-Schicht-Betrieb nicht nur die Grundeinnahmen sichern soll, sondern dies auch die Möglichkeit bietet, seine Mitarbeiter von der Kurzarbeit „Null“ in eine prozentuale Kurzarbeit überzuführen.
Stephan Berndts Hoffnungen auf schnelle Soforthilfen sind dagegen bis heute unerfüllt geblieben (er schildert das ab Minute 8.20). Der KfW-Sofortkredit scheiterte am Veto seiner Hausbank. Jetzt läuft noch der Antrag auf eine nachrangige Soforthilfe. Diese steht dem Berliner Unternehmer zu, weil die KfW-Hilfe nicht gewährt wurde. Worum es sich dabei handelt und wie er sich bisher finanziell über Wasser hielt, kann ab Minute 12.30 nachgehört werden.
Ab Minute 15.20 erzählt Berndt zudem, wie er sich zu Beginn für eine Trennschutz-Aktion für alle Berliner Taxis eingesetzt hat und warum das am Verrat aus den eigenen Reihen gescheitert ist. Und last but not least bekommen die Zuhörer noch Informationen zu den Plänen, seine Flotte nach und nach zu Rollstuhltaxis umbauen zu lassen.
Das Gespräch führte Taxi-Times-Redakteur Axel Rühle. Wir danken Stephan Berndt für die Einblicke, die er zusammengefasst auch für die Regionalausgabe der Taxi Times Berlin zur Verfügung gestellt hat. jh
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