Um auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage aufmerksam zu machen, haben am letzten Donnerstag rund 40 Taxis eine Protestfahrt quer durch Kaiserslautern durchgeführt. Organisiert und aufgerufen dazu hatte der Taxiunternehmer Samir Muric.
Wie die Tageszeitung Rheinpfalz berichtet, startete um 10 Uhr die knapp 6 Kilometer lange Proteststrecke mit rund 40 Taxis am Hauptbahnhof Kaiserslautern, führte am Rathaus vorbei und endete in der Merkurstraße, die im Südwesten der Stadt liegt und berühmt für seine Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten ist.
Die Demo war vom Taxiunternehmer Samir Muric, am 13. Dezember beantragt und genehmigt worden. Mit einer längeren Vorlaufzeit wären laut Muric mehr als 40 Teilnehmer zur Protestfahrt gekommen. Die Route der Demo wurde so ausgewählt, so dass viele Fußgänger und Entscheidungsträger auf die missliche Situation des Gewerbes in der Corona-Krise aufmerksam gemacht werden konnten. „Wir werden kaum gesehen und wollten uns auch mal ein wenig Aufmerksamkeit verschaffen“, sagte der Initiator der Aktion der Rheinpfalz. Durch den harten Lockdown seien die Geschäfte zu und dadurch fehlten der Branche die potentiellen Fahrgäste.
So wie es bereits in mehreren Städten (Berlin, Hamburg, Dresden) mit ähnlichen Aktionen untermauert wurde, fordert das Taxigewerbe eine branchenspezifische Unterstützung vom Wirtschaftsministerium, den Wirtschaftssenatoren, Rathäusern und Kommunen. Bis jetzt gibt es, außer in Baden-Württemberg, keine branchenspezifische Finanzhilfe für die Taxibranche, die, ohne dafür verantwortlich zu sein, immer mehr in die Schieflage gedrängt wird. Die Not wächst von Tag zu Tag und allein in Berlin mussten, bedingt durch die Corona-Pandemie, mehr als 1.000 Taxi-Konzessionen zurückgegeben werden – weitere Betriebe stehen ebenfalls vor dem Aus.
Vom Bundeswirtschaftsministerium ist die Taxibranche, trotz mehreren Versuchen vom Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM), völlig unbeachtet geblieben und ob es jemals eine Hilfe für das Taxigewerbe geben wird, hängt nicht nur vom Wirtschaftsminister, Peter Altmaier, sondern auch von den Landesregierungen und Kommunen ab. hs
Beitragsfoto: Route der Demo; Google Maps